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Die Frau des Polizisten

Die Frau des Polizisten

Titel: Die Frau des Polizisten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ingrid Elfberg
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einschenkte.
    »Ja, ich weiß, hier ist es staubig. Ich verspreche hoch und heilig, in meinem Leben nie mehr etwas mit Betonstaub zu tun zu haben«, seufzte sie.
    Erika rieb sich die Nase. Helene kam mit zwei großen Bechern dampfend heißen Tees, einer kleineren Tasse Kaffee und einem Honigglas herbei. Sie bedeutete ihnen, an demgroßen Eichentisch Platz zu nehmen, setzte sich und betrachtete abwartend ihre Besucher, während sie vorsichtig pustete, um den Tee abzukühlen. Erika warf ihr einen anerkennenden Blick zu, sie verabscheute kleine Teetassen. Sie rührte einen großen Löffel Honig hinein und genoss den angenehmen Geruch.
    »Wir müssen mit Ihnen über Ihre Sachbearbeiterin im Bauamt, Barbro Edin Olofsson, sprechen. Ich nehme an, dass Sie von ihrem Verschwinden wissen?«, leitete Erika das Gespräch ein.
    Helene nickte bekräftigend und nippte vorsichtig an ihrem Tee. Sie wirkte nicht im mindesten überrascht, nur nachdenklich.
    »Ja, ich weiß, dass sie vermisst wird, zum einen hat ja jede Menge darüber in den Zeitungen gestanden, zum anderen hatten wir sie, wie gesagt, als Sachbearbeiterin, ich weiß also Bescheid.«
    »Soweit mir bekannt ist, sind Sie und Ihr Mann mit Ihrem Nachbarn Kai Andrée in Konflikt geraten?« Erika deutete zu Andrées Riesenvilla hinüber, die auf der anderen Straßenseite aufragte. »Können Sie uns mehr darüber erzählen?«, bat Erika sie.
    »Es hat damit angefangen, dass Kai Andrée mit seiner Baugenehmigung hier antanzte, die wir abzeichnen sollten, und zwar auf der Stelle. Als wir sagten, dass wir uns die Papiere erst einmal ansehen wollten, ging er an die Decke. Ich glaube, dass der Kerl nicht ganz nüchtern war, zumindest war er es bestimmt nicht, als wir uns weigerten zu unterschreiben und er hereingeschneit kam und von Anwälten und Gerichten und Gott weiß was herumzukrakeelen begann.«
    »Haben Sie schließlich unterschrieben?«
    Helene schien abzuwägen, ob und wie viel sie erzählensollte. Dann spitzte sie entschlossen die Lippen, stand auf und kehrte kurz darauf mit einer Rolle Bauzeichnungen wieder, die sie auf dem Fußboden ausbreitete.
    »Zunächst einmal ist der Bebauungsplan für die andere Straßenseite, wo Kai sein Haus errichtet hat, noch nicht fertiggestellt.« Sie zeigte rasch zum Fenster hinüber, durch das man sein Haus sehen konnte.
    »Das Verfahren läuft, wie es heißt. Also ist das neue Zuhause der Familie Andrée im Grunde genommen ein gigantischer Schwarzbau, bis der neue Bebauungsplan auch für die andere Straßenseite in Kraft getreten ist, wenn er denn überhaupt geändert wird …«
    »Ist es üblich, eine Baugenehmigung vor Fertigstellung des Bebauungsplans zu erteilen?«, fragte Erika.
    »Nein, das ist zwar schon vorgekommen, aber definitiv nicht üblich«, sagte Helene lächelnd.
    Erika machte sich Notizen. Noch war sie nicht genügend mit dem Thema vertraut, aber ihr wurde allmählich klar, dass vieles an der Art, wie Barbro mit ihren Kunden umgesprungen war, mehr als seltsam war. Erwartungsvoll sah sie Helene an, deren Gesicht blass geworden war und härtere Züge bekommen hatte.
    »Selbst wenn man davon ausgeht, dass der Bebauungsplan durchgeht und es derselbe ist, der für uns auf dieser Straßenseite gilt, war da so einiges, das mit Kais Baugenehmigung nicht stimmte. Zum einen war es die Grundhöhe des Hauses, dann war nirgends auf den Plänen die Höhe der Bodenplatte festgesetzt, was bedeutet, dass das Fundament auf einen Berg von Sprengstein hätte errichtet werden können, falls er das gewollt hätte. Uns war schließlich bewusst, dass Kai viel Wert auf den Ausblick legte, und wir machten uns natürlich Sorgen, dass er den Boden künstlich aufschütten könnte. Er hatseine Leute sogar auf Gemeindegrund Rodungen durchführen lassen …«
    Helene streckte missbilligend zwei Finger hinter ihrem Kopf in die Höhe, um ironisch Hasenohren anzudeuten, und zeigte auf das Gelände zwischen Kai Andrées Haus und den Felsklippen am Meer.
    »Als Kai Andrée seine Leute hier hatte, um die Bäume auf seinen beiden Grundstücken zu fällen, nahmen sie die Gelegenheit wahr, auch den Wald der Gemeinde abzusägen. Eines Morgens waren die Bäume plötzlich weg. Sie sind auch auf eines der Sommerhausgrundstücke gegangen und haben eigenmächtig ein paar Obstbäume heruntergeschnitten. Der Mann, der dort wohnt, Einar Andersson, hat ihn bei der Polizei angezeigt.«
    »Und was ist dann passiert?«, fragte Erika.
    Helene starrte eine Weile auf ihre

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