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Die Frau des Praesidenten - Roman

Die Frau des Praesidenten - Roman

Titel: Die Frau des Praesidenten - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Curtis Sittenfeld
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geantwortet: »Das ist nicht dein Ernst.« – »Doch, ist es«, hatte er gesagt, »aber wir können morgen früh darüber reden.«
    »Dafür haben wir nicht genug Geld«, sagte ich. Ich wusste nicht, was es kostete, eine Baseballmannschaft zu kaufen, aber es mussten mehrere Millionen Dollar sein.
    »Großer Gott, doch nicht ich alleine«, sagte Charlie. »Es gibt eine Investorengruppe, und ich werde ihr geschäftsführender Teilhaber. Geschäftsführender Teilhaber der Brewers klingt doch nicht schlecht, oder? Ich muss nur sechs- oder siebenhunderttausend mitbringen, den Rest stellen die anderen. Zeke Langenbacher ist dabei und unser guter alter Cliff Hicken. Das ist eine einmalige Gelegenheit, Lindy, ich bin wie geschaffen für diesen Job. Meine Brüder werden platzen vor Neid.«
    Nur
sechs- oder siebenhunderttausend? Aber ich sagtenichts dazu. So überraschend es auch war, was er mir da auftischte – sobald ich wusste, dass ich mir wegen seiner Geheimniskrämerei keine Sorgen mehr zu machen brauchte, fielen mir wieder die Augen zu.
    Beglückt fuhr er fort: »Stell dir mal vor, ich darf mir sämtliche Spiele ansehen, und es zählt auch noch als Arbeit!«
    Noch kämpfte ich gegen den Schlaf an, aber er war stärker. Ich konnte Charlie hören, hatte aber schon Mühe, ihm zu antworten. »Du könntest herausfinden, was aus Bernie Brewer geworden ist«, murmelte ich. Bernie Brewer war das Clubmaskottchen, ein Kerl mit Schnurrbart und Lederhosen, und war seit einigen Jahren im Ruhestand. Bis dahin hatte er sich bei jedem Home run über eine Rutsche in ein mannshohes Bierfass gleiten lassen, sehr zu Ellas Begeisterung.
    Charlie kicherte, und ich schlief auf der Stelle ein.
    Um kurz nach sechs Uhr morgens erwachte ich, und Charlie lag auf der Seite, die Augen geschlossen, und atmete ruhig und gleichmäßig. »Bist du wach?«, fragte ich, eine kleine List, von der ich gelegentlich Gebrauch machte. Als keine Antwort kam, fragte ich noch einmal, und er schüttelte den Kopf, ohne die Augen zu öffnen. »Habe ich das geträumt«, fragte ich, »dass du mit Zeke Langenbacher die Brewers kaufen willst?«
    Eine richtige Aussprache hatten wir erst einige Stunden später beim Frühstück gehabt. Ella war auch in der Küche, telefonierte aber mit ihrer Freundin Christine (dass sie einander kurz darauf am Pool treffen würden, war offenbar ein gewichtiger Grund
für
eine Telefonkonferenz, nicht dagegen), und Charlie erklärte mir die Situation: Da am Montag Memorial Day war, wollten sie am Dienstag ihr Angebot über 84 Millionen Dollar machen. Die Familie Reisman, die bisherigen Besitzer, wussten davon und waren bereit, dieses Angebot anzunehmen.
    Charlie aß gerade ein Toast, und ich stand mit dem Rücken an die Spüle gelehnt. »Also dann, herzlichen Glückwunsch«, sagte ich.
    »Das klang halbherzig.«
    »Nein, gar nicht. Ich freue mich sehr für dich, ich verstehe nur nicht – wenn die Investorengruppe 84 Millionen bietet,wie viele Beteiligte gibt es denn dann? Ich meine ja nicht, dass du mehr Geld einbringen solltest, aber wie können sechshunderttausend ausreichen, wenn es nicht mehrere Dutzend Teilhaber sind?«
    Dabei war es mir keineswegs gleichgültig, dass wir uns von einem erheblichen Teil unserer Ersparnisse trennen würden. Aber es war nicht wirklich mein Geld, das war es nie gewesen, und selbst wenn wir alles verlieren sollten, hätten wir immer noch ein gewisses Polster. Wir hatten nie eine Hypothek aufgenommen und zahlten keine Raten für unsere Autos, und es gab Jahre, in denen Ellas Schulgeld der größte Posten in unserem Haushalt war – wir würden zurechtkommen.
    »Oh, sie haben mich nicht wegen meiner dicken Hose angeheuert«, sagte Charlie. »Im Vergleich zu einigen von denen gehören wir ins Armenhaus. Nein, worauf Langenbacher aus ist, wenn er mich mit ins Boot holt, sind hauptsächlich meine Beziehungen und die Glaubwürdigkeit, die der Name Blackwell ausstrahlt. Das ist mir vollkommen klar, und damit habe ich, ehrlich gesagt, auch überhaupt kein Problem. Es geht da um Synergien – die Mannschaft hat was davon, ich auch, und meine Familie auch. Sie wissen, auf welcher Uni ich war, und erkennen an, was ich ihnen zu bieten habe.«
    »Und was wirst du als geschäftsführender Teilhaber zu tun haben?«
    »Robin Yount zujubeln«, grinste Charlie. »Die White Sox ausbuhen. Und natürlich die Nationalhymne auswendig lernen. Nein, im Ernst, die Investorengruppe besteht aus sechs Leuten, Cliff mitgerechnet. Du

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