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Die Frau des Praesidenten - Roman

Die Frau des Praesidenten - Roman

Titel: Die Frau des Praesidenten - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Curtis Sittenfeld
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kennst wahrscheinlich die meisten vom Namen her. Sie alle sind sehr erfolgreich, klar, aber Charisma ist nicht gerade ihre Stärke, wenn du verstehst, was ich meine. Sie brauchen jemand, der in der Öffentlichkeit als Kopf der Investorengruppe auftreten kann, wenn es um Marketing geht oder darum, Verbindungen zu anderen großen Tieren zu knüpfen. Das ist im Moment noch topsecret, aber eins ihrer wichtigsten Vorhaben ist, so bald wie möglich das neue Stadion zu bauen, und bei den Verhandlungen dazu wird eine Menge Fingerspitzengefühl gefragt sein.«
    »Und du bist sicher, die Reismans wollen verkaufen?«
    »Oh, Lloyd Reisman ist begeistert, dass es hiesige Investoren gibt, die für ihn in die Bresche springen wollen. Es wäre furchtbar für unsere Stadt, wenn die Brewers wieder umziehen müssten. Du machst dir doch keine Sorgen um unser Geld, oder? Die 84 Millionen sind nämlich ein Schnäppchen, das kannst du mir glauben. Wir können dabei gar nicht
nicht
reich werden.«
    »Ich wusste einfach nicht, dass du solche Pläne hattest«, sagte ich. »Du bist so ein großer Fan, das ist klar, aber dass du professionell einsteigen würdest – ich bin einfach überrascht, das ist alles.«
    »Jetzt weißt du also, worüber Langenbacher und ich im Stadion geredet haben. Bist du bereit für einundachtzig Spiele im Jahr? Mehr sogar, weil ich manchmal zu Auswärtsspielen reisen werde.«
    Ich lächelte. »Sicher.« War das die Lösung, würde Charlie jetzt seinen Seelenfrieden wiederfinden? Geschäftsführender Teilhaber eines Baseballteams zu werden – noch dazu eines Teams, das bei aller Loyalität nicht besonders erfolgreich war –, erschien mir kaum dazu geeignet, sich ein Vermächtnis zu schaffen, aber da ich von vornherein nicht verstanden hatte, warum ein Vermächtnis so bedeutend sein sollte, war es vielleicht nur natürlich, dass ich nicht begriff, wie eins zustande kam. Wenn es Charlie genügte, war es auch für mich gut genug, mehr als genug sogar. Charlie saß am Küchentisch, und als ich zu ihm hinüberging, legte er die Arme um meine Taille und drückte mich an sich. Wir schwiegen beide, und Ella, die in einer Ecke des Raumes immer noch telefonierte, sagte gerade ziemlich aufgebracht: »Aber Bridget schummelt beim Marco Polo!«
    Charlie sagte: »Was denkst du, was die meisten lieber tun würden: Baseballtrainer an der Highschool werden oder eine Mannschaft kaufen?«
    »Du tust das doch nicht, um deine Kommilitonen aus Princeton zu beeindrucken, oder?«
    Charlie lachte, sein Gesicht an meinen Bauch gepresst. »Jetzt glaub doch verdammt noch mal an mich!«
     
    Um die Mittagszeit ging ich um das Schwimmbecken herum zum Imbiss, um uns etwas zu essen zu holen: Thunfisch-Sandwiches und Diet Coke für Jadey und mich, Grillkäse und Limonade für Ella und Winnie. Der Imbiss war in einem Schuppen untergebracht, der nur aus der kleinen Küche im hinteren Raum und einem nach vorne offenen Verkaufstresen bestand. Wenn die Badegäste von einem Unwetter überrascht wurden, liefen die meisten zu ihren Autos und fuhren nach Hause, aber es gab immer ein paar Optimisten, die sich in den überdachten vorderen Teil der Imbissbude zwängten und hofften, der Regen würde wieder aufhören.
    Als ich mit dem Tablett zu unseren Liegestühlen zurückkam, hatten sich Ella und Winnie triefend nass nebeneinander auf meinen gekauert. »Tante Alice«, rief Winnie, als sie mich kommen sah, »mach schnell! Wir verhungern!«
    Ich teilte das Essen aus, und Winnie fragte: »Mom, kriege ich danach ein Eis?«
    »Nur wenn du mir auch eins mitbringst«, sagte Jadey.
    Wir ermahnten unsere Töchter, nach dem Essen eine Stunde zu warten, bevor sie wieder ins Wasser gingen, und sie zogen ab zu dem Rasenstück im Norden des Schwimmbeckens. Sobald sie außer Hörweite waren, flüsterte Jadey: »Als ich in ihrem Alter war, habe ich
nie
gewartet.« Jadey war, wie Charlie und Arthur, schon seit ihrer Kindheit Mitglied im Country Club und war mit genau diesem Pool aufgewachsen. Einmal hatte sie mir von ihrem Debütantinnenball erzählt, der im Juni 1968 im Clubhaus stattgefunden hatte. Der Abend stand unter dem Motto »Luau auf Hawaii«, und sie hatte zu einem trägerlosen, hawaiianisch bedruckten Kleid einen Orchideenkranz um den Hals getragen. Die Gäste tranken fruchtige Cocktails und aßen Ananas-Shrimp-Spießchen vom Grill und ein stundenlang im Erdofen gebackenes Schwein, und während im Speisesaal ein traditionelles zwölfköpfiges Tanzorchester

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