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Die Frau, die ein Jahr im Bett blieb (German Edition)

Die Frau, die ein Jahr im Bett blieb (German Edition)

Titel: Die Frau, die ein Jahr im Bett blieb (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Townsend
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Frankreich gemacht?«, fragte Brian. »Und warum hat sie mir nie von Paris erzählt?«
    Ruby sagte: »Sie war ein verschlossenes Mädchen, und sie hat sich zu einer verschlossenen Frau entwickelt. So, und wo ist jetzt das verdammte Meersalz?«
    Eva erklärte Brian, wie man einen Tomaten-Mozzarella-Salat zubereitete.
    Sie sagte: »Bitte halte dich an die Mengenangaben.«
    Sie sagte ihm, welchen Teller er benutzen sollte und welche Serviette. Die Genauigkeit ihrer Anweisungen führte dazu, dass Brian sich noch ungeschickter anstellte als sonst.
    Hatte er zu viel Olivenöl genommen? Sollte er das Basilikum zerpflücken oder hacken? Wollte sie Zitrone und Eis in ihrem Wodka Tonic? Sie hatte nichts davon gesagt, also ließ er beides weg.
    Sie konnte das Basilikum und die Tomaten schon riechen, bevor er die Tür zum Schlafzimmer mit seinem Fuß aufstieß.
    Er stellte das Tablett auf ihren Schoß und blieb abwartend neben dem Bett stehen.
    Sie sah sofort, dass die Tomaten mit einem stumpfen Messer dick geschnitten waren, dass sich die Stängel noch am Basilikum befanden und es offensichtlich nicht gewaschen worden war. Trotz ihrer strikten Anweisung, nichts hinzuzufügen, hatte Brian um den Rand des Tellers ein Muster aus getrocknetem Oregano improvisiert.
    Es gelang ihr, sich zu beherrschen, und als er fragte: »Gut so?«, antwortete sie: »Mir läuft das Wasser im Mund zusammen.«
    Sie war ihm aufrichtig dankbar. Sie wusste, wie schwer es war, einen Haushalt zu führen, wenn man nebenbei Vollzeit arbeiten musste.
    Und sie nahm an, dass ihm Titania fehlte.

26
    Es war halb sieben Uhr morgens. Raureif schmückte die Bäume und Sträucher und verlieh dem Parkplatz des Space Center einen ätherischen Schein, als Mrs. Hordern näherkam. An der Stellung der willkürlich geparkten Wagen sah sie sofort, dass etwas passiert war. Normalerweise parkten alle Mitglieder des Personals genau auf den ihnen zugewiesenen Plätzen. In der Vergangenheit war es sogar zu Handgreiflichkeiten wegen geringfügiger Verstöße gegen die Betriebsbedingungen gekommen (die am anderen Ende des Parkplatzes hinter Glas ausgehängt waren).
    Mrs. Hordern begegnete Wayne Tonkin, der gerade aus dem Forschungstrakt kam, als sie hineinging.
    »Was ist los?«, fragte sie und deutete mit einem Kopfnicken zum Parkplatz.
    Wayne sagte: »Ich hoffe, Sie haben Ihren Urlaub noch nicht gebucht, Mrs. Hordern, denn wir werden nächste Woche alle zu Kartoffelchips verbrannt.«
    »Um welche Zeit?«
    »Zwölf Uhr mittags«, sagte er, um eine saubere Aussprache bemüht.
    »Dann muss ich mir also gar nicht erst die Mühe machen, einen Weihnachtsbaum zu kaufen?« Sie lachte auf und dachte, Wayne würde mitlachen.
    »Nein«, sagte Wayne.
    Als Mrs. Hordern eintrat, sah sie, dass die Mitarbeiter direkt aus dem Bett gekommen waren.
    Lederhose trug einen hellblauen Seidenpyjama. Ausnahmsweise bedachte er sie nicht mit seinem Hollywood-Lächeln.
    »Was ist los?«, fragte sie.
    »Nichts, überhaupt nichts«, antwortete er. »Die Erde dreht sich weiter.«
    Mrs. Hordern ging zur Garderobe, um ihren Mantel aufzuhängen und ihre Stiefel gegen die Crocs zu tauschen, die sie immer bei der Arbeit trug. Aus einer Toilettenkabine hörte sie Schluchzen. Sie wusste, dass es Titania war, weil Frau Dr. Klugscheißer oft aufs Klo ging, um zu weinen. Mrs. Hordern klopfte an die Kabinentür und fragte Titania, ob sie irgendwie helfen könne.
    Die Tür öffnete sich und Titania schrie: »Ich glaube kaum! Verstehen Sie das Standardmodell der Elementarteilchenphysik und seinen Platz im Raum-Zeit-Kontinuum, Mrs. Hordern?«
    Die Putzfrau gab zu, dass sie es nicht verstand.
    »Nun, dann halten Sie sich raus! Mein Problem hat lediglich mit meiner Forschungsarbeit zu tun, die ich nun nie vollenden werde. Ich habe diesen Teilchen mein Leben gewidmet!«
    Während Mrs. Hordern den Gang entlangging und die Wischmaschine vor sich her schob, dachte sie: »Irgendwas stimmt hier nicht.«
    Als sie an der Tür mit der Aufschrift »Erdnahe Objekte«, vorbeikam, schoss Brian Biber heraus und schrie: »Um Himmels Willen, schalten Sie das Scheißding aus! Wir versuchen hier zu denken!«
    Mrs. Hordern sagte: »Mag ja sein, aber dieses Stockwerk reinigt sich nicht von selbst. Kein Grund zu fluchen. Das dulde ich zu Hause nicht, und das dulde ich auch hier nicht!«
    Brian verzog sich an seinen Schreibtisch, wo Computer Zahlen herunterratterten, und eine rot blinkende Fluglinie zu sehen war, die auf ein großes

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