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Die Frau im Rueckspiegel

Die Frau im Rueckspiegel

Titel: Die Frau im Rueckspiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Arden
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Gesicht sprach Bände.
    Mit einem kleinen Schritt verkürzte Rebecca den Abstand zwischen ihnen auf wenige Zentimeter. »Tust du?« fragte sie erneut.
    »Ja«, flüsterte Christiane kaum hörbar.
    Rebecca lächelte. »Dann bist du jetzt wahrscheinlich genauso nervös wie ich«, sagte sie leise.
    Christiane nickte langsam.
    »Willst du wissen, warum ich nervös bin?« fragte Rebecca und strich sanft Christianes Wange.
    Im Moment wollte Christiane eigentlich nur diese innere Anspannung loswerden. Sie wollte, daß Rebecca sie küßte, unterhalten konnten sie sich später. Aber Rebecca schien, ganz entgegen ihrer früheren Art, geradezu redselig.
    »Zunächst einmal bin ich nicht besonders geübt in diesen Gefühlsdingen«, gestand Rebecca. »Hinzu kommt«, sie zögerte, »als ich das letzte Mal in einer ähnlichen Situation war, wurde ich ziemlich gemein bloßgestellt.« Rebecca seufzte kurz. »Du hast hoffentlich nichts ähnliches vor?« Ihr Lächeln mißglückte etwas.
    Christiane schloß kurz die Augen und schüttelte den Kopf.
    »Zum zweiten«, fuhr Rebecca fort, »bist du dir vielleicht, trotz der unleugbar vorhandenen Anziehung zwischen uns, unsicher, ob es so eine gute Idee ist, mit deiner Chefin etwas anzufangen. Für den Fall, wenn es dir dann besser ginge – ich könnte dich feuern.« Rebecca legte ihre Lippen sanft auf Christianes, entfernte sich aber wieder. Sie schmunzelte. »Von meiner Seite ist dieser drastische Schritt jedoch nicht notwendig.«
    Christiane schloß erneut die Augen. Ihr Kopfschütteln wurde diesmal von einem Lächeln begleitet. Und nun war sie es, die ihre Lippen auf Rebeccas legte. »Sei endlich still«, murmelte sie dabei, zog Rebecca an sich, küßte sie. Zu ihrer Erleichterung verebbte Rebeccas Redelust schlagartig. Ihr Mund fand auf angenehme Weise heraus, was er sonst noch so tun konnte. Und diesmal überließ Christiane sich ihm. Keine Bedenken, kein Zurückhalten mehr.
    Das Klingeln am Tor drang nur langsam in ihrer beider Bewußtsein.
    »Das sind die Ermittler«, murmelte Rebecca mit Bedauern in der Stimme. Sanft löste sie sich von Christiane, ging zur Gegensprechanlage und öffnete per Knopfdruck das Tor. Noch einmal ging sie zu Christiane, küßte sie kurz und warf ihr einen sehnsüchtigen Blick zu. »Aber ich hoffe, wir machen später da weiter, wo wir jetzt aufhören müssen.«
    Rebecca ging in den Flur, um den Ankommenden zu öffnen. Mit zwei Herren im Schlepptau kam sie zurück ins Wohnzimmer. »Herr Link, Herr Trautmann«, stellte Rebecca die Besucher vor, deren Namen sie selbst erst kurz zuvor erfahren hatte. »Frau Seidel«, machte sie dann in umgekehrter Richtung bekannt. »Frau Seidel ist eine Freundin. Ich vertraue ihr in allen Dingen unbesehen. Sie dürfen das also auch.«
    Link und Trautmann nickten. Rebecca deutete ihnen, sich zu setzen. Christiane und sie nahmen den Männern gegenüber Platz.
    »Dann erzählen Sie mal«, forderte Trautmann Rebecca auf.
    Und Rebecca erzählte. Wenige Minuten später endete sie. »Ziemlich haarsträubende Geschichte. Oder?«
    Trautmann und Link sahen sich an. »Wir haben schon ganz anderes gehört«, sagte Trautmann gelassen. Er wandte sich an Christiane. »Haben Sie noch weitere Informationen?«
    »Nein. Ich kann nur bestätigen, daß Frau Reklin ganz bestimmt nicht an Depressionen leidet. Ein Selbstmordversuch ist das letzte, was ich mir bei ihr vorstellen kann.«
    Trautmann sah wieder zu Rebecca. »Und Sie wollen jetzt, daß wir Marius Schwandte observieren?«
    Rebecca gab die Frage mit einem Blick an Christiane weiter. Schließlich war sie die Urheberin der Idee.
    »Wir denken, er wird mit seinem Helfer in Kontakt treten«, erklärte Christiane. »Diesem Mann aus der Bar.«
    »Sie vermuten, daß er Ihnen folgte und Sie niederschlug. Aber erinnern können Sie sich nicht?« ließ Link sich noch mal von Rebecca bestätigen.
    »Noch nicht.«
    »Sie können den Mann also gar nicht identifizieren?« stellte Trautmann fest. Er kratzte sich mit sorgenvollem Gesicht an der Stirn.
    Rebecca breitete bedauernd die Hände aus. »Nein.«
    »Aber der Barkeeper könnte«, warf Christiane ein.
    »Richtig«, erinnerte sich auch Link. »Haben Sie den Namen von dem Mann? Dann könnten wir vielleicht schon mal eine Beschreibung von dem Gesuchten bekommen.«
    »Keinen Namen. Aber so viele Barkeeper wird das Hotel wohl nicht haben. Und wir wissen, daß der Mann Donnerstag- und gestern abend Dienst hatte.«
    »Dann finden wir ihn auch problemlos«,

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