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Die Frau im Rueckspiegel

Die Frau im Rueckspiegel

Titel: Die Frau im Rueckspiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Arden
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ihm die Chance, Gerüchte zu streuen und für später das Argument in die Hand, daß ich mich von meinem Absturz erholen mußte.«
    »Hm«, machte Christiane. Da war was dran. »Dieser Typ aus der Bar, der dir folgte«, überlegte sie weiter. »Glaubst du, Schwandte hat ihn angeheuert?«
    »Sehr wahrscheinlich.«
    »Dann müssen wir versuchen, ihn zu finden. Er ist die Schlüsselfigur in dieser Sache. Der einzige Zeuge.«
    Rebecca seufzte. »Die berühmte Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Wo soll man da anfangen? In München? In Bremerhaven? Der Mann kann sonstwo stecken. Wir wissen nichts über ihn.«
    »Wir wissen, daß er Kontakt zu Schwandte haben muß.«
    Rebecca schaute Christiane an. »Du siehst wohl auch alle Krimiserien im Fernsehen?«
    »Du mußt sofort eine Ermittlungsfirma beauftragen. Und ich meine sofort !« Christiane ließ sich nicht beirren. »Wo ist dein Laptop? Im Koffer? Du hast doch mobiles Internet? Such eine Firma, die dir ihre Leute heute noch schicken kann. Wir sind spätestens um zwanzig Uhr zu Hause.«
    »Wozu die Eile?«
    »Mit großer Wahrscheinlichkeit hat deine ominöse Barbekanntschaft Schwandte schon von seinem Erfolg unterrichtet«, erwiderte Christiane. »Sie werden sich bestimmt treffen. Vielleicht schon morgen. Du mußt Marius Schwandte beobachten lassen.«
    »Was, wenn sie sich bereits getroffen haben? Was, wenn es einen Mittelsmann gibt?«
    »Laß uns hoffen, daß ersteres nicht der Fall ist. Was den Mittelsmann betrifft – Mittelsmänner sind auch Mitwisser. Ich glaube nicht, daß es einen gibt. Außerdem, irgend etwas mußt du doch machen! Schwandte beobachten zu lassen, ist am sinnvollsten! Oder?«
    »Wohl wahr«, gab Rebecca Christiane recht. Also fuhr diese am nächsten Rastplatz raus, damit Rebecca das Laptop aus dem Koffer holen konnte.
    In den folgenden zwei Stunden recherchierte Rebecca im Internet die verschiedensten Firmen. Ihre Anrufe bei den zwei Favoriten liefen jedoch leider auf Anrufbeantworter auf. Rebecca schaute resigniert von ihrem Handy zu Christiane. »Wenn Nummer drei auch im Wochenende ist, müssen wir bis morgen früh warten.« Doch Nummer drei erwies sich als echter Rund-um-die-Uhr-Service. Rebecca vereinbarte einen Termin für halb neun bei sich zu Hause. Danach atmete sie tief durch. »Das wäre geschafft. Hoffentlich bringt es was.«
    Sie beschäftigte sich weiter mit ihrem Laptop. »Der Termin am Donnerstag scheint ganz gut gelaufen zu sein, nach dem zu urteilen, was meine Notizen zeigen«, murmelte sie vor sich hin. »Ich glaube auch, ich erinnere mich langsam wieder. Anfangs gab es ein paar Widerstände. Das Konkurrenzangebot der Italiener machte einige der Herren im Vorstand wankelmütig. Ich mußte meinen letzten Trumpf ausspielen.«
    »Was war das?«
    »Die jahrelange Zusammenarbeit, Zuverlässigkeit und vor allem – meine eigene Vorstandsstimme. Gut, daß ich das Aktienpaket nicht abgegeben habe, wie mein Vater es ursprünglich vorhatte.«
    Christiane warf einen kurzen Seitenblick auf Rebecca. »Erinnerst du dich auch wieder an den Abend?«
    Rebecca dachte angestrengt nach. »Nein«, sagte sie schließlich mit enttäuschter Stimme.
    Um halb acht fuhr Christiane die Auffahrt zu Rebeccas Haus hoch.
    »Da sind wir.« Sie schaltete den Motor ab und stieg aus.
    Während Rebecca die Treppe zum Haus hochging und die Tür aufschloß, holte Christiane Rebeccas Koffer. Im Flur stellte sie ihn an der Treppe ab.
    Rebecca stand unentschlossen da.
    Christiane wartete. »Morgen früh, halb acht, wie gewohnt?« fragte sie schließlich.
    »Du . . . willst gehen?« Rebecca blinzelte unsicher. »Ich dachte . . . kannst du nicht noch bleiben und dem Gespräch mit den Ermittlern beiwohnen?« Ihr eindringlicher Blick traf Christiane. »Bitte!«
    Christiane konnte sich diesem Blick nicht entziehen. »Okay.« Sie nickte. Rebeccas dankbares Lächeln erwiderte sie verlegen.
    »Kaffee?« fragte Rebecca.
    »Gern.«
    Sie gingen in die Küche. Rebecca bediente die Kaffeemaschine. Christiane stand am Tisch und sah ihr zu.
    »Willst du da stehenbleiben? Setz dich doch«, forderte Rebecca sie auf.
    Christiane tat es.
    »Zucker? Milch?« erkundigte sich Rebecca.
    »Weder noch.«
    Rebecca setzte sich zu Christiane an den Tisch, während das Wasser durch die Maschine lief. »Ich stehe ziemlich tief in deiner Schuld«, sagte sie. »Ich möchte mich gern revanchieren. Sag mir, wie ich das tun kann.«
    »Ich habe doch kaum was getan«, wehrte Christiane ab.
    »Nur

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