Die Frau in Rot: Roman (German Edition)
Sie lachte nervös. Obwohl draußen ein Sommergewitter tobte, erschrak sie vor dem Klang ihrer eigenen Stimme. Die Tür zum Abtritt ging auf, und ihr frisch angetrauter Ehemann betrat das Gemach. Er trug ein langes Nachtgewand aus grobem Leinenbatist, das mit einer Kordel am Hals zusammengehalten wurde, und eine weiße Schlafkappe.
Bernhardine hatte gesehen, dass der Schlossherr kaum noch Haare auf dem Kopf hatte, doch an seinen bleichen Waden wucherten dafür umso mehr. Sie schauderte. Johannes setzte sich aufs Bett und seufzte. Er wandte ihr den Rücken zu.
»Madame«, begann er, und sie hörte Müdigkeit in seiner Stimme, »ich kann mir vorstellen, dass Ihnen bange ist vor dem, was jetzt folgt. Ich werde versuchen, Sie nicht zu erschrecken.«
Bernhardines Herz setzte einen Moment aus, um danach in doppelter Geschwindigkeit weiterzuschlagen. Sie schluckte und zog das Plumeau noch höher hinauf. Ihre Hände waren eiskalt. Johannes befeuchtete seine Finger mit etwas Spucke und drückte die Kerzenflamme aus. Jetzt brannte nur noch die auf Bernhardines Nachttisch. Sie hätte sie ebenfalls gerne ausgemacht, wagte aber nicht, unter der Bettdecke hervorzukommen. Ein schwacher Luftzug strich über die Kerze und ließ die Flamme flackern, die verzerrte Schatten an die Wand warf.
Johannes streckte sich auf dem Bett aus, wartete einen Moment und drehte sich dann zu Bernhardine. Sie konnte Wein und Zwiebeln in seinem Atem riechen. Seine Hand tastete über die Bettdecke und blieb auf ihrem Busen liegen. Er riss das Plumeau weg und versuchte, die Bänder ihres Nachtgewandes zu lösen, was ihm nicht gelang, weshalb er es ihr ungeduldig von den Schultern zerrte, bis es sich um ihre Hüften bauschte. Bernhardine bekam eine Gänsehaut und verschränkte die Hände vor der Brust.
»Lass das!«, knurrte Johannes. Sie gehorchte anstandslos und presste die Arme seitlich an den Körper wie ein Zinnsoldat. Johannes begann, ihre Brüste zu kneten, als walke er einen Teig. Es war kein unangenehmes Gefühl, obwohl es ein bisschen schmerzte. Sie entspannte sich. So schlimm war das Beiwohnen ja gar nicht. Dann griff er ihr jedoch zwischen die Beine. Sie schrie erschrocken auf. Johannes rieb mit seinen Fingern an ihrem Geschlecht auf und ab und fing an zu grunzen. Bernhardine verzog das Gesicht. Die zarte Haut unterhalb ihrer Schambehaarung wurde heiß und fing an zu brennen. Am liebsten hätte sie seine groben Finger zur Seite geschlagen, doch sie wagte nicht, sich zu rühren. Mit einem Stöhnen wälzte sich Johannes auf ihren Körper. Er war schwer, und Bernhardine konnte kaum noch atmen.
Der Regen prasselte an die geschlossenen Fensterläden, und die Balken des Schlosses ächzten mit Johannes um die Wette. Bernhardine fühlte etwas Hartes an ihrem Oberschenkel. Plötzlich zog ihr Gemahl sein Nachtgewand hoch, presste mit seinem Knie ihre Beine auseinander und stieß mit irgendetwas, das sie nicht auszumachen wusste, in ihr Loch.
Sie schrie auf und zog die Knie an. Der Schmerz war scharf wie ein Messerschnitt. Er wird mich in Stücke reißen! Die Tränen schossen ihr in die Augen, und sie begann zu wimmern. Johannes kümmerte sich nicht darum. Er hob und senkte seinen Hintern, stieß immer wieder zu und presste seine wulstigen Lippen auf ihren Busen. Schweiß tropfte auf ihren Bauch. Der Ekel schüttelte sie, ihr Magen rebellierte. Nicht mehr lange, und sie würde sich übergeben müssen. Johannes bemerkte nichts von ihrer Pein. Er keuchte, als müsste er harte Arbeit verrichten. Bernhardine fühlte, wie etwas Warmes ihre Hinterbacken hinablief und das Laken unter ihr befeuchtete. Der Schmerz ließ nicht nach. Sie presste die Lippen fest zusammen und schloss die Augen. Sie würde ganz bestimmt nicht schreien. Auf einmal ging ein Zittern durch Johannes’ Leib. Ihr Gemahl bäumte sich auf und stieß einen grollenden Laut aus. Dann sank er mit einem tiefen Atemzug auf Bernhardines Körper, blieb dort einen Augenblick liegen und wälzte sich schließlich von ihr herunter.
»Danke, Madame. Ich wünsche Ihnen eine angenehme Nachtruhe.«
Der Regen hatte nachgelassen. Ab und zu hörte man noch ein leises Donnergrollen. Die Nachtkerze war beinahe vollständig heruntergebrannt. Bernhardine betastete ihre Scham. Sie war heiß und geschwollen. Und als sie ihre Hand wieder nach oben zog, gewahrte sie mit Entsetzen, dass sie voller Blut war. Hatte Johannes sie etwa absichtlich verletzt? Sie schluckte schwer und betete, dass der Fluch des Ehebettes
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