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Die Frau mit dem Muttermal - Roman

Die Frau mit dem Muttermal - Roman

Titel: Die Frau mit dem Muttermal - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H kan Nesser
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es nichts schadet, wenn wir zu zweit sind … zum Beispiel, wenn wir sie entdecken – sie ins Visier nehmen. Malik und Maasleitner haben schließlich nie eine Chance gehabt.«
    Innings überlegte.
    »Wie?«, fragte er. »Ich meine, wie bleiben wir in Verbindung?«
    Biedersen zuckte mit den Schultern.
    »Per Telefon«, sagte er. »Sie muss doch in unserer Nähe den ersten Schritt tun und … ja, wenn du also merkst, dass du von einer Frau beschattet wirst, dann ruf mich an.«
    »Ich brauche zwei Stunden, um zu dir zu kommen, oder?«
    »Ungefähr«, nickte Biedersen. »Im besten Fall eindreiviertel. Ja, anscheinend bin ich an der Reihe, also kannst du dich bereit machen auszurücken.«
    Innings nickte. Wieder aßen sie schweigend weiter. Prosteten sich wortlos zu, und als Innings das kalte Bier hinunterkippte, spürte er von neuem für einen Augenblick ein Schwindelgefühl. Vorsichtig stellte er einen Fuß auf die Tasche mit dem harten Inhalt und überlegte, wie, um alles in der Welt, er das Ulrike erklären sollte.
    Eine Schusswaffe.
    Wenn sie benutzt wurde, musste bei ihr natürlich die gleiche Geschichte herhalten, die sie der Polizei servieren würden – sie wäre auf jeden Fall bestürzt, aber seine Voraussicht hatte sich als wohlüberlegt erwiesen, also gab es keinen Grund, etwas anderes zu vermuten, oder?
    Er beschloss erst mal, bis auf weiteres die Existenz der Waffe geheimzuhalten. Das war natürlich der einfachste Weg. Er hoffte, dass er sie nie gebrauchen müsste. Vertraute darauf, dass Biedersen seine Pflicht tat.

    »Ich muss dich noch bezahlen«, sagte er. »Aber ich glaube nicht, dass ich achthundert bei mir habe, nur …«
    »Das regeln wir schon«, wehrte Biedersen ab. »Wenn wir diese Wahnsinnige nur stoppen, dann werden wir uns schon einigen.«
    Innings nickte, und eine Weile schwiegen sie beide.
    »Es gibt noch eins, was ich überlegt habe und was mich beunruhigt«, sagte Biedersen, als sie Kaffee bekommen und beide ihre Zigaretten angezündet hatten. »Sie hat sich zweimal ganz genau gleich verhalten. Sie kann doch nicht so dumm sein, es noch einmal so zu machen.«
     
    Nein, dachte Innings, als er das Restaurant fünf Minuten nach Biedersen verließ. Das stimmt. So verdammt dumm kann sie natürlich nicht sein.
    22
    Diese aufdringliche Erkältung – zusammen mit dem einen oder anderen Bier oder Grog zu viel während der letzten Tage  – führte dazu, dass aus dem Match nicht viel wurde. Vielleicht hatte es auch damit zu tun, dass er zu wenig Schlaf bekommen hatte.
    Während einer Phase im dritten Satz spielte Münster jedenfalls mit dem Gedanken, die Hand zu wechseln und eine Weile mit links zu spielen, und so schlimm war es eigentlich sonst nie. Aber ihm war trotzdem klar, dass diese Maßnahme als eine Schmähung des Gegners verstanden werden könnte, weshalb er es lieber bleiben ließ.
    Die Satzziffern lauteten jedenfalls 15-5, 15-5, 15-3, und hinterher sah der Hauptkommissar aus, als müsste er an ein Beatmungsgerät angeschlossen werden.
    »Ich sollte mir ’nen neuen Schläger kaufen«, röchelte er. »Dieses alte Ungetüm hat einfach keine Spannung mehr.«

    Münster sagte nichts darauf und schlenderte mit Van Veeteren in Richtung Umkleideraum.
     
    Frischgeduscht stieg Van Veeteren kurze Zeit später die Treppe zur Rezeption der Badmintonhalle hinauf. Er hatte keine Lust, gleich zum Auto zu gehen, sondern wollte lieber erst noch ein Bier im Café trinken.
    Münster hatte natürlich keine Wahl. Er schaute auf die Uhr und seufzte. Dann rief er den Babysitter an, verschob seine Heimkunft und ließ sich gegenüber dem Hauptkommissar nieder.
    »Verflucht noch mal«, stellte Van Veeteren fest, nachdem er einen ordentlichen Schluck Bier genommen hatte und seine normale Gesichtsfarbe zurückgekehrt war. »Dieser Fall irritiert mich. Ein Pickel am Hintern, wenn der Herr Kommissar mir den Ausdruck erlaubt. Der sitzt da, und nichts passiert …«
    »Oder er wächst und wächst«, ergänzte Münster.
    »Bis er platzt, ja. Und was meinst du, wann es so weit sein wird?«
    Münster zuckte mit den Schultern.
    »Keine Ahnung«, sagte er. Haben Rooth und deBries nichts Neues herausgefunden?«
    »Nicht die Bohne«, sagte Van Veeteren. »Offensichtlich sind sie sehr um das Renommee ihrer Schule besorgt, diese Militäreulen, aber es sieht nicht so aus, als würden sie etwas verheimlichen.«
    »Und keiner hat nach dieser Telefonmusik gefragt?«
    Van Veeteren schüttelte den Kopf.
    »Es haben nur

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