Die Frau und der Sozialismus: Erweiterte Ausgabe (German Edition)
den Jahren Männlich Weiblich
1872 – 1875 29,5 26,3
1876 – 1880 27,8 24,5
1881 – 1885 27,3 24,2
1886 – 1890 25,8 23,1
1891 – 1895 24,6 22,1
1896 – 1900 22,6 20,0
1901 – 1905 21,0 18,8
Die Tabelle auf S. 169 zeigt weiter, daß im eigentlich eheschließenden Alter zwischen 21 und 50 Jahren das weibliche Geschlecht das männliche um 257.248 (im Jahre 1890 um 422.519) Köpfe überragt und im Alter von 50 bis 70 und mehr Jahren sogar um 699.279 (im Jahre 1890 um 566.400) Köpfe. Wie in England, so in Deutschland wächst mit jedem Jahr die Zahl der Greisinnen.
Ein sehr starkes Mißverhältnis der Geschlechter, das von Jahr zu Jahr wächst, stellt sich ferner unter den verwitweten und geschiedenen Personen heraus.
Bei der Volkszählung von 1890 und 1900 betrug die Zahl der Verwitweten:
1890 1900
Männer 774.967 809.238
Frauen 2.157.870 2.352.921
Mehr Frauen 1.382.903 1.543.683
Von diesen Verwitweten standen im Alter von
1890 1900
Männer Frauen Männer Frauen
40 bis 60 Jahren 222.286 842.920 225.191 900.357
60 und mehr 506.319 1.158.712 537.116 1.299.905
Die Zahl der Geschiedenen betrug 1890 25.271 Männer und 49.601 Frauen, 1900 31.279 Männer und 60.738 Frauen.
Davon standen im Alter von
1890 1900
Männer Frauen Männer Frauen
40 bis 60 Jahren 13.825 24.842 16.976 30.385
60 und mehr 4.917 7.244 5.713 8.452
Diese Zahlen belehren uns weiter, daß in erster Linie die verwitweten und geschiedenen Frauen von einer Wiederverheiratung ausgeschlossen sind, und zwar auch im heiratsfähigsten Alter, denn im Alter von 15 bis 40 Jahren gab es verwitwete Männer im Jahre 1890 46.362, 1900 46.931, verwitwete Frauen im Jahre 1890 156.235, 1900 152.659, geschiedene Männer im Jahre 1890 6.519, 1900 8.590, geschiedene Frauen im Jahre 1890 17.515, 1900 21.901. Hier ist zahlenmäßig der Beweis erbracht für den Nachteil, der geschiedenen Ehefrauen aus der Ehescheidung erwächst. Unter den Ledigen gab es 1900 im Alter von
Männer Frauen
15 bis 40 Jahren 6.700.352 5.824.464
40 bis 60 Jahren 426.388 503.406
60 und mehr Jahren 141.416 252.134
Es ist also unter den Ledigen im Alter zwischen 15 und 40 Jahren das männliche Geschlecht um 875.888 Köpfe stärker als das weibliche, was für das letztere sehr günstig zu sein scheint. Aber die Männer im Alter von 15 bis 21 Jahren können mit wenig Ausnahmen nicht heiraten, das waren 3.175.453 gegen 3.064.567 Frauen. Ebenso ist von den Männern im Alter von 21 bis 25 Jahren ein großer Teil außerstande, eine Familie zu gründen – wir verweisen nur auf die Militärpersonen, Studierenden usw. –, wohingegen die Frauen in diesem Alter sämtlich heiratsfähig sind. Nehmen wir ferner an, daß eine große Anzahl Männer aus den verschiedensten Ursachen überhaupt nicht heiratet – allein die Zahl der ledigen Männer über 40 Jahre betrug 567.804, wozu noch die verwitweten und geschiedenen kommen, denen 812.181 ledige Frauen gegenüberstanden, denen ebenfalls noch die verwitweten und geschiedenen mit über 2 Millionen Köpfen hinzuzurechnen sind –, so ergibt sich, daß in bezug auf Eheschließung die Lage des weiblichen Geschlechts eine sehr ungünstige ist. Eine große Zahl Frauen ist also unter den heutigen Zuständen gezwungen, auf die legitime Befriedigung des Geschlechtstriebs zu verzichten, wohingegen die Männerwelt in der Prostitution Befriedigung desselben sucht und findet. Die Lage der Frauen würde eine ganz andere, sobald durch Umgestaltung unserer sozialen Zustände die Hindernisse
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