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Die Frau vom Leuchtturm - Roman

Titel: Die Frau vom Leuchtturm - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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…«
    Ich zwang mich zu einer Ruhe, die ich nicht wirklich empfand. »Okay, immer mit der Ruhe«, sagte ich. »Ich glaube dir ja, Damon. Du hast Bobby im Licht gesehen, und er …«
    »Nein!«, kreischte Damon. »Ich habe Bobby in keinem verfluchten Licht gesehen! Das habe ich auch diesen Mediziner-Idioten hier zu erklären versucht. Verdammt! Könnte irgendeiner von euch mal einfach zuhören?«
    Er hielt inne, um Luft zu holen, und als er weitersprach, klang seine Stimme eine Oktave tiefer. »Ich habe Bobby in Manhattan gesehen, Sue. Und er war quicklebendig.«
    »Was?« Die Kinnlade fiel mir herunter.
    »Am Tag nach dem Einbruch«, fuhr Damon mit pfeifendem Atem fort, »bin ich am späten Nachmittag noch einmal in deine Wohnung gegangen, um zu Ende aufzuräumen.
Bobby kam aus deinem Haus und trug diese scheußliche alte Pilotenjacke.«
    Wieder keuchte Damon und rang nach Luft. »Der Mann ist nicht tot, Sue«, beharrte er. »Ich glaube sogar, dass er in deine Wohnung eingebrochen ist!«
    Ungläubig schüttelte ich langsam den Kopf. »Das ist nicht möglich«, schrie ich, und meine Stimme brach. »Du und Bobby, ihr habt euch nie leiden können. Dan und ich glauben, dass du nur einen Alptraum von ihm hattest und alles mit deinen Erinnerungen an …«
    »Traum? Euren Traum könnt ihr euch sonstwohin …«, brüllte Damon völlig außer sich. »Ich habe diesen Bastard Bobby Hayward am späten Montagnachmittag aus deinem Haus kommen sehen. Also erzähl mir nicht, ich hätte alles nur geträumt, verflucht!«
    »Oh Gott!« Während des letzten Teils von Damons wütendem Ausbruch war ich wie vor den Kopf geschlagen aufs Bett gesunken. Jetzt saß ich wie gelähmt da.
    Denn auf einmal ergab nichts mehr einen Sinn. Wenn Bobby wirklich lebte und gerettet worden war, warum hatte er mich nicht sofort angerufen? Und warum hatten sich weder seine Firma noch die Luftsicherheitsbehörde bei mir gemeldet?
    »Sue?« Wieder merkte man Damons Stimme an, dass er Schmerzen hatte.
    »Ja?«, gab ich nach einer Pause tonlos zurück.
    »Ich glaube, Bobby hat mich auch gesehen«, flüsterte Damon, wobei er jedes Wort einzeln betonte, als wäre es sein letztes. »Ich war mir sicher, dass er mir folgte«, fuhr er fort. »Ich bin dann in ein Taxi gesprungen und habe ihn abgehängt … Dann habe ich versucht, dich auf dem Handy zu erreichen, bin aber nicht durchgekommen.
Also bin ich direkt zum Flughafen gefahren und habe diesen verdammten Flug in die Hölle genommen, um dich zu warnen …«
    »Mich warnen?« Ich lachte kurz und hysterisch auf. »Aber wovor denn?«
    Damons Stimme versagte jetzt fast, und sein Atem ging in kurzen, ungleichmäßigen Zügen. »Ich habe die ganze Zeit darüber nachgedacht, während ich auf den Flieger gewartet habe, Sue«, flüsterte er. »Die Gelegenheiten, bei denen du in den letzten Wochen geglaubt hast, Bobby zu sehen, als du dir sicher warst, verrückt zu werden …«
    Ich versuchte mich auf Damons Theorie zu konzentrieren, aber mein Kopf begann sich zu drehen. Wenn Bobby die ganze Zeit am Leben gewesen war, dann … dann hatte ich ihn mit Dan betrogen.
    »Ich … ich bin ihm untreu gewesen«, stammelte ich. »Ich hatte ja keine Ahnung …«
    Mein kleinlautes Geständnis ging in einem weiteren Wutausbruch Damons unter. »Du, untreu? Sue, hast du denn nicht verstanden, was ich gesagt habe?«, krächzte er in seinem merkwürdigen Südstaatenakzent.
    »Die ganze Zeit, in der du um ihn getrauert hast, war Bobby am Leben! Er ist nach New york zurückgekehrt und hat dich beobachtet, dir aufgelauert. Du hast dir nicht eingebildet , ihn gesehen zu haben. Du hast ihn gesehen. Du hast nichts Unrechtes getan, Sue. Dieser falsche Mistkerl hat dich reingelegt.«
    »Aber warum?«, jammerte ich und konnte einfach nicht begreifen, was er sagte. »Ich habe Bobby geliebt und er mich. Warum sollte er mir so etwas antun, Damon? Warum nur?«

    Ehe er mir antworten konnte, hörte ich im Hintergrund andere Stimmen. Dann fiel ein Gegenstand klappernd um, und Damon fluchte. Sein empörtes Geschrei wurde leiser, und dann kam eine andere Person ans Telefon.
    »Susan?« Ich erkannte Alice Cahills feste, nüchterne Stimme. »Sind Sie das, Susan?«
    »Was … was ist passiert?«, stotterte ich. »Ist Damon in Ordnung?«
    Die Ärztin stieß einen langen, leidgeprüften Seufzer aus. »Ja«, sagte sie. »Wenigstens sieht es so aus, als hätte er sich keine größeren Verletzungen zugefügt, Gott sei Dank. Bleiben Sie einen Moment dran …«
    Ich

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