Die Frauen der Calhouns 05 - Megan
ihren Schenkeln.
Und Megan versank in warmen, ruhigen Wassern. Sie hätte nicht sagen können, wann diese Wasser zu strudeln begannen. Der Sturm braute sich langsam zusammen, fast unbemerkt. Im einen Moment noch trieb sie sacht dahin, und im nächsten wurde sie mitgerissen von einem immer stärker werdenden Sog. Sie konnte nicht mehr atmen, ganz gleich, wie begierig sie auch nach Luft schnappte. In ihrem Kopf begann sich alles zu drehen, verzweifelt bemühte sie sich um Klarheit, auch als ihr Körper sich anspannte und von Zuckungen geschüttelt wurde.
»Nathaniel.« Sie krallte die Finger in seine Schultern. »Ich kann nicht …«
Doch er verstummte ihren Protest mit einem Kuss, schluckte ihr Stöhnen, als der erste Schwindel erregende Höhepunkt sie mitriss und sie danach weich in seinen Armen lag.
»Megan.« Er presste die Lippen an ihren Hals und bemühte sich, ruhiger zu atmen. Einer Frau Vergnügen zu schenken war auch ihm immer Vergnügen. Aber noch nie so. Niemals wie das hier. Sie war so leidenschaftlich und hingebungsvoll. Er fühlte sich wie ein Bettler und ein König zugleich.
Ihre ungestüme Reaktion hatte ihn über alle Maßen erregt. Und doch wollte er ihr mehr geben, sie hatte es verdient. So hielt er die eigene Lust eisern im Zaum, als er in sie eindrang und still verharrend den Schauer genoss, der sie durchlief.
Sie war so zierlich gebaut. Das durfte er nie vergessen. Und dass sie nahezu unschuldig war, fast noch Jungfrau. Und obwohl das Blut in seinen Adern rauschte, in seinen Ohren, in seinen Lenden, stützte er sich mit geballten Fäusten auf die Matratze und bewegte sich vorsichtig in ihr, aus Angst, Megan sonst zu verletzen.
Er spürte, wie sich ihr Körper anspannte, und als sie, von Wellen der Lust geschüttelt, laut seinen Namen rief, presste er den Mund auf ihre Lippen und folgte ihr über den Klippenrand hinaus.
Es regnete noch immer in Strömen. Als Megan langsam wieder in die Realität zurückkehrte, hörte sie das Trommeln der Tropfen auf dem Dach. Sie lag still, die Finger in Nathaniels Haar. Sie spürte, wie ihr Körper immer noch glühte, und wusste, dass ihr ein Lächeln auf dem Gesicht stand.
Sie begann zu summen.
Nathaniel rührte sich und stützte sich auf einen Ellbogen, um sie ansehen zu können. »Was machst du da?«
»Ich summe vor mich hin.«
Grinsend betrachtete er sie. »Es gefällt mir, wie du aussiehst.«
»An dich gewöhne ich mich auch langsam.« Sie fuhr mit dem Finger über das Grübchen an seinem Kinn. »Es war doch in Ordnung, oder?«
»Was?« Er verkniff sich das Lachen und schaute sie abwartend an. »Oh, das. Ja, klar, nicht schlecht für den Anfang.«
Sie öffnete den Mund, schloss ihn wieder, schnaubte leicht. »Du könntest es schon etwas netter ausdrücken.«
»Und du könntest etwas weniger albern sein.« Er küsste sie auf den Schmollmund. »Miteinander zu schlafen ist kein Test. Man bekommt keine Noten dafür.«
»Ich meinte nur … Ach, egal.«
»Du meintest …«, er rollte sich auf den Rücken und zog sie mit sich, »… auf einer Skala von eins bis zehn …«
»Lass es, Nathaniel.« Sie legte die Wange auf seine Brust. »Ich mag es nicht, wenn du dich lustig über mich machst.«
»Ich schon.« Zärtlich strich er ihr über den Rücken. »Ich liebe es sogar, dich auf den Arm zu nehmen. In den Arm zu nehmen. Dich fühlen zu lassen.« Fast hätte er ein simples »Ich liebe dich« folgen lassen. Doch das würde sie nicht akzeptieren. Er hatte ja selbst Schwierigkeiten, es zu akzeptieren.
»Bei dir habe ich Dinge gefühlt, wie ich sie noch nie gefühlt habe.« Ohne den Kopf von seinem Herzen zu nehmen, fuhr sie fort: »Es macht mir Angst.«
Ein Schatten legte sich über seine Augen. »Ich will nicht, dass du Angst vor mir hast.«
»Nicht vor dir, vor mir«, berichtigte sie. »Vor uns. Davor, das hier geschehen zu lassen. Ich bin froh, dass es geschehen ist.« Es war viel einfacher, als sie sich vorgestellt hatte, zu lächeln und ihre Lippen auf seinen Mund zu pressen. Für einen Moment fühlte sie, wie er sich anspannte, doch sie tat es als unwichtig ab und küsste ihn noch einmal.
Sein Körper reagierte sofort. Wie konnte er schon wieder so schnell und so heftig nach ihr verlangen? Doch was sollte er diesen verführerischen weichen Lippen entgegensetzen? »Mach so weiter, und du wirst sehen, was du davon hast.«
Ein prickelnder Schauer durchlief sie. »Okay.« Sie neckte, lockte, reizte und ließ einen entzückten kleinen Laut
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