Die Frauen der Calhouns 2. Amanda
es klang.« Sie ertappte sich dabei, dass sie es erklären wollte, und runzelte die Stirn. »Was meinst du mit ›Risiko‹?«
»Das sollten wir besser später diskutieren. Wir müssen jetzt eine Hochzeit ins Rollen bringen.«
»Du hast absolut recht.« Sie gingen in entgegengesetzte Richtungen.
Kurz darauf schritten Suzanna, dann Lilah, danach Amanda, gefolgt von einer strahlenden Jenny und einem durch und durch verlegenen Alex, den Gartenweg entlang.
Sie nahmen ihre Plätze ein, wobei Amanda sich bemühte, nicht in Sloans Richtung zu blicken. Dann aber vergaß sie alles andere, als C. C. nach vorne schritt, einen hauchdünnen Schleier über dem Haar. An ihrer Seite hielt Coco ihren Arm, bereit, ihre jüngste Nichte dem Bräutigam zuzuführen – in Tränen aufgelöst.
Amanda sah zu, wie ihre Schwester unter der Laube aus zart duftenden Glyzinien heiratete. Durch einen Schleier von Tränen beobachtete sie, wie der Mann, der jetzt ihr Schwager war, den Smaragdreif auf C.C.s Finger schob. Der Blick, den die beiden austauschten, sprach beredter von gegenseitigen Versprechungen als irgendein Gelöbnis. Ihre Hände mit denen ihrer Schwestern verschlungen, sah sie, wie C. C. ihr Gesicht dem von Trent näherte, als sie ihren ersten Kuss als Mann und Frau tauschten.
»Ist es endlich vorbei?«, wollte Alex wissen.
»Nein«, hörte Amanda sich selbst sagen, während ihr Blick zu Sloan wanderte. »Es fängt jetzt erst an.«
»Schöne Hochzeit!«
Nachdem Amanda von Trents Vater gründlich geküsst worden war, gelang ihr ein zustimmendes Nicken.
»Trent hat mir erzählt, dass Sie den größten Teil der Organisation übernommen haben.«
»Ich bin gut, was Details angeht«, erwiderte sie und bot ihm einen Teller für das Büfett an.
»Das habe ich gehört.« St. James, schlank, gebräunt und überschwänglich, lächelte sie an. »Ich habe auch gehört, dass alle Calhoun-Schwestern hübsch sind. Das kann ich jetzt voll und ganz bestätigen.«
Elegant, charmant und immer für einen Flirt zu haben, dachte Amanda und erwiderte sein Lächeln, während sie alle erdenklichen Köstlichkeiten auf seinen Teller häufte. »Wir freuen uns, Sie in der Familie willkommen heißen zu können.«
»Ist schon merkwürdig, wie sich alles entwickelt hat«, meinte er. »Vor einem Jahr habe ich von meinem Boot aus zu diesem Haus heraufgesehen. Ich musste es einfach haben. Und jetzt ist es nicht nur teilweise zu einem Stück meiner Firma geworden, sondern auch zu einem Teil meiner Familie.« Er blickte zu Trent und C.C., die auf der Terrasse tanzten. »Sie hat ihn glücklich gemacht«, sagte er ruhig. »Ich selbst hatte diesbezüglich nie eine gute Hand.« Mit einem vagen Schulterzucken schob er den Gedanken beiseite. »Möchten Sie tanzen?«
»Sehr gern.«
Sie hatten kaum drei Schritte auf der Tanzfläche getan, als Sloan Tante Coco herumschwenkte und nahtlos die Partnerinnen tauschte.
»Du hättest wenigstens fragen können«, murmelte Amanda, als er seine Arme um sie legte.
»Das habe ich schon vorher getan. Außerdem wird sie mit ihm so flirten, wie er das möchte, anstatt ihn wie einen entfernten Verwandten zu behandeln.«
»Er ist ein entfernter Verwandter.« Amanda warf einen Blick hinüber und bemerkte, dass Coco den eleganten St. James bereits zum Lachen brachte. »Ich glaube, alles läuft gut.«
»Glatt wie Schmierseife.« Genauso glatt, stellte Sloan fest, wie sie in seine Arme passte. »Du hast gute Arbeit geleistet.«
»Danke, aber ich hoffe, dass es für eine Weile die letzte Hochzeit ist, die ich planen muss!«
»Denkst du denn nicht daran, selbst einmal zu heiraten?«
Sie verpasste einen Schritt und wäre beinahe über seine Füße gestolpert. »Nein … das heißt, ja, aber nicht wirklich.«
»Das nenne ich eine entschiedene Antwort.«
»Ich meine damit, dass es nicht zu meinen kurzfristigen Plänen gehört.« Wobei es keine Rolle spielte, welche Sehnsüchte sie in sich verspürt hatte, als ihr Blick unter der Laube auf Sloans Blick getroffen war. »In den nächsten paar Jahren werde ich mit dem Gästelandsitz beschäftigt sein. Ich wollte schon immer ein First-Class-Hotel managen, um selbst Politik zu machen, anstatt sie auszuführen. Dafür habe ich gearbeitet, und da Trent mir jetzt diese Chance gibt, kann ich es mir nicht leisten, meine Loyalität zu teilen.«
»Eine interessante Art, es zu sehen. Bei mir war es immer so, dass ich mich an eine bestimmte Person an einem bestimmten Ort gebunden und dann
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