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Die Frauen, die er kannte: Ein Fall für Sebastian Bergman (German Edition)

Die Frauen, die er kannte: Ein Fall für Sebastian Bergman (German Edition)

Titel: Die Frauen, die er kannte: Ein Fall für Sebastian Bergman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Hjorth , Hans Rosenfeldt
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etwas, das Sebastian akzeptieren konnte.
    Wenn es ihm nur gelänge, Hinde zu finden. Er sah Torkel an.
    «Ich muss Ralph treffen.»
    Torkel zog Sebastians Passierkarte aus der Tasche und reichte sie ihm.
    «Dann komm mit.»

E r erinnerte sich an die Zitronenfalter aus seiner Kindheit, die sich auf der Wiese hinter dem Haus so wohlgefühlt hatten. Als er klein war, war es ihm manchmal gelungen, welche zu fangen. Dann hatte er sie unter umgedrehte Duralex-Gläser gelegt und sie neugierig bei ihren verzweifelten Fluchtversuchen beobachtet. Manchmal hatte er sie im Glas sterben lassen, manchmal hatte er ihnen die Flügel ausgerissen und dabei zugesehen, wie sie hilflos im Kreis gekrabbelt waren, bis sie irgendwann still auf dem Rücken lagen. Welche Behandlung er wählte, hatte eigentlich keine Bedeutung. Er wollte den Kampf sehen. Den Kampf ums Überleben, dessen Ausgang von vornherein feststand. Das war immer ein roter Faden in seinem Leben gewesen. Den Moment zu finden, in dem die Opfer zu kämpfen aufhörten und sich ihrem Schicksal ergaben. Das zu beobachten war nur wenigen Menschen vergönnt.
    Er ging weiter zu dem Haus. Er war schon lange nicht mehr dort gewesen, und es war ein schönes Gefühl. Die zerschlagenen Scheiben und die verwitterte Holzfassade passten perfekt zu der Szene, die er so lange in seinem Kopf mit sich herumgetragen hatte.
    Die er sich ausgemalt hatte.
    Von der er geträumt hatte.
    Jetzt würde sie endlich Wirklichkeit werden. Danach würde sich nur schwer eine bessere Phantasie zur Verwirklichung finden lassen. Denn sie war wirklich seine Tochter. Darüber herrschte nun kein Zweifel mehr. Sebastians Reaktion am Telefon hatte seine letzte Unsicherheit verfliegen lassen.
    Roland hatte sie vom Auto ins Haus getragen. Sie war stark und wehrte sich trotz des Sacks über ihrem Kopf und den Fesseln an ihren Armen und Beinen. Als sie die Tür erreicht hatten, hatte sie sich wie eine Stahlfeder gespannt, und Edward sah genau, wie Roland vorhatte, ihren Kopf gegen den massiven Türrahmen zu stoßen, damit sie endlich Ruhe gab. Es gelang Edward in letzter Sekunde, seinen Helfer daran zu hindern. Er wendete lieber die Elektroschockpistole an und drückte sie gegen ihren Nacken. Ihr ganzer Körper bäumte sich in Krämpfen auf, bevor sie schlaff in Rolands Armen zusammensackte. Er wollte nicht, dass sie irgendwelche Transportschäden davontrug. Sie sollte so rein und unbefleckt sein wie nur möglich. Keine blauen Flecken oder Schrammen.
    Gemeinsam schleppten sie das alte Eisenbett in das große Schlafzimmer. Er war so froh gewesen, als Roland erzählt hatte, dass es noch im Haus stand. Die Tapeten waren abgeblättert, aber er konnte noch vereinzelte blaue Fleur-de-Lis-Blumen sehen, die hier und da hervorschimmerten. Es roch stickig und moderig, aber das war nicht weiter schlimm. Nichts, was ein Duftlicht nicht übertünchen konnte. Sie warfen die dünne Matratze, die Roland schon vorher dort hingefahren hatte, auf das Bett und banden Vanjas Beine mit weiteren Kabelbindern gründlich am Fußende fest. Überprüften, ob sie auch stramm saßen. Sie war von ihrem Kampf verschwitzt, und Edward strich beruhigend über ihre warme Haut. Dann gingen sie hinaus, um die restlichen Sachen aus dem Auto zu holen.
    Roland hatte den Toyota direkt vor dem Zaun geparkt. Es war ein lauer Abend, und sie gingen schweigend durch das Gras, das von der anhaltenden Dürre schon ganz gelb war. Edward fühlte sich immer ungeheuer sicher, wenn er neben dem riesigen Roland ging. Er hatte ihn vermisst. Jetzt schien alles wieder in Ordnung. Als sie am Auto angekommen waren, hob Roland den braunen Umzugskarton heraus, der die ganze Fahrt über auf der Rückbank gestanden hatte. Er schien nicht leicht zu sein. Edward sah seinen Freund an.
    «Hast du alles dabei?», fragte er.
    «Ja, aber guck vorsichtshalber selbst noch mal nach.»
    Hinde schüttelte den Kopf. «Ich vertraue dir, Roland.»
    Er nahm den Karton und stellte ihn neben sich ab. Drehte sich zu Roland um, der seine Jacke aus dem Auto nahm und gerade zurückgehen wollte.
    «Unsere Wege trennen sich hier. Den Rest übernehme ich. Bitte entsorge du das Auto. Die Leiche kannst du im Kofferraum liegen lassen.»
    Roland nickte. Er streckte Hinde seine Pranke entgegen, und sie schüttelten sich die Hand.
    «Pass auf dich auf.»
    «Das werde ich.»
    Zum Abschied umarmte er Roland kurz. Wie echte Freunde es taten. Roland sprang in das silberfarbene Auto, legte einen Gang ein und fuhr

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