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Die Frauen von Bramble House

Die Frauen von Bramble House

Titel: Die Frauen von Bramble House Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Cookson
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wahrscheinlich komme ich da später hin.«
    Der Polizist nickte. Und als dann die beiden Streifenbeamten Jones wegzerrten und knurrten: »Also, los, jetzt komm schon, Kerl!«, wandte Andrew Jones den Kopf und keifte Richard an: »Du kriegst sie nur über meine Leiche!«
    Nachdem er Emma auf dem Beifahrersitz angeschnallt hatte und selbst hinter dem Lenkrad saß, wandte Richard sich ihr zu: »Es ist schon gut. Du wirst bald wieder okay sein. Hörst du? Es wird vorbeigehen.«
    Sie starrte ihn verständnislos an und sackte dann auf dem Sitz zusammen, und dies veranlaßte ihn, sofort zu starten und schnellstmöglich zum Krankenhaus zu fahren. Und in seinem Kopf klangen immer noch die Worte: DM kriegst sie nur über meine Leiche!
    Er hätte den Mann liebend gern als geistesgestört eingestuft; doch er wußte, das war er nicht … es sei denn, man betrachte diese unnatürliche erotische Fixierung auf seine Tochter als krankhaft.
     
    Und wieder saßen sie alle im Salon: Lizzie, Henry, May, Frank, Charlie und Peggy, und sie hörten, was Richard ihnen sagte: »Sie wird bis morgen durchschlafen. Und dann wird sie wahrscheinlich ziemlich üble Kopfschmerzen haben, aber eigentlich dürfte es keine gravierenden Nachwirkungen geben. Und trotzdem, nachdem ich Ihnen das gesagt habe, solange dieser Mann frei herumläuft, wird sie in Angst sein, und sie wird Schutz und Hilfe brauchen. Wie die Lage jetzt ist, werde ich dazu nicht in der Lage sein, ehe wir verheiratet sind.« Er schaute von einem der Gesichter, die ihn alle anstarrten, zum nächsten. Dann sagte Peggy: »Soweit ich begreife, hatte sie noch gar nicht sagen können, was sie vorhatte. Aber sie hat es mir gegenüber und auch meiner Mutter gegenüber deutlich ausgesprochen, daß sie das Verlobungsjahr nicht abwarten will, sondern daß sie Sie so schnell wie möglich heiraten möchte, nein, eigentlich wollte sie unbedingt so schnell wie möglich heiraten.«
    »Hat sie wirklich?« Es tat weh, als er seine Überraschung unter einem Lächeln zu verbergen suchte, denn er hatte Wundnähte in der einen Wange und an der Unterlippe, und es zerrte unangenehm; aber er lächelte trotzdem noch weiter, als er sagte: »Nun, wenn Sie keine Einwände haben, mir wäre das ebenfalls nur sehr recht.«
    »Wir haben in der Sache anscheinend recht wenig mitzureden«, sagte Peggy mit einem unmerklichen Zittern in der Stimme. »Aber hoffentlich bedeutet es dann eine Art Schutz für sie.«
    »Was meinen Sie, wieviel er kriegt?«
    Richard sah Charlie an und schüttelte den Kopf. »Ich habe nicht die geringste Ahnung. Wenn da nicht die Spritze gewesen wäre, hätten sie ihn wahrscheinlich als übermäßig besorgten Vater mit einer ernsthaften richterlichen Abmahnung davonkommen lassen. Aber trotzdem, wer weiß? Ich hoffe nur, er wird verurteilt und eingesperrt.«
    Peggy fuhr heftig auf. »Ich … ich geh in den Zeugenstand und sage ihnen, was er ihr anzutun versucht hat. Das werde ich. Das werde ich tun. Und dann müssen sie ihn einbuchten …«
    »Das würde ich an Ihrer Stelle nicht machen.« Richard bemühte sich skeptisch die Lippen vorzuschieben. »Das würde nämlich bedeuten, daß Emma ebenfalls als Zeugin aufgerufen wird, um Ihre Aussagen zu bestätigen, und das wollen Sie ihr doch wohl nicht zumuten, oder?«
    Als Peggy den Kopf schüttelte, meldete sich auch Lizzie. »Nein. Nein. Das wollen wir ganz und gar nicht! Aber da ist noch diese andere Sache, er könnte ja auch wegen Unterschlagung vor Gericht kommen, wegen seiner Diebereien. Er hat meine Großmutter um ziemlich hohe Summen betrogen, Tausende von Pfund!«
    »Na, na«, sagte Henry. »Das vergiß mal lieber. Ich hab dir doch gesagt, sobald das aufkommt, wird der mit allem möglichen auffahren, Mehrwertsteuer, Umsatzsteuer und weiß Gott, was sonst noch. In dem Fall ist es besser, schlafende Hunde nicht aufzuwecken.«
    »Aber es geht mir gegen den Strich, daß er mit dem ganzen Geld so davonkommen soll.«
    Peggy hob kurz den Kopf. Hätte sie die Augen geschlossen gehalten, sie hätte sich durchaus vorstellen können, daß da die Urgroßmutter redete … Geld, Geld, Geld. An etwas anderes konnten die nicht denken! Und ihre Mutter war der Alten ziemlich ähnlich in dieser Hinsicht. Und was mit ihr selbst?
    Also, eigentlich hatte Geld ihr nie viel bedeutet; sie wollte immer nur genug davon haben, um mit Charlie irgendwo bequem und ungestört leben zu können. Und wenn Emma erst einmal verheiratet war, dann würde sie genau das tun … sie

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