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Die Frauen von Bramble House

Die Frauen von Bramble House

Titel: Die Frauen von Bramble House Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Cookson
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Sie sich, wer Sie sind, Miss, daß Sie in mein Haus kommen und hier befehlen wollen! Er ist mein Sohn, und er wird tun, was man ihm sagt!«
    »Na, das hat er bisher aber nicht getan.« Lizzies kühle Stimme drang durch das Kreischen der Frau. »Ich möchte doch annehmen, daß auch Ihnen das inzwischen klargeworden ist. Unser Besuch bei Ihnen heute sollte doch genügen, damit Sie das begreifen. Im übrigen hat meine Tochter recht … Es wird keine Einmischung geben, jedenfalls nicht von unserer Seite.« Himmel, was sagte sie da? Keine Einmischung? Offener Krieg würde herrschen zwischen diesem Jungen da und ihrem Mann, und wenn der Junge sich unterkriegen ließ, würde sein Leben die Hölle sein; und wenn er sich wehrte, würde es ebenfalls die Hölle sein. In diesem Augenblick allerdings wünschte sie nichts sehnlicher, als aus diesem Haus und von den Leuten hier wegzukommen.
    Mr. Jones und seine Tochter wischten sich die Tränen aus den Augen. Dann sagte der Mann wieder, und das kollernde Lachen hallte noch in seiner Stimme nach, als er zu Peggy sagte: »Ich weiß, wer in dem Gespann die Hosen anhaben wird. Viel Glück, Kleine.«
    Im selben Augenblick schoß Peggy der Gedanke durch den Kopf, daß dieser Mann seinen Sohn nicht leider konnte; in dem Haus standen sich zwei Parteien feindselig gegenüber – Vater und Tochter gegen Mutter und Sohn. Sie war froh, daß sie selbst keinen Bruder hatte. Andererseits, war Charlie nicht immer wie ein Bruder für sie gewesen?
    Ihre Mutter sagte gerade zu Andrew: »Wenn du rüberkommst, besprechen wir alles Weitere.«
    »Ja, das werden wir ganz bestimmt.« Seine Mutter keifte schon wieder sehr laut. Doch ein Knurren aus der Brust ihres Mannes ließ sie verstummen. Er schleuderte sie mit einer Armbewegung auf den Stuhl zurück und sagte: »Das reicht, Weib! Es reicht wirklich! Guten Abend, Missis! Guten Abend, Kleine!« Er nickte ihnen zu. »Bring sie zur Tür, Andy. Bring sie raus!«
    Der Junge ging vor ihnen her durch den Flur zur Haustür. Dort wandte er sich um und schaute Lizzie direkt ins Gesicht. Und was er sagte, stimmte sie ihm gegenüber ein ganz klein wenig milder. »Das Theater tut mir leid … und auch … auch alles andre tut mir leid.«
    Lizzie blieb auf dem Treppenabsatz stehen, sah ihn fest an und sagte: »Nun, die Zukunft wird zeigen, wie leid es Ihnen tut. Aber jedenfalls« – sie schluckte – »werden wir euch jede mögliche Hilfe geben. Komm jetzt, Peggy.«
    Auch Peggy blieb kurz stehen und sah ihren künftigen Ehemann an. Und was sie dann zu ihm sagte, verblüffte nicht nur ihre Mutter und den Jungen, sondern auch sie selber. Sie sagte: »Man muß lernen, auf den eigenen Füßen zu stehen.«

4. Kapitel
    »Darf ich reinkommen, Mrs. Conway?«
    »Aber, Liebes, du hast doch noch nie fragen müssen, ob du darfst!« May zog die Tür weit auf. »Ich hab mich schon gewundert, warum du nicht früher aufgetaucht bist. Es sind schon ganze zwei Wochen her, seit ich dich zuletzt gesehen habe.«
    »Meine Mutter vermißt Sie. Ich weiß es. Manchmal sieht sie ganz hilflos und verloren aus.«
    »Aber sie weiß ja schließlich, wo ich wohne. Es hat ja früher schon mal Zeiten gegeben, wo wir uns nicht grün waren, aber da ist sie nie weggeblieben. Setz dich doch. Ich hab grad frischen Kaffee gebrüht.« Sie lachte. »Das ist der einzige Luxus, den ich mir erlaube, echten Kaffee! Ich kann dieses grauenhafte Ersatzzeug einfach nicht trinken.« Sie streckte die Hand zu einem Beistelltischchen aus, schaltete die Maschine ab und goß Kaffee in zwei Tassen. »Ich hab keine Ahnung, wie du deinen Kaffee magst. Du bist noch nie so früh am Tag hiergewesen.«
    »Nicht zu dunkel und stark … eher mit viel Milch.«
    »Also bekommst du ihn mit viel Milch.«
    Eine Minute später stellte sie die Tasse vor Peggy auf den Tisch und fragte leise: »Und wie hat ein Vater darauf reagiert?«
    Peggy starrte in ihre Tasse, dann nahm sie den Löffel und schaufelte zweimal Zucker in den Kaffee, ehe sie sprach. »Ich glaub, der hätte mich umgebracht, wenn die Uroma ihn nicht mit ihrer Krücke weggezerrt hätte.«
    »Weggerissen? Mit ihrem Stock? Er hat dich körperlich angegriffen?«
    »Ja, und sie hat ihn mit dem Griff ihres Stocks am Hals erwischt und ihn von mir fortgezerrt. Seitdem hat er noch kein Wort mit mir gesprochen.« Der Löffel rührte langsam weiter in der Tasse. »Heute in zwei Wochen bin ich verheiratet.«
    »Nur noch zwei Wochen? Also …« May hob die Augenbrauen. »Na ja, je

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