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Die Frauen von Savannah

Die Frauen von Savannah

Titel: Die Frauen von Savannah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Hoffman
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kam.«
    »Wie lange seid ihr denn schon Freundinnen?«, fragte ich.
    »Seit wir neun sind«, sagte Rose, steckte sich Kartoffelchips in den Mund und knusperte laut. »Siehst du das?« Sie zeigte auf das kleine Schaufenster von Tante Lus Geschäft. »Für den Rest der Welt ist das einfach nur ein Schmuckladen, aber für mich ist es der Ort, an dem ich immer meine beste Freundin finden kann. Als wir Kinder waren, habe ich jeden Morgen an diese Scheibe geklopft. Lucille hat dann ihre Bücher von einem Schmuckkasten genommen, ist herausgekommen, und wir sind zusammen zur Schule gegangen.«
    Tante Lu schluckte ihr Sandwich hinunter und sagte: »Ich wette, du findest jede Menge Freundinnen in Savannah. Es gibt nichts Besseres als eine beste Freundin.«
    »Und, CeeCee«, fragte Rosa. »Was willst du später mal werden?«
    »Ich weiß noch nicht. Vielleicht Bibliothekarin oder Schriftstellerin.«
    »Also, wenn du Schriftstellerin wirst, dann musst du unbedingt über mich und Lucille schreiben. Wir sind verdammt interessant, nicht wahr, Lu?«, sagte sie und stieß meiner Tante den Ellbogen in die Rippen.
    Ich wurde vor Begeisterung darüber, dass diese Frau so unverfroren fluchte, ganz rot.
    Tante Lu lächelte Rosa schief an. »Du bist hier die Interessante. Ich bin nur dabei, weil ich was zum Lachen haben und die Geschichten mitkriegen will.«
    »Was für Geschichten?«, fragte ich. »Ich höre so gern Geschichten.«
    »Diese beiden haben mehr Geschichten zu erzählen als jede Zeitschrift«, sagte Tante Tootie. »Rosa, erzähl CeeCee doch mal, wie du dir die Haare verbrannt hast.«
    Rosa nahm sich eine Zigarette und hielt sie, nicht angesteckt, wie ein Filmstar. »Also, ich war schon ein gutes Jahr geschieden, als ein Vertreter in den Laden kam, um Wilma Jo ein neues Enthaarungsmittel vorzustellen.« Sie sah mich an und zog die Nase kraus. »So ein klebriges Zeug, mit dem man sich die Haare von der Oberlippe reißt. Falls jemals irgendwer versucht, das bei dir anzuwenden, dann renn so schnell du kannst. Jedenfalls, dieser Mann hatte die schönsten blauen Augen, die ich je gesehen hatte. Er hieß Stan Cole. Ungefähr zehn Minuten, nachdem er seine Tasche gepackt hatte und gegangen war, klingelte das Telefon. Ich ging dran, und eine Männerstimme sagte: ›Ich würde gern die Schönheit mit den kohlrabenschwarzen Haaren vom Empfang sprechen.‹ Ich bin dahingeschmolzen. Es war Stan. Er wollte mich am nächsten Abend zum Dinner ausführen. Natürlich habe ich zugesagt. Ich kam mir vor wie eine Teenie.«
    Tante Lu schüttelte den Kopf. »So hast du dich auch benommen.«
    »Ja, oder?« Rosa kicherte. »Na ja, ich hatte die bescheuerte Idee, mir vor der Verabredung noch eine Dauerwelle zu machen, aber an der Highschool war Abschlussball und alle Friseurinnen bei Wilma waren ausgebucht. Also bin ich abends bei der Drogerie vorbeigegangen und habe mir eine Dauerwelle zum Selbermachen gekauft. Am Samstagmorgen drehte ich mir dann schön die Haare auf die Wickler und sprühte die Lösung drauf. Während die einzog, wollte ich einen Apfel essen, aber beim Abbeißen brach mir die Krone vom Schneidezahn ab. Mein Zahnarzt hatte zu, also rief ich panisch Lucille an. Sie war ein paar Minuten später da und hatte eine Tube Juwelier-Kleber dabei.«
    Tante Lu schluckte ihren Bissen Sandwich hinunter und sagte: »Als ich den Kleber in der Krone hatte, habe ich sie an ihren Platz gedrückt und ein paar Minuten festgehalten. Aber es war ein bisschen Kleber unter der Krone herausgequollen, und als ich loslassen wollte, klebte mein Finger an Rosas Zahn fest. Ich wollte den Kleber mit einem Schälmesser wegschneiden und habe mir dabei in den Finger geschnitten. In dem Moment fiel Rosa ihre Dauerwelle wieder ein, und sie fing an zu schreien.«
    »Ich habe Lucille mit in die Küche gezerrt, um die Dauerwelle-Lösung auszuwaschen, aber als wir die Lockenwickler lösten, kam die Hälfte meiner Haare mit runter.«
    »Als Rosa ihre Haare in der Spüle sah, bekam sie einen Anfall. Und mein Finger klebte immer noch an ihrem Zahn! Ich konnte die Blutung nicht stoppen. Also wollte ich zu Elmer Judds runtergehen, aber Rosa hat sich geweigert.«
    Rosa grunzte vor Lachen. »Natürlich habe ich mich geweigert, Lu! Elmer ist Metzger!«
    »Er kann besser Fleisch schneiden als jeder andere, da dachte ich, wieso soll er nicht meinen Finger von deinem Zahn schneiden«, verteidigte sich Tante Lu. »Nachdem Rosa sich ein bisschen beruhigt hatte, war jedenfalls klar,

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