Die freien Amazonen - 3
Matrix aufgenommen hast«, sagte eine vertraute Stimme. »Bist du auch ganz bestimmt nicht verletzt?«
»Ich habe nicht einen Kratzer abbekommen, Vater«, antwortete Bruna.
»Viele meiner Männer halten sich bei ihrem ersten Kampf nicht so gut«, erklärte Domenic. »Vielleicht hättest du ein Mann werden sollen.«
Schweigen folgte. Allira versuchte, die Augen zu öffnen, und stellte fest, dass es anstrengender war, als sie gedacht hatte. Anfangs passierte nichts anderes, als dass die Lider leicht flatterten. Sie konzentrierte sich und schaffte es, durch einen Spalt auf ihre unmittelbare Umgebung zu spähen.
Langsam wurde das Bild scharf. Vor ihr stand im rechten Winkel zu ihrem Gesichtsfeld Gabriel. Er beugte sich vor, die Hände auf den Knien. Mit der typischen Taktlosigkeit eines Elfjährigen sprudelte er hervor: »Mutter, du siehst schrecklich aus!«
Allira versuchte zu lachen, aber heraus kam nur ein schwaches Schnauben, gefolgt von einem Schmerz in der Seite. Sie zuckte zusammen, schloss die Augen und versuchte, ihre Atmung zu kontrollieren.
»Hier, Liebste, trink das.« Allira wollte den Kopf heben, doch sie schaffte es nicht, und dann hob ihr jemand den Kopf an. Jemand schob ihr ein Kissen unter.
»Wir mussten die Wunde an deiner Seite mit mehreren Stichen nähen, aber es hätte schlimmer sein können - deine Rippen scheinen die Klinge aufgehalten zu haben«, sagte Domenic in aufmunterndem Ton. »Eine Narbe wird allerdings zurückbleiben.«
Allira brachte ein schwaches Lächeln zu Stande. »Die Kleinen?«
»Allen Kindern geht es gut. Charlena hat die jüngeren über die Hintertreppe nach oben gebracht und ihnen erzählt, Mami schlafe.
Die anderen sind hier - wie du zweifellos bemerkt hast.«
Allira wandte den Blick von Domenic ab und sah die Gesichter ihrer Kinder, die sich um die Couch drängten und sie ängstlich beobachteten.
»Baldric?«
»Wir haben ihn erledigt«, antwortete Domenic. »Die armen Teufel, die ihm folgten, waren ausgehungerter als unsere Männer. Einen richtigen Kampf kann man es kaum nennen.«
»Und jetzt?«
Domenic zuckte die Schultern und kniete sich vor die Couch. »Ich weiß es nicht, Allira. Wir haben das bisschen Essen, das wir hatten, geteilt und die Überlebenden nach Hause geschickt. Wir haben nur wenig mehr als sie, und wenn das verbraucht ist …« Seine Stimme erstarb.
Allira versuchte, den Arm zu heben, um seine Hand zu fassen, brachte es aber nur fertig, mit den Fingern zu wackeln. Domenic sah die Geste, nahm die Hand, hob sie sanft und drückte seine Lippen darauf.
»Im Augenblick ist nur wichtig, dass du am Leben bist, Liebste.«
Behutsam legte Domenic die Hand seiner Frau wieder hin. Er streichelte ihr Haar. »Du hast es sehr gut gemacht, sagen die Leute.«
»Bruna«, begann Allira schwach.
»Sie hat es auch gut gemacht.«
»So gut wie ein Mann, Vater?«, neckte ihn Bruna, die hinter der Lehne der Couch stand.
»Ja«, stimmte Domenic widerwillig zu. Für einen Augenblick sah sein Gesicht merkwürdig aus. Allira fragte sich, ob er eine Vorausschau habe, wie sie den Altons manchmal zuteil wurde.
Schließlich seufzte er. »Du wirst es immer gut machen, Tochter.« Er stand auf und sah sie an.
Bruna lächelte. »Die Absicht habe ich, Vater«, meinte sie zuversichtlich.
Allira sah von ihrem Mann zu ihrer Tochter. Irgendwie beruhigt durch den Ausdruck, den sie hier wie dort sah, und die Gefühle, die sie wahrnahm, sank sie in friedlichen Schlaf.
Über Margaret Carter und ›Ihr eigenes Blut‹
Als ich Margaret Carters Geschichte angenommen hatte und sie um biografische Daten bat, antwortete sie mir auf lustigem Schreibpapier, das das Motto trug: ›Auf die reine Theorie - möge sie niemals für irgendwen von Nutzen sein.‹ Darauf trinke ich.
Margaret Carter macht augenblicklich ihren Doktor der Philosophie in Englisch. Ihre Dissertation schrieb sie über das Thema: ›Teufel, Gespenst oder Täuschung; Zweifel am Übernatürlichen als literarischer Kunstgriff in Schauerromanen‹. Sie hat auch eine klassische Kollektion herausgegeben: Dämonenliebhaber und seltsame Verführungen (Fawcett, 1972), und ihre Arbeit über C. S.
Lewis wurde von der Kent State University für die Anthologie Lewis als Kritiker angenommen.
Sie sagt, ihre ersten schriftstellerischen Versuche seien von Dracula inspiriert gewesen, und ihr größter Ehrgeiz sei es, einen Roman voll übernatürlichen Horrors zu schreiben. Sie ist Ehefrau eines Navy-Mannes, reichte eine Liste
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