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Die freien Amazonen - 3

Die freien Amazonen - 3

Titel: Die freien Amazonen - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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ihre Bewegung geweckt habe. Die Waldläuferfrauen wandten sich jedoch den Schatten unter den Bäumen zu und lauschten. Caitrin hielt den Atem an, bis ihr das Blut in den Ohren pochte, aber sie konnte nichts hören als das leise Rieseln des Wasserfalls.
    Einen Augenblick lang überlegte Caitrin, ob sie zu ihnen gehen und ihre Gefährtinnen schlafend am Teich zurücklassen solle. Aber sie hatten alle Prüfungen dieser Suche gemeinsam bestanden - Stelle und Kiera hatten ein Recht darauf, das Ende mitzuerleben.
    Sie tastete nach Stelles Schulter und schüttelte sie sacht. Stelle murmelte etwas im Schlaf, und Caitrin schüttelte sie noch einmal.
    »Sei ruhig und wach auf, Stelle - ich glaube, jetzt kommen sie.«
    Sie beugte sich zu Kiera hinüber, aber die Augen des Mädchens standen bereits offen. Schweigend erhoben sich die drei Frauen und sahen wartend zu dem dunklen Tor des Waldes und den länger werdenden Strahlen der Sonne hinüber. Und schließlich erkannten sie Bewegung, weitere helle Körper, die sich aus der Dunkelheit lösten -
    Waldläuferfrauen mit Halsketten aus getrockneten Beeren und Vogelfedern und kleinere Wesen, ihre Kinder.
    Und dann sah Caitrin eine Gestalt, die hell war wie die anderen, aber mit glatter Haut, und sie hörte das leise Rascheln von Füßen, die sich bemühten, geräuschlos über tote Blätter zu gehen. Die Gruppe trat völlig aus dem Wald heraus, und die rote Sonne lockte kupferne Lichter aus Donals Haar.
    Die Waldläuferfrauen hielten an und ließen ihn weitergehen. Eine von ihnen rang die Hände mit den langen Fingern, und die anderen streichelten sie. Das wird die Frau sein, die Donal adoptiert hat, dachte Caitrin. Auch sie muss ihn lieben …
    Zuerst schien der Junge gar nicht zu merken, dass er seine Gefährten zurückgelassen hatte. Plötzlich wurde ihm bewusst, dass er allein war, und er richtete den Blick auf die drei Menschen, die am Ufer des Teiches standen. Caitrin holte tief Atem und ballte die Fäuste. Ihre Arme schmerzten von dem Verlangen, sich nach ihm auszustrecken, ihre Beine wollten ihm entgegenlaufen. Aber die Alte Frau hatte sich klar ausgedrückt - Donal selbst musste den entscheidenden Schritt tun.
    Und so verhielt Caitrin sich still. Bald - dachte sie, ich muss jetzt nur noch einen Augenblick länger warten.
    Und dann brach Donals süßes Lachen die Stille.
    »Kiera!«, rief er, »Kiera - du bist mich holen gekommen!« Und er rannte in die Arme seiner Schwester.
    Caitrin zerrte den Riemen des Rucksacks stramm und zog ihn durch die Schnalle. Noch ein Riemen, und sie war so weit - die ganze Ausrüstung war fertig verpackt, Avarra sei Dank, denn es war höchste Zeit, dass sie ihren Marsch fortsetzten. Schon waren sie drei Tage unterwegs, und sie hatten immer noch die Hellers zu überqueren. Das Wetter hatte sich bisher gehalten, aber wer konnte wissen, wie lange das noch dauerte, und mit dem Kind würde der Rückweg schwieriger sein …
    Sie hörte Donals klare Stimme und Stelles ruhige Antwort. Er erzählte ihr etwas über den Jungen, der im Nest sein Freund gewesen war. Wieder fühlte Caitrin ihre Augen brennen, und sie blinzelte heftig.
    Es war nicht Donals Schuld. Kiera hatte ihm, sobald sie ihn von ihrem Hals lösen konnte, erklärt, dass Caitrin ihn holen gekommen war, und hatte ihn in ihre Arme geschoben. Aber obwohl Donal ihr erlaubte, ihn an sich zu drücken und zu küssen, lag keine Wärme in seiner Reaktion. Er musste sich Mühe gegeben haben, die Erinnerung an sie ganz auszulöschen, als sie ihn im Haus seines Vaters zurückgelassen hatte.
    Und würde es letzten Endes einen Unterschied machen?, fragte Caitrin sich bitter. So oder so, sie musste sich wieder von ihm trennen, und sicher war es besser für ihn, wenn er den Schmerz nur das eine Mal gefühlt hatte. Es sollte mir genug sein, dass ich ihn gerettet habe, mahnte sie sich streng. Vielleicht wird er mir verzeihen, wenn er ein Mann geworden ist.
    Das war alles recht vernünftig, aber es half nicht viel, wenn sich ihr die Kehle zuschnürte und die heißen Tränen in ihren Augen brannten.
    Sie fasste nach dem zweiten Riemen und begann, daran zu ziehen.
    »Kann ich dir helfen?«
    Caitrin blickte auf. Kiera stand ein paar Fuß entfernt, als habe sie Angst näher zu kommen, ohne dazu aufgefordert zu sein. Habe ich meinen Schmerz so unmissverständlich gezeigt?, fragte sich Caitrin. Sie brachte ein leichtes Lächeln zu Stande.
    »Stell doch bitte deinen Fuß auf den Riemen, während ich ihn durch die

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