Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Frequenz: Thriller (German Edition)

Die Frequenz: Thriller (German Edition)

Titel: Die Frequenz: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Ride
Vom Netzwerk:
einer Graustufenskala, und die Geheimnisse der Dunkelheit wurden enthüllt. Am Ende des makellos gepflegten Gartens näherten sich fünf Männer. Sie liefen dicht beieinander und trugen Anzüge.
    »Sie sind bewaffnet!«, sagte Wilson. »Kommen Sie, wir hauen ab!«
    Helena spähte angestrengt. »Ich kann nichts sehen.«
    »Es sind fünf. Sie müssen mir glauben …«
    Helena zog sich hastig ihre Hose unter den Morgenmantel und steckte den Revolver in den Bund.
    Wilson zog leise die Glastür zur Terrasse auf. »Hier entlang«, flüsterte er, als die Männer um die Ecke zum Vordereingang hetzten. »Schnell, Helena!«
    Eine gedämpfte Stimme kam von draußen. »Helena! Öffne die Tür!«
    Sie fuhr herum. »Dad?«
    »Öffne die Tür, sofort!«
    Helena drehte sich zu Wilson um. »Ist schon gut«, sagte sie und hielt ihn von der Flucht ab. »Das ist mein Vater. Warten Sie hier.«
    Plötzlich flog die Tür auf, und das Licht aus dem Flur schien ins Zimmer. Wilson war geblendet, als die Bewaffneten hereindrängten.
    »Warte, Dad!«, rief Helena. » WARTE !«
    Im Badezimmer fing Esther wild zu bellen an.
    Es kam ihr vor, als liefe alles in Zeitlupe ab, als Helena einen der Männer anstarrte, die hereingerannt kamen – die dichten schwarzen Haare, der kurz geschnittene Bart, die durchdringenden braunen Augen waren ihr sehr vertraut: Jensen Hemingway.
    »Stehen bleiben!«, schrie sie gellend. » HALT !«
    »Du hast eine Menge zu erklären«, knurrte Lawrence. Seine Tochter war nur halb bekleidet; der Morgenmantel verhüllte kaum ihre Brust. Sie hatte nur einen Schuh an. Dann fiel ihm der Fremde ins Auge, auf der Terrasse. »Da ist er … schnappt ihn!«, rief er. »Schnell!«
    Helena wollte den Leibwächtern ihres Vaters in den Weg treten, doch Jensen war zu schnell. Er schlang die Arme um sie und zerrte sie zur Seite.
    »Er ist ein Freund!«, rief Helena.
    Drei Leibwächter stürmten an ihr vorbei. Wilson war in Gefahr. Sie würden ihm die Sonnenbrille wegnehmen, sobald sie ihn hatten!
    » HAUEN SIE AB !«, schrie sie.
    Halb blind vom Licht rannte Wilson stolpernd um den Swimmingpool herum und über den Rasen.
    Jensen hielt seine frühere Geliebte fest.
    »Du gehst ein hohes Risiko ein«, presste sie durch die Zähne hervor. »Lass mich los, sonst verrate ich alles meinem Vater!« Plötzlich frei, sprang sie von ihm weg, zog die Waffe und feuerte in den Nachthimmel.
    »Stehen bleiben!«, schrie sie.
    Die Leibwächter erstarrten, und Wilson verschwand in der Dunkelheit.
    Esther bellte umso wütender.
    Lawrence packte seine Tochter an der Schulter, riss ihr die Waffe aus der Hand und zog den Ausschnitt ihres Morgenmantels zu. »Du kommst mit mir nach Houston, junge Dame. Keine Widerrede!« An seine Männer gewandt: »Na los, sucht ihn!« Er machte eine energische Geste, damit sie die Verfolgung aufnahmen.
    Helena blickte ihren Vater unnachgiebig an. »Der Mann hat nichts getan …«
    »Er wird von der Polizei gesucht!«
    »Er ist unschuldig!«
    »Du hast gestern Abend ein Flugzeug entführt, Helena! Du steckst mächtig in Schwierigkeiten.«
    »Es steckt mehr dahinter, als du weißt.«
    Lawrence bot ein Bild der Sorge. »Helena, setz dich hin! Da drüben, wo ich dich sehen kann.«
    »Ganz bestimmt nicht!« Sie stürmte ins Bad und knallte die Tür zu. Sie brauchte Zeit zum Nachdenken.
    Lawrence wandte sich an Jensen. »Sie bewachen die Tür!«, befahl er aufgebracht. »Sie geht nirgendwohin!«
    Wilson hinkte durch den Sand und watete in das warme Wasser des Golfs von Mexiko. Sein Oberschenkel schmerzte noch mehr, und das Salzwasser brannte in der Wunde. An einem der Liegeplätze war ein schnittiges Segelboot festgemacht. Das schien ihm die beste Fluchtmöglichkeit zu sein, sofern er so weit schwimmen konnte.
    Hinter ihm leuchteten Taschenlampen die Gegend ab. Wilson blieb nichts anderes übrig: Er tauchte in die kabbeligen Wellen.
    Wie konnte Wilson durch die Zeit gereist sein?
    Helena betrachtete sich im Spiegel. Wie sollte das gehen? Als sie ihr Gesicht musterte, befand sie, dass sie müde aussah. So viele Dinge waren in so kurzer Zeit passiert … und jetzt war Wilson fort. Sie zog ein Hotel-T-Shirt an und steckte es in die Hose. Der Gedanke, dass Wilson nicht mehr da war, machte ihr das Herz schwer. Sie hatte das Verlangen, ihn zu beschützen, und die Intensität ihrer Gefühle erstaunte sie. Und jetzt war er aus ihrem Leben verschwunden, von einer Sekunde auf die andere. Das Ausmaß ihrer inneren Leere war schwer zu

Weitere Kostenlose Bücher