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Die Frequenz: Thriller (German Edition)

Die Frequenz: Thriller (German Edition)

Titel: Die Frequenz: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Ride
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kam über Helenas Lippen, und sie drehte sich zum Fenster und schaute auf die Rollbahn. Den letzten zwei Minuten nach zu urteilen, würde es ein langer, nervtötender Heimflug werden. Draußen jagte ein starker Wind eine Staubwand durch die Luft.
    Lewis kam aus dem Cockpit durch den Gang. Der Pilot war Anfang vierzig und trug eine schwarze Hose und ein weißes kurzärmliges Hemd mit vier Streifen auf jeder Schulterklappe. Er schüttelte Lawrence herzlich die Hand und ging wie immer neben ihm in die Hocke, um ihm vor dem Start detaillierte Einzelheiten zu nennen.
    Helena kannte den Piloten ihres Vaters gut. Er stammte aus Kanada und war vor sechs Jahren mit seiner Familie von Toronto nach Houston gezogen, um, wie er sagte, seinen Traumjob anzunehmen und eine Bombardier Global Express zu fliegen. Sie war der Inbegriff des Geschäftsflugzeugs und hatte von allen die größte Reichweite und Spitzengeschwindigkeit. Wer sich mit Verkehrsflugzeugen auskannte, wusste sie zu schätzen.
    Helena hörte beim ersten Satz noch zu; dann blendete sie aus, und ihre Gedanken schweiften zu Wilson zurück. Sie hatte während der Nacht immer wieder über die letzten drei Tage nachgedacht. Es gab so viele unbeantwortete Fragen, so viele komplizierte Gefühle, die sie nicht verstand.
    Die Triebwerke schnurrten, als der kleine Jet ans Ende der Rollbahn kam und auf die staubige Startbahn einbog. Nach einem plötzlichen Schub schoss er mühelos in den klaren, hellblauen Himmel. Es war keine Wolke zu sehen, als er über dem Golf von Mexiko in die Kurve ging und nach Nordosten in die Morgensonne flog. So weit das Auge reichte, war der sattblaue Ozean mit Schaumkronen bedeckt, und ein böiger Wind fegte gnadenlos die Gischt von den Wellen.
    Helena lehnte sich zurück. Sie würde bald in Houston sein, wo das FBI auf sie wartete. Nicht um sie festzunehmen, sondern um ihr Fragen zu stellen, was passiert war und warum. Ihr Vater hatte alles geregelt; in der Hinsicht war er erstaunlich. Er hatte mit Hanson Manning eine Vereinbarung getroffen, der – offenbar unter Druck – zugestimmt hatte, dass Helena eine unfrei-willige Teilnehmerin des Flugzeugdiebstahls gewesen war. Texas Air würde die Versicherung beanspruchen, doch als Bestechung wechselte eine beträchtliche Summe den Besitzer. Da Manning ein harter Verhandlungsgegner war, würde er aus der Sache als Gewinner hervorgehen. Als überraschende Wende der Geschichte blieb Commander Visblat verschwunden, und die Anklage gegen Helena wegen Bordersville wurde fallen gelassen.
    Lawrence hatte seiner Tochter immer wieder eingeschärft, keine illegale Handlung zuzugeben. Sie sollte entschieden abstreiten, dass sie ihre Waffe auf den Texas-Air-Piloten gerichtet und ihn aus dem Cockpit eskortiert hatte. Man würde behaupten, dass sie zu diesem Zeitpunkt gar keine Waffe gehabt habe, weil Wilson sie ihr abgenommen habe.
    Der Jet erreichte die Reiseflughöhe, und die Stewardess nahm die Bestellungen fürs Frühstück entgegen. Helena beschäftigte sich, indem sie aufs Meer starrte.
    Die Zeit verging.
    Plötzlich verschwamm ihr die Sicht, und das Gefühl einer telepathischen Verbindung stellte sich ein. Die ganze Nacht hatte sie gehofft, dass es wieder geschehen würde. Aber diesmal war es anders: Ein blauer Dunst umgab das Bild, kein roter.
    Wilson lehnte am Steuerrad eines Einmasters mit schwarzen Kevlarsegeln – einer Beneteau-Jacht. Die Wellen waren gewaltig. Während die Jacht in die dunkel türkisfarbenen Wellentäler stürzte, fegte der Wind mit Sturmstärke übers Deck. Die Gischt sprühte hoch in die Luft, wenn der Bug eine Welle teilte, und landete auf der anderen Seite in einem endlosen Kreis, immer und immer wieder.
    Wilson fühlte das Ruder unter der Wucht des Windes zittern. Das Salzwasser brannte ihm im Gesicht. Es war belebend und beängstigend zugleich. Er hatte das Meer immer geliebt, aber noch nie so erlebt. Der Wellengang nahm stetig zu, und der Windmesser zeigte vierzig Knoten. Die Segel knarrten, das Boot krängte mächtig.
    Helena verspannte sich, als sie die Szene verfolgte. Wenn Wilson einen Teil der Segel reffen würde, wäre das Boot leichter zu handhaben, aber sie hatte keine Möglichkeit, den Rat zu übermitteln. Die Beneteau stieg auf einen Wellenkamm, als Helena in der Ferne eine Insel aus dem Wasser ragen sah. Sie verschwand, sowie sich das Boot ins Tal neigte, um einen Augenblick später wieder zu erscheinen, als der nächste Kamm erreicht wurde.
    Wilson hielt hart darauf

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