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Die Frequenz: Thriller (German Edition)

Die Frequenz: Thriller (German Edition)

Titel: Die Frequenz: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Ride
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rings um ihn gesprochen wurde. Das Mercury-Team zu täuschen würde nicht leicht sein, das war ihm klar. Sie kannten sich mit sämtlichen Messwerten und ihren Wirkungen aus. Es gab nur eine Möglichkeit, Wilson fünfundsiebzig Jahre in die Vergangenheit zu schicken: Er musste dafür sorgen, dass der Transportbehälter siebzehn Grad wärmer war als angezeigt.
    Karin, Barton und Davin saßen auf den blauen Sofas von Bartons »Diskussionsbereich« und tranken grünen Tee, während im Hintergrund die Wellen leise rauschten. Ihre Besprechung dauerte nun schon zwei Stunden. Über ihnen hing ein holographischer Bildschirm. Er zeigte Daten der Transportsimulation, die auf unterschiedliche Segmente verteilt waren.
    Davin wusste, dass Barton mit den Gedanken woanders war, und sagte bereits zum zweiten Mal: »Hören Sie mir zu, Barton. Wenn wir Wilson transportieren, ohne eine Veränderung an ihm vorzunehmen, wird er bei dem Prozess sehr wahrscheinlich geschwächt.«
    Barton kehrte in die Wirklichkeit zurück. »Entschuldigen Sie. Was haben Sie gesagt?«
    »Wilson könnte bei dem Prozess geschwächt werden«, sagte Davin.
    »Was würde das nach sich ziehen?«, fragte Karin.
    Davin reinigte seine Brillengläser mit einem kleinen Tuch. »Nun, das hängt davon ab, wie weit er durch die Zeit reist.«
    Das ließ Barton aufhorchen. »Wieso das?«
    Davin setzte sich die Brille wieder auf. »Meine Simulationen zeigen an, dass die Zeit wie ein Filter wirkt. Das hängt mit der Magnetfrequenz der Erde zusammen. Zum Glück schicken wir Wilson nur über eine kurze Distanz. Dreißig Minuten voraus ist fast nichts. Dennoch deuten meine Untersuchungen darauf hin, dass er nach dem Transport Angriffen ausgesetzt sein wird.« Davin stellte sich hinter das Sofa und machte ein paar Tai-Chi-Übungen. Sein Hemd hing über der Hose, sein Kittel war zerknautscht. »Ich habe Berechnungen angestellt.« Davin hielt nach drei Bewegungen inne, offenbar strapaziert von dieser minimalen Kraftanstrengung, und rieb sich den Bauch. »Es besteht die Möglichkeit, dass er optischen trakenoiden Reaktionen ausgesetzt ist.«
    Das war das Letzte, was Barton hören wollte.
    »Das Militär hat umfassende Studien zu dem Phänomen betrieben«, fügte Davin hinzu.
    Karin tippte auf ihrem Handheld und brachte zusätzliche Informationen auf den Bildschirm. »Warum passiert das?«, fragte sie interessiert.
    »Die Augen sind äußerst komplexe Gebilde der Signalumwandlung«, erklärte Davin. »Sensorische Bahnen, die sogenannten optischen Trakenoide, die im Auge enden, hören auf, Botenstoffe auf bestimmte Strahlen der Iris abzugeben. Wir interpretieren diese fehlenden Strahlen unbewusst als Angst. Alle Menschen, auch wir drei, sind biologisch darauf programmiert, auf jeden feindselig zu reagieren, der auf diese Weise eine extreme Schwäche erkennen lässt.«
    Davin blickte zum Bildschirm hoch. »Das ist ein Urinstinkt. Er geht auf den karnivoren Hintergrund der menschlichen Evolution zurück. Wenn ein Tier verendet, findet in seinen Augen keine Sekretion bei den optischen Trakenoiden mehr statt. Das verstärkt in uns den Wunsch, es zu töten. Das ist der Grund, warum Serienmörder immer wieder den Wunsch verspüren, Menschen umzubringen. Sie werden süchtig danach, diese Reaktion in den Augen zu sehen, kurz bevor der Tod eintritt. In dem Zusammenhang wurde das Phänomen zuerst entdeckt – bei Untersuchungen an Serienmördern.«
    Über das Data-Tran-Segment liefen seitenweise vertrauliche Informationen.
    Barton hörte gespannt zu und gab sich alle Mühe, seine Aufregung zu verbergen.
    »Ich habe darüber mal etwas gelesen«, sagte Karin. »Das ist auch der Grund, warum man jemanden auf den ersten Blick scheinbar grundlos verabscheuen kann.«
    Davin deutete auf das Schaubild in der oberen linken Ecke des Bildschirms. »So sieht eine geringe trakenoide Reaktion aus. Wenn es ein Ungleichgewicht oder eine Diskrepanz in den Strahlen der Iris zwischen beiden Augen gibt, kann das eine negative Reaktion hervorrufen. Ein geringes Missverhältnis kann schon durch Krankheit, Stress, Antriebsarmut ausgelöst werden. Aber das ist nichts im Vergleich zu dem, wovon ich hier spreche – die Möglichkeit einer Nullsekretion der Trakenoiden.« Er zeigte auf das obere Ende der Skala. »Die Wirkung wäre unkalkulierbar. Wie gesagt, bei den Streitkräften wurden etliche Untersuchungen durchgeführt.«
    Karin gab etwas in ihr Handheld ein. »Warum war das Militär so interessiert?«, fragte

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