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Die Frequenz: Thriller (German Edition)

Die Frequenz: Thriller (German Edition)

Titel: Die Frequenz: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Ride
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aus dem Knast raus war – denn wenn es so weiterging, würde er genau dort landen.
    Der Ausblick war besorgniserregend. Sein Wagen wurde von Polizisten umstanden. Das sah entschieden nach einer Falle aus. George zog nervös eine Zigarette hinter dem Ohr hervor. »Ich sollte mir einen Job in ’ner Imbissbude besorgen«, murmelte er zu sich selbst, »Slush-Drinks und so ’n Zeug verkaufen. Wäre zumindest was Anständiges. Entlaufene Mörder verpassen diesem Krankenhaus einen schlechten Ruf.«
    Einer nach dem anderen wurden die Wagen durchsucht und weggefahren.
    Überall war Polizei.
    George zog nervös an seiner Zigarette. »Ich hätt’s lassen sollen«, sagte er zu sich. »Wäre besser gewesen.« Jethro, der dämliche Idiot, hatte ihm geholfen, das gestohlene Morphium in den Kofferraum zu laden.
    »Schließen Sie auf«, verlangte ein Staatspolizist und stieß George mit der Stablampe an. »Wird’s bald!«
    George suchte zögerlich in seinen Taschen. »Moment, Moment, ich hab den Schlüssel gleich, Mann.« Er drehte sich einmal im Kreis und tat verwirrt. Der Polizist wurde wütend und riss ihm die Zigarette aus dem Mund.
    »Warum haben Sie das getan?«, jammerte George.
    »Öffnen Sie den Wagen, Sir!«
    »Verdammtes Gesocks«, murmelte George.
    »Was haben Sie gesagt?«
    »Ich sagte: verdammtes Schloss.«
    Ehe der Polizist an Rache denken konnte, brachte George einen Schlüsselbund zum Vorschein, gut dreißig Schlüssel, die mit einer alten Schnur zusammengebunden waren.
    »Aha … welcher ist es?«, fragte der Polizist.
    »Ich sag Ihnen, da ist nichts drin.« Da ihm nichts anderes übrig blieb, zeigte George auf einen abgenutzten Autoschlüssel.
    Nachdem der Polizist sich mit dem Schloss abgemüht hatte, zog er die Fahrertür auf und leuchtete das Wageninnere ab. In dem Moment kam Captain Hall vorbei.
    »Sehen Sie auch in den Kofferraum, wer weiß …«, befahl er.
    »Da ist nichts drin«, fiel George ihm ins Wort.
    »Maul halten!«, schnauzte der Captain.
    Der Staatspolizist beugte sich in den Wagen, klappte das Handschuhfach auf und drückte mehrmals den Knopf für den Kofferraum, doch nichts passierte. Er richtete sich wieder auf. »Welcher Schlüssel gehört zum Kofferraum?«, fragte er.
    George war verwirrt.
    Der Mann hielt ihm den Schlüsselbund hin. »Welcher?«
    »Das Schloss ist schon seit Jahren kaputt«, erklärte George glücklich. »Es wurde mal aufgebrochen. Hier, sehen Sie.« Er rannte zum Kofferraum und zeigte auf das aufgebohrte Schloss.
    Captain Hall inspizierte es. »Ich will, dass der Kofferraum durchsucht wird!«, brüllte er und schlug mit der Faust auf das Blech. »Öffnen Sie ihn!«
    »Der Wagen ist ein Sammlerstück!«, sagte George verzweifelt. »Bitte, tun Sie das nicht …« Doch Lieutenant Goodman schob ihn zur Seite und setzte unter dem Kofferraumdeckel eine Brechstange an.
    Über ihnen verstärkte sich ein schwaches Grollen zum Dröhnen eines Polizeihubschraubers, der in dreißig Meter Höhe über dem Krankenhaus schwebte. Sekunden später leuchtete ein Scheinwerferkegel herab. Captain Hall drehte sich gegen den Abwind und überdachte seine Lage: Der Flüchtige war ihm durch die Finger geschlüpft, und jetzt kam Commander Visblat. Die Lage hatte sich dramatisch verschlechtert.
    Lieutenant Goodman ließ die Brechstange sinken und trat zu seinem Captain. Sie waren beide im Besprechungsraum gewesen und hatten mit angesehen, wie Visblat mit Bishop umgegangen war. Daher waren sie entsprechend argwöhnisch.
    »Was soll ich tun?«, fragte Goodman.
    Der Hubschrauber setzte soeben zur Landung an.
    Hall legte die Hände um den Mund. »Bringen Sie die restlichen Wagen schnellstmöglich von hier weg. Sichern Sie den Platz. Ich erstatte dem Commander Bericht.« Er winkte Goodman weg.
    Als der Hubschrauber aufsetzte, wirbelten Staub und Unrat empor, und George hielt seine Baseballkappe fest. Hinten in der Kabine konnte er einen großen, rothaarigen Mann zu ihm hinunterspähen sehen. Er war einer der imponierendsten Männer, die ihm je untergekommen waren.
    Lieutenant Goodman stieß George zu seinem Ford. »Bewegung«, befahl er.
    »Wer ist das?«, fragte George argwöhnisch.
    »Commander Visblat«, war die Antwort, und sie klang sehr nach einer Drohung.
    Sobald der Hubschrauber gelandet war, öffnete der große Mann die Plexiglastür und stieg aus. Da er sofort auf Blickkontakt ging, durchlief George eisige Furcht. Dasselbe Gefühl hatte er oben in einem Hochhaus, wenn er aus dem Fenster sah –

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