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Die Frequenz: Thriller (German Edition)

Die Frequenz: Thriller (German Edition)

Titel: Die Frequenz: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Ride
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der Abflughalle standen zahllose Flugzeuge verschiedener Gesellschaften; alle paar Minuten landeten und starteten neue. Es war einer der belebtesten Flughäfen im Süden der Vereinigten Staaten. Über den Gebäuden auf dem Kontrollturm blinkte ein kräftiges rotes Leuchtfeuer gleichmäßig in die Dunkelheit.
    Auch das Flugfeld war mit Lichtern gesprenkelt – eine Hälfte blau, die andere rot –, welche die Start- und Landebahnen markierten. Jenseits des Absperrzauns war nichts als finstere Nacht.
    Dort schleppte sich eine dunkle Gestalt heran, deren Atem zu weißem Dunst kondensierte. Es war Wilson. Sein Blick war auf ein gelbes Patrouillenfahrzeug gerichtet, das an der Grenze des Flughafens entlangfuhr. Im Gebüsch versteckt ließ er den Van ein paar Meter an sich vorbeirollen und in der Ferne verschwinden.
    Wilson zog sich mühsam über den hohen Maschendrahtzaun und ließ sich auf der anderen Seite ins Gras fallen. Nachdem er seine Sonnenbrille zurechtgerückt hatte, lief er über die weite Betonfläche auf das Terminal zu. Seine Beine brannten, und seine Kopfschmerzen waren schlimmer denn je, doch unermüdlich setzte er seinen Weg fort. Der kleine Van wiederholte seine Runde gegen den Uhrzeigersinn ungefähr alle zehn Minuten, und Zeit war von wesentlicher Bedeutung.
    Von Norden näherte sich ein Passagierflugzeug und querte mit hochgezogener Nase und leuchtenden Tragflächenlichtern den Grenzbereich des Flughafens. Das Fahrgestell quietschte, als es am Boden aufsetzte, und die Turbinen schalteten in den Umkehrschub. Ein ohrenbetäubendes mechanisches Brausen ertönte über dem Flugfeld, als der Jet abbremste und in träger Kurve auf Wilson zurollte. Wilson lief schneller, doch die Scheinwerfer schwenkten über den Beton und erfassten ihn unausweichlich.
    Hoch oben im Cockpit entdeckte der Flugkapitän der TWA -Maschine einen Mann auf dem Rollfeld, der einen verräterischen langen Schatten hinter sich herzog.
    Der Kapitän wandte sich an den Kopiloten. »Den Burschen solltest du lieber melden.«
    » TWA 437«, sagte der Kopilot mit monotoner Stimme. »Melde unbefugte Person. Einzelner Mann überquert Rollfeld 26 links. Haben Sie verstanden?«
    »Roger, 437«, antwortete der Tower. »Wir kümmern uns darum.«
    Ohne einen weiteren Gedanken an den Mann auf dem Rollfeld zu verschwenden, wandten die Piloten sich ihrem Landecheck zu.
    Egal wie schnell Wilson rannte, er konnte dem blendend weißen Licht nicht ausweichen. Es war rings um ihn herum. Er hatte mehrmals die Richtung gewechselt, um zu entkommen, als die sichere Dunkelheit ihn plötzlich wieder verschluckt hatte. Der große Jet war zur anderen Seite des Terminals geschwenkt.
    Während Wilson sein Bestes tat, die Schmerzen zu ignorieren, joggte er die letzten paar Hundert Meter zu einer geparkten Boeing. Sie stand im Vorfeldwartebereich abseits der Abflughalle. Die Lichter waren gelöscht, die Bremsklötze vor die riesigen Räder geschoben. Wilson lief langsamer, teils aus Erschöpfung, teils aus Respekt. Der silberne Flügel der Passagiermaschine hing über ihm, die zylindrischen Turbinen darunter. Es war das erste Mal, dass er eine Boeing 747 aus der Nähe sah. Flugzeuge wie dieses waren schon lange vor seiner Geburt ausgemustert worden.
    Der Geruch von Kerosin drang ihm in die Nase – ein unvergesslicher, beinahe angenehmer Geruch, der ihn an glücklichere Zeiten erinnerte. Wilsons Großvater, William Dowling, hatte ihn ermutigt, alte Propellermaschinen zu fliegen. Er hatte ihm den Unterricht bezahlt, da er auf diese Weise viel Zeit mit seinem Enkel verbringen konnte; so hatte Wilson es jedenfalls in Erinnerung.
    »Wenn du in den Himmel steigst und durch die Wolken fliegst, tanzt du mit den Engeln«, pflegte William zu sagen. Er war ein sentimentaler alter Kauz gewesen.
    Wilson musste schmunzeln, als er an seinen ersten Soloflug in der alten Piper Warrior zurückdachte – eine richtige Schrottmühle mit hundertfünfzigtausend Flugstunden auf dem Buckel. Er wusste noch, wie stark er damals an den Händen geschwitzt hatte. Es war windig, und der Vierzylindermotor vibrierte bedrohlich bis in die Kabine. Der Himmel war klar. Wenn Wilson heute die Augen schloss, konnte er seinen Großvater vor sich sehen, wie er mit stolzem Lächeln, die Daumen nach oben gereckt, auf dem Rollfeld stand, während sein Enkel zur Startbahn rollte. Im Nachhinein war es seltsam, dass er sich mehr Sorgen gemacht hatte, den Großvater unten zurückzulassen, als um einen Absturz, bei

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