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Die Frucht des Bösen

Die Frucht des Bösen

Titel: Die Frucht des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Gardner
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gleich ein bisschen besser.
    «Im Ernst, die beiden verbindet mehr als ihre Arbeit, und sie hat ein Geheimnis», sagte D. D.
    «Ich weiß.»
    «Wie das?»
    «Danielles Vater hat ihre Mutter und ihre Geschwister getötet. Arbeitslos, alkoholkrank. Er ist durchgedreht und hat alle erschossen, sich selbst auch. Nur sie blieb verschont.»
    «Woher wissen Sie das?»
    «Ein Milieu-Councelor namens Ed hat’s mir gesagt. Dass die Sache mit Lucy für Danielle besonders schrecklich sein muss, zumal so kurz vor dem Tag, an dem sich die eigene Familientragödie jährt, und so weiter und so fort.»
    «Erschossen?», fragte D. D. nach. «War nicht vielleicht auch ein Messer im Spiel?»
    «Das lässt sich in Erfahrung bringen.»
    «Das sollten wir, unbedingt», erwiderte D. D. und lehnte sich im Beifahrersitz zurück. «Interessant. Was sagten Sie noch am Laraquette-Tatort? Sie sprachen von einem Drehbuch und persönlichen Motiven des Täters.»
    «Danielle hat das Massaker ihres Vaters überlebt. Wenn sie diese Tat im Sinne eines Reenactments nachzustellen versuchte, hätte sie doch wohl auch jemanden überleben lassen.»
    D. D. zuckte mit den Achseln. «Ich bin eine einfache Sergeantin, kein Kriminologe. Vielleicht leidet sie darunter, Überlebende zu sein, und will in der Nachstellung der Tat gründlicher sein als ihr Vater. Kräftig genug wäre sie, ihr Opfer mit einem einzigen Messerstich zu töten wie in den Fällen Denise und Jacob Harrington.»
    «Könnte hinhauen», pflichtete ihr Alex bei.
    «Wie auch immer, alle Wege führen zu dieser psychiatrischen Station», meinte D. D. «Und in ihr zeigen alle Finger auf Danielle Burton.»
    «Was einem zu denken gibt.»
    Sie hatten ihr Ziel fast erreicht. Er fuhr langsamer, und müde, wie sie war, sah sich D. D. wieder einmal allein in ihr einsames Zwei-Zimmer-Wunderland zurückkehren. Eine weitere schlaflose Nacht stand ihr bevor, ein weiterer Espresso am Morgen. Es war schon entsetzlich lange her, dass ihr etwas anderes als eine italienische Kaffeemaschine ein Lächeln ins Gesicht gezaubert hätte.
    «Ich frage mich gerade, wer für solche Massaker besonders gut geeignet wäre», sagte Alex. «Ich meine, von der Statur und Fitness her.»
    D. D. sah ihn verwundert an. «Und auf welche Antwort kommen Sie?»
    «Der eine oder andere MC von der Station. Zum Beispiel Sportlehrer Greg.»
     
    Alex parkte in zweiter Reihe. D. D. warf einen Blick auf das hohe Ziegelgebäude, in dem sie wohnte. Es stand inmitten Dutzender alter Ziegelhäuser, die über zweihundert Jahre alt waren.
    «Wollen Sie noch mit raufkommen?», hörte sie sich fragen.
    Er zögerte. «Ja, gern. Aber ich fürchte, ich würde gleich schlappmachen. Falls wir’s darauf ankommen lassen würden …»
    «
Falls
wir es darauf ankommen lassen?», fragte sie mit gespielter Empörung. «Wäre doch ein Jammer, wo wir beide gerade so fit sind.»
    Er lachte. «Ich hab da eine andere Vision für uns. Ich denke da an hausgemachte Pasta mit roter Sauce und eine richtig gute Flasche Chianti. Wir essen, plaudern und lachen, und dann … fangen wir wieder von vorn an. Das ist der Vorteil, wenn man älter und weiser geworden ist. Wir wissen, dass es sich für schöne Dinge lohnt zu warten.»
    «Sie ahnen ja gar nicht, wie lange ich schon warte», entgegnete sie.
    Er lächelte. «Mir geht’s nicht anders.»
    D. D. seufzte und blickte wieder zu ihrer Wohnung auf. «Und wenn ich verspreche, artig Abstand zu halten?»
    «Wie darf ich das verstehen?»
    «Wir bleiben beide angezogen.»
    «Das ist was anderes.»
    Sie stieß einen Schwall Luft aus. «Mit anderen Worten, ich möchte jetzt nicht gern allein sein. Kapiert? Vielleicht geht’s Ihnen ja ähnlich. Sie kommen mit rauf, und wir können so tun, als wären wir nicht allein. Wir lassen unsere Klamotten an und gehen ins Bett.»
    «In Löffelchenstellung?», fragte er.
    «Das hoffe ich doch.»
    «Bin dabei.»
    «Wirklich?»
    «Wirklich», antwortete Alex und fuhr los, um einen Parkplatz zu finden.

[zur Inhaltsübersicht]
    Sonntag
25 . Kapitel
    Victoria
     
    «Klopf-klopf.»
    «Wer da?»
    «Störkatze.»
    «Störkatze –»
    « MIAU !», unterbricht er mich, und ich lache pflichtschuldig.
    Das mit der Störkatze ist sein Lieblingswitz. Und das schon seit drei Jahren. Er kann sich nicht satt daran lachen, und das ist mir recht. Ich hatte mich auf eine lange Nacht mit Evan gefasst gemacht, weil er infolge der Überdosis an Beruhigungsmitteln aufgedreht sein würde und seine

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