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Die Füchsin

Die Füchsin

Titel: Die Füchsin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Chadwick
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ihr Gatte zog sie zurück. »Als da wäre?« fragte er und wich nicht zurück, den Blick auf die Augen von Rhodri gerichtet.
    Dieser zögerte die Erklärung hinaus, solange er konnte, bevor er die Lanze einem seiner Soldaten zuwarf, der neben ihm stand. Adam ließ die Luft aus, und der kalte Schweiß stand auf seinen Händen. Rhodri lächelte, als er es bemerkte, stieg dann vom Pferd und band es an eine kräftige junge Buche.
    »Ich möchte einen Waffenstillstand vereinbaren«, verkündete er. »Es ist schon genug Blut vergossen worden, und ich will nicht, daß die Ernte dieses Sommers wieder einmal in Flammen aufgeht – die meine oder die Eure.«
    »Dem kann ich voll und ganz zustimmen«, antwortete Adam und hatte Mühe, seine Erleichterung und Euphorie gleichgültig klingen zu lassen. Er griff nach dem Weinschlauch, der auf dem Stein lag, und reichte ihn Rhodri. »Wenn Ihr damit aufhört, in das Grenzgebiet einzufallen und die Bauern meines Schwiegervaters zu bedrängen, werde ich ihm und den übrigen Gästen bei der Beerdigung klarmachen, daß der Kampf gegen Euch kein Ersatz ist für einen Kreuzzug.«
    »Ich bedaure den Tod von Lord Miles aufrichtig.« Rhodri trank aus dem Schlauch und gab ihn dann zurück. »Glaubt mir das bitte. Ich habe ihn respektieren gelernt und lieb gewonnen in der Zeit, als ich Euer Gefangener war. Wenn ich das, was zu seinem Tod geführt hat, ungeschehen machen könnte, täte ich es. Davydd ist einfach zu weit gegangen.«
    »Und hat dafür bezahlt«, antwortete Adam, und ein Hauch von Befriedigung schwang in seinem grimmigen Ton mit.
    Rhodris Gesicht zeigte eine leichte Röte. Seine Brosche am Umhang glitzerte, als er tief einatmete. »Ja, er hat dafür bezahlt«, sagte er, und auch seine Stimme klang gepresst. »Aber unser Einfall begann als Rachezug, weil man uns herausgefordert hat. Unsere Weiden werden von den Bauern von Ravenstow verwüstet und auch von den Euren, auf der Südseite des Gebiets. Erst im vergangenen Herbst hat eines von Euren Dörfern einen Übergriff auf unsere Seite der Grenze begangen, und auch auf dem ehemaligen Land von le Chevalier wurden Grenzsteine bewegt. Ich weiß, daß die Bauern sie verschoben haben. Wir holen nur zurück, was uns gehört!« Seine dunklen Augen brannten, als er zwischen Adam und Heulwen hin und her schaute, halb anklagend, halb verteidigend.
    Adam neigte den Kopf und akzeptierte damit Rhodris Argument. »Ich werde mit meinen Gutsherren und Bauern reden und selbst nachsehen, was sie sich für Freiheiten herausgenommen haben. Der Frieden ist nie eine einseitige Sache.« Er zog die Stirn in Falten und verschränkte die Arme. »Und was Eure Beschwerde im Hinblick auf den Earl von Ravenstow betrifft, ich glaube, Ihr solltet persönlich mit ihm reden. Ich bin nicht verantwortlich für seine Pächter.«
    »Das ist der Grund, weshalb ich hier bin«, sagte Rhodri düster. »Ich wußte, daß er eigentlich hier sein mußte, und ich wollte Lord Miles die Letzte Ehre erweisen. Aber ich brauche Euch, wenn ich sicheres Geleit zu Eurer Burg haben will.«
    Adam schaute seine Frau zweifelnd an. »Hast du nicht gesagt, daß de Gernons die Trauergesellschaft schon verlassen hat?«
    Sie nickte. »Ich nehme an, er ist inzwischen lange fort.«
    »Ich gebe Euch gern sicheres Geleit«, erklärte Adam, an Rhodri gewandt. Dann schaute er ihn neugierig an. »Und woher wusstet Ihr, daß Ihr mich hier treffen könnt?«
    Rhodri zeigte ein schlaues Lächeln und streichelte über den Nacken seines Pferdes. »Ich wußte, daß Ihr Euch früher oder später aus der Burg davonschleichen würdet, um Euer Pferd zu trainieren oder auf die Jagd zu gehen; also brauchte ich nur die Augen offen zu halten und mich selbst nicht sehen zu lassen. Ich beobachte Euch schon seit einer Stunde.« Aus dem feinen Lächeln wurde ein breites, offenes Grinsen.
    Heulwen errötete. Auch Adams Gesicht zeigte Farbe, aber nicht aus dem Grund, den man sich denken konnte.
    »Wieviel habt Ihr gehört?« fragte er leise.
    Rhodri schaute sich nach seinen Männern um, lehnte sich gegen die Schulter seines Pferdes und tat so, als habe er die Frage falsch verstanden. »Genug, um zu wissen, wie sehr Ihr Euch vergnügt habt«, antwortete er und begann schallend zu lachen, wobei sein Blick mit deutlicher Anerkennung auf Heulwen fiel.
    »Ihr wisst, was ich meine.«
    Rhodri öffnete die Handflächen und streckte sie ihm entgegen. »Nicht sehr viel. Das Brüllen der Wasserfalle hat das meiste von dem, was der

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