Die Füchsin
Schwingen seines Schwerts und geschicktes Manövrieren bei ihm zu bleiben.
Adams Gegner hatte keinen Schild, und das Kreischen von Stahl auf Stahl, als der Waliser parierte, ging Adam in die Knochen und ließ seine Zähne pelzig werden. Der zweite Hieb zerschellte den schlechteren walisischen Stahl, so daß der Mann zu seiner Verteidigung nur noch einen kurzen, gezackten Dolch in der Hand hatte. Adam schlug ihn ihm aus der Hand und brachte die Sache zu Ende wie ein Schnitter, der ein Feld aus rotem Weizen abmäht.
Der Schild, den ihm der nächste Gegner zur Abwehr entgegenhielt, war ein normannischer, den sie von Miles' Eskorte erbeutet haben mußten, gut und solide, doch sein Besitzer trug keine Rüstung, nur einen schlecht passenden Helm, der seinen Schädel schützen sollte. In dem Bruchteil der Sekunde, bevor Adam ihn zur Hölle fahren ließ, erkannte er das entsetzte junge Gesicht hinter dem zu breiten Nasenschutz des Helmes, änderte mit einem gewaltigen Fluch den Griff an seinem Schwert und schlug Rhodri das Schwert mit einer geschickten Bewegung des Armgelenks aus der Hand.
»Im Namen der zehn Finger Christi, was hast du hier zu suchen?« brüllte Adam, sah, wie sich die dunklen Augen weiteten, hörte Sweyns erstickte Warnung, duckte sich instinktiv hinter seinen Schild und riß seinem Gegner den linken Arm bis zum Knochen auf, als dieser versuchte, dagegenzuhalten. Danach brachte er den rechten Arm herüber zu einer guten Abwehr und hatte die Befriedigung, zu hören, wie sein Gegner vor Schmerzen stöhnte, aber die Erwiderung des Walisers kam schnell und entschlossen, und die kurze walisische Klinge riß den Überwurf aus blauem Samt auf und zog eine diagonale Linie an den Nieten von Adams Kettenpanzer entlang.
Er gab Lyard die Sporen, und das Schlachtross erhob sich auf die Hinterläufe über das Pferd des Walisers, trampelte mit den Vorderhufen und entblößte die Zähne. Adam schwang sein Schwert jetzt Rückhand in Schulterhöhe. Seit Kindheit geübt, hatte er so viel Kraft hinter den Hieb gelegt, daß dem Waliser der Schädel glatt abgehauen wurde. Er fiel auf den Boden und hüpfte einmal wie ein Fußball aus einer Schweinsblase zwischen den tanzenden Hufen von Lyard. Der Rumpf, aus dem das Blut spritzte, blieb noch aufrecht im Sattel, eine Ewigkeit, wie es schien, ehe er zur Seite kippte. Das walisische Pony, von den scharfen, beschlagenen Hufen verletzt und erschreckt vom Blut des Kampfes, suchte nach einer Lücke auf der rechten Seite. Dabei fiel der Rumpf des Geschlagenen zur Seite; nur ein Fuß hing noch in einem Steigbügel, und der Rumpf wurde über den Boden geschleift und hinterließ eine breite Blutspur.
Adam keuchte heftig und schaute sich um. Die Waliser befanden sich jetzt auf dem Rückzug, sie flohen in die Deckung des Waldes. »Wo ist der Junge?« fuhr er Sweyn an.
»Er ist in den Wald gelaufen, Mylord. Und die anderen mit ihm.«
Adam schürzte die Lippen in Richtung auf die Bäume. Hinter ihnen war der Himmel grau wie Stahl.
»Wenn der Junge frei ist, und wenn sie von Thorneyford kommen …« begann Sweyn.
»Dann muß der Austausch bereits stattgefunden haben«, ergänzte Adam, ein Wissen, an dem er bereits seit dem Beginn dieser Begegnung nicht zweifelte. Seine Brust weitete sich, als er tief durch die zusammengebissenen Zähne die Luft einsog. »Sie haben sich nicht viel Zeit gelassen, was?«
»Verfolgen wir sie jetzt, Mylord?«
»Was – nein, Sweyn. Sobald sie den Wald erreicht haben, zerstreuen sie sich, und es ist ihr eigener Grund und Boden, dort kennen sie sich aus. Wir würden einer nach dem anderen aus dem Hinterhalt von ihren Pfeilen getroffen werden. Ist jemand von uns verletzt? Seht zu, daß ihr das herausfindet.«
»Und die Waliser?« fragte Aubrey. »Ich meine die Toten. Was sollen wir mit ihnen tun?«
Adam warf einen Blick nach unten. Der Kopf des letzten Opfers schaute traurig aus seinem schlammigen Bett, und das Blut sickerte noch aus den Lücken zwischen Sehnen und Fleisch. »Wir lassen sie liegen. Um die wird man sich kümmern, sobald alles ruhig geworden ist.« Er wischte sich das Schwert am Schenkel ab und steckte es in die Scheide, dann blickte er hoch und sagte in scharfem Ton zu dem Mann, der sich von Aubrey hatte Anweisungen geben lassen: »Worauf starrt Ihr?«
»Mylord, das ist Davydd ap Tewdr. Ich würde einen Eid darauf schwören. Ich habe ihn in Shrewsbury auf dem Jahrmarkt gesehen, erst im letzten Herbst, und ich bin ihm damals ganz nahe
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