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Die Füchsin

Die Füchsin

Titel: Die Füchsin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Chadwick
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zweite Feder zerbrach und nach allen Seiten Tinte verspritzte. Er wischte die Flecken angewidert weg, und dabei stieß er das Tintenhorn um. Ein sich rasch ausbreitender schwarzer Teich ließ die wenigen Worte ertrinken, die er mit Mühe auf das Pergament gekratzt hatte. Jetzt stieß er noch ein paar Flüche aus, wie sie Heulwen noch nie gehört hatte, und dabei hatte sie gedacht, die Flüche aller Soldaten diesseits von Jerusalem zu kennen. Sie verbarg ein Kichern, holte ein Badehandtuch und tupfte mit einer Ecke die Tinte auf. Zu spät, das Pergament war ruiniert. Sie biss sich auf die Unterlippe und schaute ihn an. »Soll ich für dich schreiben? Ich weiß, daß zwischen dir und den Schreibfedern eine langjährige Feindschaft besteht.«
    »Würdest du das tun?« Ein Blick tiefster Erleichterung war auf seinem Gesicht zu sehen, als er ihr die hastig geretteten, leeren Pergamentblätter in die Hand drückte. »Ich wollte dir nur nicht noch mehr aufladen …«
    Das Gefühl nahm zu, schien sich nicht mehr beherrschen zu lassen. Sie schaute lächelnd zu ihm hoch, und er hielt den Atem an, als er das Zeichen in ihren Augen erkannte, war davon wie betäubt. »Ich wollte vorhin sagen, daß ich nicht Angst davor habe, meinen Großvater zu verlieren – ich meinte dich.« Sie ließ ihre Hand unter sein Nachthemd gleiten und streichelte über den tiefblauen Fleck oberhalb der frischen Narbe. »Und wenn unser Bett von Ralphs Geist heimgesucht wurde, dann ist das jetzt sicher vorbei.« Sie legte ihre Hand leicht auf sein Fleisch, ging aber nicht weiter. Der nächste Schritt mußte von ihm kommen. »Ralph hat zu mir von unsterblicher Liebe gesprochen und schon an die nächste Frau gedacht. Leere Worte – billig zu haben. Taten sprechen eine andere Sprache.«
    Adams Augen stachen. Er schluckte, und weil er wußte, daß seine Stimme ihm nicht gehorchen würde, legte er einen Arm um ihre Taille und drückte seine Lippen auf die ihren. Der erste Kuß war lang und zärtlich, der zweite ebenso. Der dritte war tiefer, und seine Gewalt trug sie beide zum Bett, aber ohne unangebrachte Hast, denn diesmal hatte Heulwen nicht die Absicht, die Sache zu beschleunigen, und auch Adam wollte sich nicht mit Gewalt aneignen, was er ohnehin besaß.
    Seine Lippen verließen ihren Mund, um auf Entdeckungsfahrt zu gehen: ihre Lider, die Ohrläppchen und die weichen, zarten Vertiefungen an den Schlüsselbeinen. Er löste ihre Zöpfe und spielte mit ihrem Haar, ein kühler, glatter Feuerstrom, zog ihr Oberhemd aus und drehte sie um, löste die Bändchen des engsitzenden Unterhemds, entdeckte dabei den weißen Haaransatz am Nacken, der zwischen den reichen kupferfarbenen Strähnen schimmerte. Heulwen hielt den Atem an und warf den Kopf nach hinten.
    Wieder schluckte Adam, diesmal gegen eine andere, ursprüngliche Gefühlsregung, und versuchte, sich abzulenken. Er konzentrierte sich auf die Bändchen, die schwierig genug zu lösen waren, daß er leise fluchte, aber als sie dann offen waren und das Hemd gelöst, gab es nur noch das dünne unterste Hemd, durch dessen Stoff das Licht drang und die Konturen ihres Körpers enthüllte. Sie drehte sich in seinen Armen um und schlang ihre Arme um seinen Hals, und die Konturen passten zu den seinen, berührten sich auf intimste Weise, zwei Steine eines Puzzlespiels, die zusammengehörten und eins wurden.
    Einen Augenblick noch hielt er sich zurück, versuchte, die Macht seines Verlangens einzudämmen. Er dachte an die Kampfpuppe: Wenn man sie zu früh mit dem Speer traf, war alle Kraft vergeudet, und man landete auf dem Boden des Waffenhofs. Es war alles eine Frage der Balance und der Zeit – die Könnerschaft bestand darin, daß man seine Lanze unter Kontrolle hatte. Dieser Gedanke, der so albern und doch passend war, ließ ihn zittern vor innerem Lachen, und die Spannung wich noch einmal zurück. Mit dem Bild des Waffenhofs vor Augen, brachte er sie ins Bett.
    Ein leiser Schrei rang sich aus ihrer Kehle, als seine Fingerspitzen sachte über sie strichen, um die Schwellung ihrer Brüste, bis sie durch Liebkosungen die Brustwarzen zur Erektion brachten. Er legte ein Halsband von schmetterlingszarten Küssen um ihren Hals, dann noch eines, etwas weiter unten, und die feuchte Hitze seiner Zunge brachte sie dazu, daß sie sich zugleich wand und an ihm festkrallte. Er küßte sich zurück zu ihrem Hals und legte die Lippen auf den Puls, der im Einklang mit dem seinen schlug wie die Hufschläge eines

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