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Die Fünf Tore 1 - Todeskreis

Titel: Die Fünf Tore 1 - Todeskreis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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mich selbst Hellseherin, also muss ich eine Schwindlerin sein. Ich erzähle Geschichten über Geister, und dumme, schwache Menschen fallen auf mich herein.« Sie verstummte kurz. »Aber der Junge versteht es«, fuhr sie fort und drehte ihr Gesicht zu Matt. »Du glaubst mir, nicht wahr, Matt? Du weißt über Magie Bescheid. Ich habe deine Kraft sofort gespürt. So etwas wie sie habe ich noch nie gefühlt.«
    »Wo ist Professor Dravid?«, fragte Matt.
    »In London. Das sagte ich doch. Wenn ihr nicht mit mir hinfahren wollt, gebt mir wenigstens eure Telefonnummer, damit er mit dir sprechen kann.«
    »Ich gebe Ihnen ganz sicher nicht meine Telefonnummer«, widersprach Richard. »Und es ist mir egal, was Sie sagen, Miss Ashwood. Wir sind mit einer einfachen Frage zu Ihnen gekommen. Und wenn Sie nicht bereit sind, uns eine Antwort zu geben, können wir ebenso gut wieder gehen.«
    »Professor Dravid ist im Museum für Naturgeschichte in South Kensington. Dort findest du ihn.«
    »Klar. Wir schicken Ihnen eine Postkarte.« Richard stand auf und zerrte Matt mehr oder weniger aus dem Zimmer.
    Das Auto stand auf der anderen Straßenseite. Sie blieben stehen, und Richard suchte in seinen Taschen nach dem Schlüssel. Matt spürte, wie aufgebracht er war.
    »Ich hatte schon Kontakt mit einem Mann namens Dravid«, bemerkte Matt.
    »Was?«
    »Das war in der Bücherei von Greater Malling. Ich war im Internet, und da tauchte er plötzlich auf. Du weißt schon, in einem dieser Pop-up-Fenster.«
    »Was wollte er?«
    »Ich habe nach Raven’s Gate gesucht, und er wollte wissen, warum.«
    »Was hast du ihm geantwortet?«
    »Gar nichts.«
    »Nun, du kannst ihn vergessen.« Richard hatte den Schlüssel gefunden, und sie stiegen ein. Dann startete er den Wagen. »Wir werden ganz sicher nicht nach London fahren. Ich kann kaum fassen, dass wir den ganzen Weg hierhergefahren sind, nur um mit einer Frau zu sprechen, bei der offensichtlich ein paar Schrauben locker sind. Du willst mir doch nicht wirklich erzählen, dass du ihr geglaubt hast, oder?«
    Matt sah durchs Rückfenster auf das Haus, bis es nicht mehr zu sehen war. »Ich weiß nicht …«, murmelte er.

EINER DER FÜNF
     
    Das Taxi setzte sie vor dem Museum für Naturgeschichte ab. Richard bezahlte den Fahrer.
    »Ich weiß wirklich nicht, wie du mich dazu überredet hast«, sagte er zu Matt.
    »Ich habe gar nichts gesagt«, protestierte Matt.
    »Du wolltest doch diesen Dravid treffen.«
    »Aber du hast ihn angerufen.«
    Das stimmte. Als sie wieder in York waren, hatte Richard Professor Dravid im Internet überprüft und festgestellt, dass dieser weltweit großes Ansehen genoss. Er war in der indischen Stadt Madras geboren und ein international anerkannter Experte für Völkerkunde, Vorgeschichte und eine ganze Reihe verwandter Fachgebiete. Er hatte Bücher geschrieben und war auch schon oft im Fernsehen gewesen. Sein Name führte zu mehr als hundert Websites, von denen die aktuellsten im Zusammenhang mit einer Dinosaurier-Ausstellung standen. Sie sollte in weniger als einer Woche im Museum für Naturgeschichte in London eröffnet werden. Dravid hatte sie organisiert und den Katalog geschrieben.
    Richard hatte schließlich doch beschlossen, ihn anzurufen. Er hatte fest damit gerechnet, dass der Professor ihn abwimmeln würde. Vielleicht hatte er es sogar gehofft. Aber Dravid war ganz begierig darauf gewesen, sich mit ihnen zu treffen. Sie hatten einen Termin für den folgenden Tag vereinbart – um achtzehn Uhr, wenn das Museum schloss.
    Matt betrachtete das riesige Museumsgebäude. Mit seinen rötlichen und blauen Ziegeln, den Türmen und den unzähligen in Stein gemeißelten Tieren, die die gesamte Fassade bevölkerten, sah es aus wie etwas aus einem Märchen. Unzählige Menschen strömten zum Haupttor hinaus.
    »Lass uns reingehen«, sagte Richard.
    Sie kamen bis zum Tor, wo ihnen ein Wachmann den Weg versperrte. »Tut mir leid«, sagte er. »Aber das Museum hat schon geschlossen.«
    »Wir haben einen Termin bei Professor Dravid«, sagte Richard.
    »Professor Dravid? Ja, natürlich. Bitte melden Sie sich am Empfang.«
    Sie stiegen die Stufen hoch und betraten das Museum. Es waren wirklich Unmengen von Dinosauriern da. Als Matt die Halle betrat, begrüßte ihn der riesige schwarze Schädel eines gigantischen Ungeheuers. Der Schädel schwebte über einem langen Hals, befestigt an einem massiven Bogen, der den Haupteingang überspannte. Matt sah sich um. Der Dinosaurier war der

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