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Die Gabe der Patricia Vanhelsing - 5 Patricia Vanhelsing-Romane (Sonderband) (German Edition)

Die Gabe der Patricia Vanhelsing - 5 Patricia Vanhelsing-Romane (Sonderband) (German Edition)

Titel: Die Gabe der Patricia Vanhelsing - 5 Patricia Vanhelsing-Romane (Sonderband) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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vielleicht hatte Jim auch Angst davor, für verrückt gehalten zu werden, sobald er sich offenbarte. Eine Befürchtung, die nicht unbegründet war. So war ich die einzige, mit der er ausführlicher über seine Erfahrungen in jener geheimnisvollen Zwischenwelt sprach. Lord und Lady Barnstable gaben ihren Herrensitz auf und verkauften ihn. Der neue Besitzer, der aus dem Anwesen ein Hotel zu machen beabsichtigte und der umfangreiche Umbauten vornahm, hatte auch keinerlei Skrupel, die sterblichen Überreste der in der Familiengruft beerdigten Mitglieder der Familie Barnstable umzubetten.
    In jenem steineren Sarkophag, aus dem der Leichnam Jarmilas einst verschwunden war, fanden sich nun zwei Tote. Jarmila und Helen.
    Kriminaltechnische Untersuchungen konnten dieses Rätsel niemals lösen. Aber Tante Lizzy wertete es als Zeichen dafür, daß ihre Annahme richtig war. Jarmila hatte ihren ewigen Frieden gefunden.
    "Ob es auch das Ende der Sturmhexe ist?" fragte Tom, als wir drei - Tante Lizzy, Tom und ich - eines abends in der Bibliothek saßen und noch einmal über die ungewöhnlichen Ereignisse jener Nacht sprachen.
    Tante Lizzy hob die Schultern. "Wer weiß?" sagte sie. "Es gibt eine Version der Sage, nach der wird Jarmila über die Jahrhunderte hinweg immer wieder erneut auf die Welt kommen - als ein kleines Mädchen, dessen Herkunft niemand kennt."
    "Davon, daß es Reinkarnationen gibt, bin ich seit meinem Aufenthalt in Pa Tam Ran überzeugt", erklärte Tom.
    "Ja, aber dies ist eine Legende", erklärte Tante Lizzy.
    "Man wird abwarten müssen, was zu ihrem wahren Kern gehört und was nur den Ängsten und Hoffnungen der Menschen entsprungen ist..."
    Tante Lizzy gähnte und nahm dabei vornehm die Hand vor den Mund.
    Dann erhob sie sich. "Ich glaube, es wird für mich Zeit. In den letzten drei Nächten habe ich kaum Schlaf gefunden. Aber wenn ich jetzt nicht schleunigst mache, daß ich ins Bett komme, bekommt Mr. Hamilton noch mit, wie ich schnarche! Und bei allem Respekt, aber dafür kennen wir uns einfach noch nicht gut genug!"
    Sie erhob sich, wünschte uns eine gute Nacht und verließ
    die Bibliothek.
    Wir erhoben uns ebenfalls, so als ob ein geheimes Zeichen dazu das Signal gegeben hätte. Ich sah sein Lächeln und den Blick seiner graugrünen Augen. Ein Blick, der mir durch und durch ging. Als Tante Lizzy die Bibliothek verlassen hatte, trat Tom an mich heran und strich mir zärtlich mit der Hand das Haar zurück.
    Dann fanden sich unsere Lippen zu einem Kuß voller Leidenschaft. Unsere Körper schmiegten sich aneinander, und ich hielt Tom so fest ich nur konnte.
    Ich liebte ihn von ganzem Herzen.
    Und er mich.
    Sein Blick sagte es, seine Zärtlichkeiten, seine Lippen... Ich wünschte mir, daß das Glück, daß ich in diesem Moment empfand ewig andauern würde...
    *
    Einige Monate später ging in der Redaktion der LONDON EXPRESS NEWS eine Pressemeldung ein, die vermutlich auf der Seite Vermischtes landen würde. In einer kleinen Ortschaft, etwa 20 Meilen von Rimsbury entfernt, war ein kleines Mädchen aufgetaucht, das nichts weiter als seinen Namen wußte: Jarmila.
    Die Behörden schätzten das Alter der Kleinen auf höchstens zwei oder drei Jahre. Nach den Eltern wurde fieberhaft gefahndet. Falls sie sich nicht ermitteln ließen, würde man das Mädchen zur Adoption freigeben...
    ENDE
    © by Alfred Bekker
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    Jägerin der Geistertiger
     
    Der Jäger trug ein einfaches Gewand aus gegerbtem Fell. Auf dem Rücken hing sich ein ledernes Futteral, in dem ein Bogen und mehrere Pfeile mit Steinspitzen steckten. Hinter dem breiten Gürtel befanden sich eine Steinaxt, sowie ein Elfenbein-Messer, dessen Klinge aus dem Splitter eines Mammut-Stoßzahns geschliffen worden war.
    Der Jäger stützte sich auf einen Speer und blickte sich aufmerksam um.
    Er spürte, daß er nicht allein war.
    Ein lautes, raubtierhaftes Brüllen ließ den einsamen Jäger aufblicken. Er faßte den Wurfspeer mit der Spitze aus geschliffenem Stein fester. Der Wind, der von Norden her über die nahen Berge pfiff war eisig.
    Der Jäger stand bis zu den Knien im Schnee, der ihm langsam in die Bärenfellstiefel hineinkroch.
    Sehr vorsichtig stapfte der Jäger dann weiter vorwärts. Wieder ertönte ein lautes Brüllen.
    Der Uksaki! ging es dem Jäger schaudernd durch den Kopf. Er muß ganz in der Nähe sein!
    Der Jäger durchquerte ein kleines Waldstück. Hohe Bäume

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