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Die Gabe der Patricia Vanhelsing - 5 Patricia Vanhelsing-Romane (Sonderband) (German Edition)

Die Gabe der Patricia Vanhelsing - 5 Patricia Vanhelsing-Romane (Sonderband) (German Edition)

Titel: Die Gabe der Patricia Vanhelsing - 5 Patricia Vanhelsing-Romane (Sonderband) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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ehrenwertes Barnstable Manor den Hintergrund für Modeaufnahmen abgeben soll!" erwiderte sie.
    "Darling, wir können es uns leider nicht aussuchen!" Lady Margret seufzte.
    "Vermutlich hast du recht, Wilfried. Aber ich darf doch wohl noch meinem Bedauern über diese unabänderlichen Tatsachen
    Ausdruck geben."
    "Sicher..."
    In diesem Moment betrat der Butler den Raum. Er war seiner Zunft entsprechend sehr formell gekleidet und schien im selben Alter wie seine Herrschaft zu sein. Sein Gesicht war starr.
    "Sir, ein Mr. Jim Field möchte Sie dringend sprechen", erklärte er.
    Sir Wilfried drehte sich herum. Auf seiner Stirn erschienen tiefe Falten. Sein Gesicht zeigte Ärger.
    "Habe ich nicht gesagt, daß..."
    "Tut mir leid, aber Mr. Field läßt sich nicht abweisen. Er besteht darauf..."
    "Schon gut, Walter. Sie können nichts dafür. Er soll hereinkommen!"
    Die Falten auf Sir Wilfrieds Stirn vertieften sich noch, als er den jungen Mann mit dem etwas überlangen blonden Haar, der zerschlissenen Jeans und dem zerbeulten Jackett sah. Scheu betrat Jim Field den kostbar ausgestatteten Salon. Sein Blick blieb einen Moment lang bei den düsteren Landschaftsgemälden und den kostbaren Wandteppichen hängen, deren ornamentale Verzierungen einzigartig waren. Lady Margret begrüßte Jim recht freundlich, während Sir Wilfried ziemlich abweisend blieb.
    "Sie gehören zu diesen Leuten, die unser Landhaus als Kulisse für Fotos benutzen", stellte er dann fest.
    "Ich bin Fotograf", erwiderte Jim mit hörbarem Selbstbewußtsein in der Stimme.
    "Wie auch immer, Mr. Field. Was wollen Sie von mir? Ich stelle Ihnen und Ihren Leuten zwar mein Anwesen zur Verfügung, damit Sie Ihre Kleider ins rechte Licht setzen können, aber das heißt ja nicht, daß Sie das Recht haben, auch noch meine Zeit zu stehlen..."
    "Das ist keineswegs meine Absicht, Lord Barnstable!" erwiderte Jim.
    Jetzt mischte sich Lady Margret ein. Sie trat neben ihren Mann und legte ihm ihre Hand auf den Unterarm.
    "Laß ihn doch wenigstens aussprechen, Darling..."
    "Es geht um einige Fotos, die ich letztes Wochenende hier gemacht habe..." Jim holte die Abzüge aus der Innentasche seines Jacketts hervor und hielt sie den Barnstables zur Ansicht hin. Sir Wilfried nahm sie und betrachtete sie mit skeptischen Blick. Seine Frau nahm ihm einige der Fotos aus der Hand. Ihre sanften, etwas verklärten Züge wandelten sich. Zwischen ihren Augen bildete sich eine tiefe Falte.
    "Es geht nicht um die Models", erklärte Jim, "sondern um die Frau im Hintergrund. Das transparente Gesicht..."
    "Wie kommen diese Bilder zu Stande?" schnitt Lord Barnstable Jim das Wort ab.
    "Um ehrlich zu sein: Ich weiß es nicht!" Sir Wilfrieds Augen leuchteten. Er schluckte. Das was er sah, hatte irgend etwas in ihm ausgelöst. Jim hatte allerdings nicht die leiseste Ahnung, was das sein konnte.
    "Wer ist diese Frau?" fragte Jim. Die beiden Barnstables sahen sich an. Dann gab Sir Wilfried ihm seinen Teil der Fotos zurück. Lady Margret folgte seinem Beispiel.
    Schweigen schlug Jim entgegen.
    Abweisende Blicke, voller Schmerz.
    "Sie kennen diese junge Frau, nicht wahr?" stellte Jim fest.
    "Bitte lassen Sie uns in Ruhe", erklärte Sir Wilfried dann auf eine Art und Weise, die keinerlei Widerspruch zuzulassen schien. "Wir haben nicht umsonst ein zurückgezogenes Leben gewählt..."
    "Wir möchten nicht länger von Ihnen belästigt werden, Mr. Field! Ich weiß auch nicht, was Sie mit Ihren Fragen und diesen offensichtlich fotomontierten Bildern bezwecken, aber..."
    "Hören Sie, Sir, es war keineswegs meine Absicht!"
    "Es ist mir gleichgültig, was Ihre Absicht war, Mr. Field!" donnerte Sir Wilfried dazwischen. "Tun Sie Ihre Arbeit und verschwinden Sie dann aus unserem Leben! Walter wird Sie hinausgeleiten!"
    Jim atmete tief durch.
    Er registrierte, daß selbst Lady Margret ihren Mann etwas erschrocken musterte. Dieser Ausbruch schien auch für sie unerwartet gekommen zu sein.
    Der Butler trat auf Jim zu.
    "Sir.."
    "Danke, aber ich kenne den Weg", erwiderte Jim. Einen letzten Blick wandte er den Barnstables zu. Irgend etwas stimmt hier nicht! ging es ihm durch den Kopf. Eine unheimliche, kalte Atmosphäre beherrschte diesen Ort. Selbst die Wände schienen Kälte auszustrahlen. Ein seltsames Haus!
    dachte Jim. Er fühlte sich unwillkürlich an eine Totengruft erinnert.
    "Auf wiedersehen", sagte er knapp. Und Sir Wilfried erwiderte unmißverständlich "Leben Sie wohl, Mr. Field!"
    *
    Der Tag verlief für Jim recht

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