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Die Gärten des Mondes

Die Gärten des Mondes

Titel: Die Gärten des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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Jungfrau des Todes?«, nörgelte der Heiler.
    »Ihr sind die Zähne gezogen worden. Sieh doch, das Seil spielt überhaupt keine Rolle, na, siehst du?« Fiedler legte eine weitere Karte. »Und da ist der Drachenbastard höchstpersönlich, mit seinem rauchenden Schwert, so schwarz wie die mondlose Nacht. Deswegen hat sich der Schattenhund davongemacht.«
    »Augenblick«, rief Igel und knallte oberhalb des Ritters des Dunkels eine Karte auf den Tisch. »Du hast gesagt, dass der Hauptmann des Lichts höher steigt, richtig?«
    Fiedler konzentrierte sich auf das Muster. »Er hat Recht, Fäustel. Wir bezahlen jeder automatisch zwei Kupfermünzen. Dieser Hauptmann tanzt bereits auf dem Schatten des Ritters ...«
    »Entschuldigt«, sagte Lorn laut. Die drei Männer sahen sie an. »Bist du ein Talent, Fiedler? Darfst du die Drachenkarten benutzen?«
    Fiedler machte ein finsteres Gesicht. »Das geht Euch nichts an, Mandata. Wir spielen schon seit Jahren, und niemand hat uns bis jetzt Steine in den Weg gelegt. Wenn Ihr mitspielen wollt, braucht Ihr es nur zu sagen. Hier habt Ihr Eure erste Karte.«
    Bevor sie protestieren konnte, hatte er schon eine Karte vor ihr hingelegt, mit dem Bild nach oben. Sie starrte die Karte an.
    »Nun, ist das nicht eigenartig?«, bemerkte Fiedler. »Der Thron, auf dem Kopf. Ihr schuldet jedem von uns zehn Goldstücke - was für ein höllischer Zufall, das ist genau ein Jahressold für jeden.«
    Igel schnaubte laut. »Und außerdem ist es auch genau das Schuldgeld, das das Imperium an unsere Familien zahlt, wenn wir für tot erklärt werden. Herzlichen Dank, Fiedler.«
    »Nimm das Geld und halt die Klappe«, schnappte Fiedler. »Noch sind wir nicht tot.«
    »Ich habe immer noch eine Karte«, sagte Fäustel.
    Fiedler rollte die Augen. »Dann lass uns das verdammte Ding endlich sehen.«
    Der Heiler legte die Karte auf den Tisch.
    »Das Auge.« Fiedler lachte. »Wahre Sicht und Urteilsvermögen beschließen dieses Spiel. Wer sagt's denn?«
    Lorn spürte, dass jemand hinter ihr stand. Sie drehte sich langsam um und sah sich einem bärtigen Mann gegenüber. Seine grauen Augen waren auf ihr Gesicht gerichtet. »Ich bin Elster«, sagte er leise. »Guten Morgen, Mandata, und willkommen in Darujhistan.« Er holte sich vom Nebentisch einen Stuhl und setzte sich neben Igel. »Ihr wollt einen Bericht, nicht wahr? Nun, wir versuchen noch immer, Verbindung mit der Gilde der Assassinen zu bekommen. Alle Minen sind gelegt und können jederzeit gezündet werden. Bisher haben wir ein Mitglied unseres Trupps verloren. Mit anderen Worten, wir haben verdammt viel Glück gehabt. Es sind Tiste Andii in der Stadt, die uns jagen.«
    »Wen habt ihr verloren, Sergeant?«, fragte Lorn.
    »Die Rekrutin. Leida.«
    »Ist sie tot?«
    »Sie wird seit einigen Tagen vermisst.«
    Lorn biss die Zähne zusammen, um einen Fluch zu unterdrücken. »Du weißt also nicht, ob sie tot ist?«
    »Nein. Gibt es irgendein Problem damit, Mandata? Sie war nur eine Rekrutin. Selbst wenn sie von den Stadtwachen erwischt worden sein sollte, wird sie ihnen herzlich wenig erzählen können. Aber wir haben auch nichts Derartiges gehört. Es ist wahrscheinlicher, dass sie in irgendeiner dunklen Gasse von ein paar Gaunern überfallen wurde, schließlich haben wir unsere Nasen in etliche Rattenlöcher gesteckt, um die einheimischen Assassinen zu finden.« Er zuckte die Schultern. »Das ist das normale Risiko, mit dem wir leben, weiter nichts.«
    »Leida war eine Spionin«, erklärte Lorn. »Sogar eine sehr gute, Sergeant. Du kannst sicher sein, dass sie nicht von einem kleinen Gauner getötet worden ist. Nein, sie ist nicht tot. Sie versteckt sich, weil sie gewusst hat, dass ich kommen würde, um nach ihr zu suchen. Ich bin ihr nun schon seit drei Jahren auf der Spur. Ich will sie haben.«
    »Wenn wir darauf aufmerksam gemacht worden wären«, sagte Elster gereizt, »hätte das wohl arrangiert werden können, Mandata.
    Aber Ihr habt es für euch behalten, und deshalb seid Ihr in dieser Sache jetzt auch auf Euch gestellt.« Seine Augen wurden hart. »Ob wir nun Kontakt zur Gilde bekommen oder nicht - wir werden die Minen morgen früh zünden, kurz bevor es hell wird. Und dann hauen wir ab.«
    Lorn straffte sich. »Ich bin die Mandata der Imperatrix, Sergeant. Von jetzt an untersteht die Mission meinem Kommando. Du wirst von mir Befehle entgegennehmen. All dieser Blödsinn von wegen Unabhängigkeit ist vorbei, hast du mich verstanden ? « Für einen winzigen

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