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Die Gärten des Mondes

Die Gärten des Mondes

Titel: Die Gärten des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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nicht mit Sicherheit sagen, doch er konnte auch nicht erkennen, dass irgendetwas nicht in Ordnung gewesen wäre. Doch dieses Gefühl, dass etwas nicht stimmte, war jetzt so stark, dass er Kopfschmerzen bekam. Mitten auf der Lichtung befand sich irgendetwas Klobiges, ein behauener Stein oder ein Altar, und davor stand eine zierliche junge Frau gespenstergleich in der Dunkelheit. Sie drehte Paran den Rücken zu.
    Gerade eben war sie noch allein gewesen, dann tauchte Kalam hinter ihr auf; die Messer glitzerten in seinen Händen. Er holte aus.
    Die Frau bewegte sich so schnell, dass ihre Umrisse zu verschwimmen schienen. Ein Ellbogen zuckte nach hinten, genau in die Magengrube des Assassinen. Im gleichen Augenblick wirbelte sie herum und stieß ihr Knie in den Schritt des Mannes. Kalam stieß einen Schrei aus, taumelte rückwärts und fiel mit einem dumpfen Geräusch zu Boden.
    Paran hatte sein Schwert schon in der Hand. Er sprang auf die Lichtung.
    Die Frau sah ihn und stieß einen überraschten, erschrockenen Schrei aus. »Nein! Bitte nicht!«
    Der Hauptmann blieb stehen, als er die Stimme hörte, die wie die eines jungen Mädchens klang. Kalam setzte sich auf. Er stöhnte und meinte dann: »Verdammt, Leida, mit dir hatte ich jetzt wirklich nicht gerechnet. Wir haben dich für tot gehalten, Mädchen.«
    Die Frau musterte Paran argwöhnisch, als er vorsichtig näher an sie herantrat. »Ich sollte dich kennen, nicht wahr?«, fragte sie Kalam. Dann, als Paran noch näher kam, hob sie abwehrend eine Hand und machte einen Schritt zurück. »Ich ... ich habe Euch getötet!« Mit einem leisen Stöhnen ließ sie sich auf die Knie fallen. »Euer Blut hat an meinen Händen geklebt. Ich erinnere mich ...«
    Wut loderte heiß in Paran auf. Er hob sein Schwert und baute sich drohend vor ihr auf.
    »Wartet!«, zischte Kalam. »Wartet, Hauptmann! Hier stimmt was nicht.«
    Unter großen Schwierigkeiten mühte sich der Assassine auf die Beine und wollte sich auf den Steinblock setzen.
    »Nein!«, keuchte das Mädchen. »Spürst du es denn nicht?«
    »Ich spüre es«, grollte Paran. Er senkte seine Waffe. »Fass das Ding bloß nicht an, Korporal!«
    Kalam wich ein paar Schritte zurück. »Ich hab gedacht, es läge an mir«, murmelte er.
    »Das ist kein Stein«, sagte die junge Frau; ihr Gesicht verriet jetzt nichts mehr von ihrer Seelenqual. »Das ist Holz.« Sie stand auf und blickte Kalam an. »Und es wächst.«
    In Paran stieg plötzlich ein Verdacht auf. »Erinnerst du dich an mich, Mädchen? Weißt du, wer ich bin?«
    Sie schaute ihn mit gerunzelter Stirn an, schüttelte dann den Kopf. »Ich kenne Kalam«, sagte sie. »Ich glaube, er ist ein alter Freund.«
    Der Assassine verschluckte sich an irgendetwas, hustete laut und schüttelte den Kopf.
    Die Frau deutete auf den Holzblock. »Seht ihr, es wächst schon wieder.«
    Beide Männer sahen hin. Dunst strich um die Kanten des Holzblocks, wogte und dehnte sich aus; dann verschwand er, doch Paran konnte klar erkennen, dass das Ding jetzt größer war als vorher.
    »Es hat Wurzeln«, fügte die Frau hinzu.
    Paran schüttelte sich. »Korporal, du bleibst mit dem Mädchen hier. Ich bin gleich zurück.« Er steckte sein Schwert in die Scheide und verließ die Lichtung. Nachdem er sich eine Minute durchs Unterholz geschlängelt hatte, kam er zum Rand des Waldstücks und schaute auf eine Terrasse hinaus, auf der sich die Gäste drängten. Links von ihm erhob sich ein niedriger Springbrunnen, umgeben von Marmorsäulen, die ungefähr einen Schritt voneinander entfernt waren.
    Der Hauptmann sah, dass Elster und sein Trupp sich mehr oder weniger in einer Linie, ein Dutzend Fuß vom Waldrand entfernt, aufgestellt hatten, die Gesichter zur Terrasse gewandt. Sie wirkten angespannt. Paran fand einen trockenen Zweig und brach ihn durch.
    Alle sechs Männer wirbelten herum. Der Hauptmann deutete auf Elster und Fäustel und trat wieder zurück zwischen die Bäume. Der Sergeant flüsterte dem Schnellen Ben etwas zu. Dann kam er zusammen mit seinem Heiler herüber.
    Paran zog Elster dicht an sich heran. »Kalam hat Leida gefunden, und noch etwas anderes«, sagte er. »Das Mädchen ist nicht ganz bei sich, Sergeant. Ich glaube aber nicht, dass sie uns etwas vormacht. Einmal erinnert sie sich daran, mich getötet zu haben, im nächsten Moment hat sie es schon wieder vergessen. Dafür ist sie jetzt der Meinung, dass Kalam ein alter Freund von ihr ist.«
    Fäustel grunzte.
    Nach einem kurzen Blick hinüber

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