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Die galanten Memoiren der Madame Dumoncey

Die galanten Memoiren der Madame Dumoncey

Titel: Die galanten Memoiren der Madame Dumoncey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymus
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daß jetzt das Vergnügen beginne. Wir begaben uns in die Galerie, wo ich vierzig Personen zählte, abgesehen von den Lakaien und Dienstmägden, die uns bedienten. Der Hausherr ließ der ganzen Gesellschaft sagen, daß man sich auf das Essen vorbereiten sollte. Dann fügte er noch hinzu, daß wohl die Kavaliere ihre Pflicht kennten.
Man ging weg und begab sich in verschiedene Kabinette, um sich auszuziehen. Lakaien kamen, die fragten, wer ein Hemd aus Taft haben wolle. Wir waren zwanzig Frauen, acht wollten unbedingt dieses Hemd haben, die anderen aber fanden diese durchsichtigen Hüllen lächerlich. Ich gehörte auch zu denen. Von den Männern wollten nur drei eines nehmen. Natürlich auch mein kleiner Pfaffe. Sicherlich besaß er noch einen Rest Schamgefühl.
Die Kleider von jedem Liebhaber und seiner Mätresse wurden an einen gesonderten Ort gebracht. Jedes Kleidungsstück wurde numeriert, so daß Verwechslungen später ausgeschlossen waren. Denn ohne diese Vorsichtsmaßnahme wären bei einer so großen Zahl von Kleidungsstücken Verwechslungen nicht auszuschließen gewesen. Gegen neun Uhr wurde an der Tafel Platz genommen.
Vierzig Personen waren wir. Zwanzig Personen saßen an zwei Tischen, die in einem prächtigen Saal standen. Die anderen zwanzig belustigten die, die gerade speisten. Ich will keineswegs die Gerichte beschreiben, die man uns vorsetzte. Sie waren alle gut und belebend. Niemals hatte ich ein so üppiges und delikates Mahl zu mir genommen. Der ganze Saal war ein Wunderwerk. Er war rechteckig, von der einen Seite hatte man einen Blick in die Gärten des Schlosses und von der anderen aufs flache Land. Man hat zwanzig kleine Sofas entlang der Längswände aufgestellt. Das soll genügen, um dem Leser die Größe des Saales zu demonstrieren. Die an der Tafel saßen, benutzten Sessel. In jeder Ecke des Saales waren vier Springbrunnen, deren Wasserströme sich in große Becken aus weißem Marmor ergossen. In diesen Bassins sah man Rosmarin, Nelken, Jasmin und Lavendel. Diese Pflanzen, die getränkt waren von den lieblichen Düften, die den Springbrunnen entströmten, dienten zur Erfrischung der vom Liebeskampf Erschöpften. Zwei Diener verschiedenen Geschlechts im Kostüm von Adam und Eva standen an jedem Springbrunnen. Jeder hatte ein Handtuch in der Hand, das sie, falls erforderlich, anboten. Man hatte mit großer Sorgfalt vier ein wenig geneigte Spiegel aufgestellt, damit die, die an der Tafel saßen, alles sehen konnten, während sich die anderen auf den Sofas vergnügten.
An der Seite dieser Spiegel standen ein Junge und ein Mädchen, jedes fünfzehn Jahre alt. Beide waren völlig nackt. Sie fanden großen Spaß daran, Nachlaufen zu spielen und abwechselnd zu fliehen, wie wenn sie sich fürchteten. Ich hoffe, daß trotz der Länge der Beschreibung dieses wichtigen Festes, die vielleicht Langeweile hervorruft, der Leser die Waffen strecken wird und sich reichlich entschädigt findet durch all die Einzelheiten, die ich ihm hier vollständig mitteile.
Die ganze Gesellschaft beobachtete aufmerksam die Schritte dieser beiden Jugendlichen. Zunächst sahen wir, wie sie sich vereinigten. Der Junge näherte sich dem Mädchen. Er legte sich längs an die Seite des Mädchens. Dann hob er seine Beine und sprang auf den Rücken seines Opfers, das er mit beiden Händen festhielt. So dicht er konnte, drückte er seinen Unterleib an den Hintern des kleinen Mädchens und ließ sie an dieser Stelle kleine, aber sehr rasche Bewegungen ausführen. Die Öffnung an diesem Körperteil schien aber noch nicht groß genug zu sein, und unserem Liebhaber war es leider nur kurze Zeit vergönnt, diese Stellung einzunehmen. Sein kleiner Liebling hatte keine Lust, sich seinen Liebkosungen hinzugeben. Sie beugte deshalb ihre Beine ein wenig und konnte ihm so nach vorne entschlüpfen.
Jetzt führte uns der jugendliche Lüstling keine weiteren Späße mehr vor. Mit »Lüstling« meine ich natürlich nur den Jungen, denn seine kleine Partnerin führte sich wie ein züchtiges Mädchen auf. Aber kurze Zeit danach sahen wir dasselbe Schauspiel noch einmal, und es wurde mit sehr vielen Variationen wiederholt. Nachdem der Lüstling sich den Magen mit Bonbons vollgestopft hatte, führte er sein Hühnchen zurück. Solange er bei ihr war, hörte er nicht auf, seinen Körper an den seines kleinen Lieblings zu drücken. Bevor er aber dazu kam, sich fest an sie zu klammern, entzog sich die Widerspenstige seinen Umarmungen. Schließlich versuchte

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