Die Galaxis-Rangers
anspringen.«
»Vielleicht weil die Atmosphäre aus Methan, Ammoniak, Stickstoff und inerten Gasen besteht – und nicht aus Sauerstoff.«
»Du hast mir die Worte aus dem Mund genommen. Das war also nichts. Trotzdem, fahren wir die Landeklappen aus und machen die Scheinwerfer an.«
Sie sanken immer tiefer hinunter, den erstarrten Eisgebirgen entgegen, einer alptraumhaften Wildnis aus Felsbrocken und gefrorenen Gasen, die vielfarbig schimmerten, als die starken Scheinwerfer die Schatten verdrängten.
»Ich hoffe, ich kann diesen Kamm überwinden«, murmelte Jerry. »Vielleicht ist es auf der anderen Seite besser.«
Mit seiner ganzen Fähigkeit und seinem ganzen Feingefühl machte er sich daran, die Kontrollen zu manipulieren, er flog die gigantische 747 wie ein Behemoth der Lüfte, firm im Sattel und stark am Zügel. Das große Flugzeug bebte, als die Nase sich hob, während die schwarzen Fänge der Felsen sich hungrig nach ihnen ausstreckten. Schließlich schwebten sie über den Grat, wobei nur ein Schritt zwischen ihnen und dem sicheren Tod lag.
»Dieses Eisfeld dort drüben, das ist ideal!« jubilierte Chuck.
»Wir haben das Spiel gewonnen!« jauchzte Jerry und wendete das Flugzeug scharf.
Langsam und gleichmäßig sanken sie aus dem mitternächtlichen Himmel herab und schwebten eine Weile über die spiegelglatte Eisfläche, bevor sie zu einer perfekten Landung ansetzten. Die Luftbremsen entfalteten sich mit einem Plop, die Reifenbremsen faßten, und Augenblicke später kamen sie zitternd zum Halten.
»Wir sind die ersten Menschen auf dem Titan«, sagte Chuck. »Und unter Umständen werden wir für immer hier bleiben müssen.«
»Ach, hör auf, du Jammerlappen! Alles, was wir tun müssen, ist, den Camembitprojektor zu justieren, wie ich gesagt habe, und zack-wumm sind wir wieder auf der Erde.«
»Das ist richtig. Aber in unserer Freude hatten wir vergessen, daß der Projektor in einer Atmosphäre sehr ungenau ist.«
»Wo liegt da das Problem? Wir starten wieder und lösen den Projektor erst oben aus.«
»Starten?«
»Klar doch. Wir richten eine Zufuhr von den Sauerstofftanks zu den Maschinen ein, und los geht’s.«
»Hmmmmm, ja, das könnte gehen. Aber wir haben noch ein anderes Problem.«
»Was für eines?«
»Ich habe aus dem Fenster gesehen, und das war eben das dritte Geschöpf mit Tentakeln, einem drohenden Schnabel und vier Glubschaugen, das auf die Tragfläche geklettert ist.«
»Sag bloß!« Jerry fuhr herum, um selbst nachzusehen. »Glaubst du, es gibt Leben auf diesem Mond?«
Bevor er antworten konnte, zerriß ein schriller Schrei die Luft, und sofort rannten die beiden Männer mit halsbrecherischer Geschwindigkeit zurück in die Kabine. Sally stand gegen die Rückenlehne ihres Sitzes gepreßt und deutete noch immer schreiend aus dem Fenster. Sie folgten ihrem Finger, lächelten und halfen ihr herunter (sie schrie noch immer), wonach sie sich bemühten, sie zu beruhigen.
»Sachte, sachte«, sagte Jerry zärtlich, »das ist nur einer der Bewohner dieses Mondes. Alle Eingeborenen haben Tentakel, einen drohenden Schnabel und vier Glubschaugen.« Sie schrie noch lauter.
»Es kann nicht hereinkommen, also keine Angst«, lachte Chuck, da hörte sie auf zu schreien. Nicht wegen seiner Worte, sondern weil ihre Maske heruntergefallen war, und nun wurde sie durch den Sauerstoffmangel bewußtlos. Sie legten sie behutsam wieder in den Sessel und setzten ihr die Maske wieder auf. In der Kabine war es vollkommen still, abgesehen vom dauernden Kratz-Kratz der Titanier, die mit den Schnäbeln am Fenster schabten.
»Lockert meine Fesseln«, sagte Johann. »Sie sind zu eng und behindern meinen Blutkreislauf.«
»Dann würden Sie nur versuchen zu entkommen«, sagte Chuck höflich. »Daher werden Sie so behandelt, wie es einem Kommunistenspion zukommt.«
»Schweinehund!«
»Ich habe eine gute Abschlußprüfung in Deutsch, daher habe ich verstanden, was Sie gesagt haben, aber es kümmert mich nicht.«
Sally hatte das Bewußtsein wiedererlangt, sie hatte das Gespräch mit angehört.
»Hört auf damit!« rief sie. »Wir sind hier, Millionen von Meilen von zu Hause entfernt, vier verschollene Amerikaner, und ihr benehmt euch so. Genug!«
»Schweig, Weib«, sagte Johann stolz. »Ich bin Bürger der Deutschen Demokratischen Republik und russischer Spion. Kein Amerikaner.«
»Doch, das sind Sie«, beharrte sie. »Ich weiß, eine Hälfte von Ihnen ist Ostdeutscher, aber die andere Hälfte ist
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