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Die Gamant-Chroniken 01 - Das Licht von Kayan

Die Gamant-Chroniken 01 - Das Licht von Kayan

Titel: Die Gamant-Chroniken 01 - Das Licht von Kayan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen M. O'Neal
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immer er wünschte.
    »Wie ist es hier gelaufen?« fragte Adom und blinzelte wie eine Eule.
    »Ach, nichts, worüber du dir Gedanken machen müßtest. Ich war gezwungen, noch ein paar Proklamationen gegen Gewaltakte zu veröffentlichen und einige Widerständler zu … äh … disziplinieren. Nichts Wichtiges.«
    »Ah, ja gut.«
    »Ich habe mir Sorgen um dich gemacht. Milcom hat dich länger als eine Woche dabehalten. Hast du das bemerkt?«
    Adom nickte mit gerunzelter Stirn. Er hob sein Glas und nippte nachdenklich am Cognac. »Er mußte mit mir reden. Wir werden in naher Zukunft ernste Probleme bekommen.«
    »Wegen diesem Muster aus Singularitäten?«
    »Auch deshalb. Vor allem aber, weil die Rebellen einen Großangriff auf uns planen.«
    Ornias setzte sein Glas mit einem scharfen Klicken auf dem geschnitzten Tisch ab. Nicht daß er an diese Milcom-Geschichte glaubte, doch Adoms Vorhersagen hatten sich in den vergangenen drei Jahren als erstaunlich zutreffend erwiesen. »Wie soll diese Attacke aussehen?«
    Adom schaute ihn mit klaren blauen Augen an. »Milcom wollte mir nichts Genaues sagen. Nur soviel, daß wir die Wachen rings um den neuen Tempel und den Palast verdoppeln sollen. Milcom sagt, es würde Versuche geben, beide zu zerstören. Wir sollten darauf vorbereitet sein.«
    Ornias schluckte nervös und nippte kräftig an seinem Glas. »Ich werde mich sofort darum kümmern.«
    »Gott sagt auch, du sollst aufhören, den Marines soviel Macht zu geben, Ornias. Sie mißbrauchen sie.«
    Ornias blickte überrascht auf. Ein leises Gefühl der Angst wuchs in seiner Brust. Adom wußte nichts von seinen Versuchen, die Revolution zu ersticken, die den ganzen Planeten aus den Nähten platzen zu lassen drohte. »Worauf beziehst du dich?«
    »Nun … ich weiß es nicht genau. Aber Milcom trug mir auf, dir zu sagen, du wärst ein Vollidiot.«
    »Meint er das?« Ornias trommelte mit den Fingern auf sein Bein. »Na gut.«
    »Oh, du mußt dich deshalb nicht schlecht fühlen. Gott hat das nicht böse gemeint. Er dachte nur, du könntest ein wenig Führung gebrauchen.«
    »Ich verstehe.«
    Adom lächelte. »Das wußte ich.« Plötzlich sprang er mit geradezu manischer Lebhaftigkeit aus seinem Sessel und legte den Kopf schief, als würde er jemandem zuhören. Dann eilte er zur Tür und rief über die Schulter zurück. »Ich muß jetzt gehen und mich um die Blumen im Garten kümmern. Wenn du mich bitte entschuldigst …«
    »Adom! Setz dich wieder hin! Erzähl mir die ganze Geschichte über die Rebellen und ihre Pläne!«
    »Die Rebellen?« Adom hielt inne und ging ein paar Schritte zurück. Ornias schloß die Augen und erklärte mit zusammengebissenen Zähnen: »Du hast gesagt, Milcom will, daß wir unsere Wachen verdoppeln. Hat er dir auch mitgeteilt, wann wir mit dem ersten Angriff rechnen müssen?«
    Adom blinzelte, als hätte er nicht die geringste Ahnung, wovon Ornias sprach. »Angriff? Oh! Ah, nein … hat er nicht.« Er wirbelte herum und marschierte wieder in Richtung Tür.
    »Viel Spaß im Garten, Adom.«
    »Danke sehr. Willst du nicht mitkommen? Die silmarischen Hyazinthen sind um diese Jahreszeit besonders schön.«
    »Ja, ich weiß. Aber ich habe noch einiges zu erledigen.«
    Adom lächelte breit. »In Ordnung. Ich sehe dich dann später.« Er verschwand auf dem Korridor und ließ dabei die Tür so weit offen stehen, daß Ornias durch die Flurfenster hindurch die große rote Wüste sehen konnte. Staubwirbel huschten über die Ebene und verdeckten teilweise die weit entfernten Felsplateaus.
    Ornias leerte sein Glas, schüttelte den Kopf und schenkte sich nach. Nach Besuchen bei seinem Gott benahm sich Adom immer ein wenig seltsam; er war desorientiert und geistesabwesend, doch in der Regel wurde er nach ein paar Stunden stets wieder normal – zumindest normal für Adom. Diesmal dauerte die Periode der Verwirrung allerdings erheblich länger als üblich. Allerdings hatte Adoms Aufenthalt bei Milcom auch länger als gewöhnlich gedauert. Vielleicht hätte er das also erwarten sollen.
    Ornias leerte auch das zweite Glas und glättete sorgfältig die Falten in seinen blauen Seidenärmeln. »Trotzdem könnte ich schwören, daß es von Tag zu Tag schlimmer mit ihm wird.«
     
    Staub wirbelte in rötlichen Schwaden durch Seir und prasselte gegen die Fensterscheiben der kleinen schachteiförmigen Häuser, die sich entlang der schmutzigen Straßen in der Nähe des prächtigen Palasts des Mashiah aufreihten. Am Horizont

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