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Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun

Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun

Titel: Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen M. O'Neal
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vorüber ist, formell als den Helden anerkennen, der ich bin.«
    »Ich werde die Unterlagen löschen.«
    Ornias zuckte die Achseln. Es machte ihm nicht allzuviel aus, den Heldenstatus zu verlieren. »In Ordnung. Außerdem erwarte ich, daß ein Schlachtkreuzer meinem Kommando unterstellt wird. Ich möchte nicht von Zufälligkeiten abhängen, die mein Überleben gefährden und mich am Genuß der Belohnung hindern könnten – wenn Sie verstehen, was ich meine.« Er warf einen bedeutsamen Blick auf Bogomil.
    Slothen klopfte mit seinen zwölf Fingern auf die Tischplatte und rief dadurch ein merkwürdig hohl klingendes Geräusch hervor, das an fernes Gewehrfeuer erinnerte. Es wirkte ein wenig beunruhigend.
    »Nicht unter Ihrem Kommando, Botschafter, aber ich bin bereit, Ihnen den Status des First Lieutenant an Bord der Klewe zuzugestehen.«
    Ornias erhob sich leise kichernd. »Es ist ein Vergnügen, Geschäfte mit Ihnen zu machen, Magistrat. Wann darf ich die bewaffnete Eskorte erwarten, die mich zur Klewe begleitet?«
    »Bewaffnet? Fürchten Sie, ein paar Ihrer alten Kameraden könnten Sie auf der Straße erkennen, Botschafter?«
    »Die alten Kameraden machen mir keine Sorgen. Wann?«
    »Übermorgen. Sagen wir, um acht Uhr morgens?«
    »Ich werde bereit sein. Nur aus Neugier – wo fangen wir mit der großen Baruch-Show an?«
    Slothen seufzte leicht. »Auf Tikkun. Ich werde eine Nachricht an Tahn schicken und dafür sorgen, daß er sich dort mit Ihnen trifft. In letzter Zeit gab es derart viele Angriffe auf magistratisches Personal, daß wir gezwungen waren, Strafaktionen einzuleiten. Major Lichtner ist für den Planeten verantwortlich. Ich habe ihn kürzlich angewiesen, seine Maßnahmen zu verstärken. Doch nach den wenigen Geheimdienstberichten, die wir erhalten, wird die Untergrundbewegung immer stärker. Überall flackern Rebellionen auf. Vielleicht dämpft es ja bei einigen den Kampfgeist, wenn sie ihren Helden in einem Käfig sehen.«
    Ornias verneigte sich lächelnd. »Ich werde dafür sorgen, daß es so kommt, Magistrat.«
    »Das würde ich Ihnen auch raten.«
    Ein leises Unbehagen beschlich Ornias, doch er lächelte freundlich, ging zur Tür, salutierte nachlässig vor den Wachen und marschierte den Korridor hinunter. Bevor er dessen Ende erreichte, holte Erinyes ihn ein.
    »Botschafter«, meinte der Captain leise, »wir sollten irgendwo hingehen, wo wir uns ungestört unterhalten können. Ich glaube, wir könnten uns gegenseitig helfen.«

 
KAPITEL
20
     
     
    Es war schon lange nach Mitternacht, doch Cole Tahn schritt noch immer ruhelos in seiner Kabine auf und ab, nahm hier und dort irgendwelche Gegenstände in die Hand, nur um sie gleich wieder ziemlich unsanft zurückzustellen. Immer wieder ballte er die Fäuste und bot das Bild eines Mannes, der kurz vor der Explosion steht. Seine gottverdammten gamantischen Wächter waren eben hereingekommen, um die Überwachungsgeräte in seiner Kabine wieder anzuschließen, was ihn ärgerlicherweise nachdrücklich darauf hinwies, daß er seit fünf Tagen Gefangener auf seinem eigenen Schiff war. Allein dieser Gedanke ließ sich kaum ertragen! Er war nicht mehr in Gefangenschaft gewesen seit …
    »Denk nicht darüber nach«, flüsterte er sich selbst zu und rieb sich den steifen Nacken.
    Die Kopfschmerzen waren mittlerweile fast völlig verschwunden. Doch die Gehirnerschütterung hatte noch andere, gefährlichere Nachwirkungen. Es kam ihm so vor, als hätten die Schläge auf seinen Kopf all die Türen in seinem Verstand geöffnet, die er in jahrelanger Arbeit verschlossen und verriegelt hatte. Jetzt war er gezwungen, seine Gedanken ganz bewußt daran zu hindern, sich Maggie und der Pegasus Invasion zuzuwenden. Doch selbst jetzt flackerten immer wieder quälende Bilder vor ihm auf, und wenn das geschah, verlor er für Sekunden die Kontrolle über sich selbst und tauchte wieder in jenen kaleidoskopischen Wirbel ein, der ihn in seinen Fieberträumen heimgesucht hatte.
    »Wenn Palaia davon wüßte, würde man mich ohne jeden Zweifel zur Behandlung in ein psychologisches Zentrum schicken.« Unwillkürlich überlief ihn ein Schauder. »Nun … vielleicht geschieht das ja so oder so. Was unternehme ich denn schon, um es zu verhindern?«
    Tahn ballte in hilfloser Wut die Fäuste. Halloway hatte sich als Botin zwischen ihm und der Mannschaft betätigt. Wie sie berichtete, bestanden innerhalb der Mannschaft noch immer erhebliche Zweifel, was seine derzeitige

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