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Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb

Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb

Titel: Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen M. O'Neal
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auf dem Rücken und ging auf Ari und Yosef zu, wobei er die beiden mit einer Miene betrachtete, als hätte er ein fehlerhaftes Computerprogramm vor sich.
    »Wer sind diese Männer, Corporal Gregor?«
    Chuck stieß Ari den Pistolenlauf in den Rücken. »Sie behaupten, sie heißen Funk und Calas. Aber Genaueres wissen wir nicht, Lieutenant Rad. Wir haben sie entdeckt, als sie sich in der Nähe der Waffenabteilung herumtrieben.«
    Rad umkreiste Ari wie eine Katze, die mit einer Maus spielt. Yosef zuckte innerlich zusammen, als er die Vorfreude auf Aris Gesicht bemerkte. Immer, wenn Ari diese Miene aufsetzte, stand üblicherweise eine völlig wahnwitzige Aktion auf seinem Programm.
    Rad kniff die Augen zusammen. »Ganz offensichtlich sind Sie Zivilisten. Was hatten Sie in der Waffenabteilung zu suchen?«
    Ari zog die Augenbrauen hoch und grinste. Mit einer beiläufigen Bewegung griff er in die Tasche, zog den tödlichen Behälter heraus und hielt ihn hoch, damit jeder im Raum das rote Dreieck erkennen konnte. Die Soldaten schnappten nach Luft und rempelten sich gegenseitig an, als sie so rasch wie möglich versuchten, in die entferntesten Winkel des Raums zu verschwinden.
    Rads Gesicht wurde ausdruckslos. Mit mühsam beherrschter Stimme fragte er: »Wissen Sie eigentlich, was das ist, alter Mann? Geben Sie es mir besser, bevor wir alle …«
    »Stop!« rief Ari. »Die Waffen her! Sie als erster, Rad! Danach sammeln Sie die der anderen ein!«
    Rad lachte. »Seien Sie nicht albern. Wir könnten Sie fünfzigmal treffen, bevor Sie auch nur zu Boden fallen. Geben Sie mir den Behälter!«
    Yosef mischte sich ein. »Wenn wir zu Boden fallen, Lieutenant, werden Sie sich keine Gedanken mehr um die Konfiszierung des Behälters machen müssen.« Er griff in die Tasche und zog seinen eigenen Behälter heraus. »Oder auch um diesen hier.«
    Rads Hand zitterte, als er sie langsam wieder sinken ließ.

 
KAPITEL 27
     
     
    Ornias zupfte gelangweilt an seiner Decke, während er zuschaute, wie sich die Krankenschwester durch den Raum bewegte. Giclasianer pflegten beim Gehen dermaßen mit ihren Armen und Beinen zu schlenkern, daß sie wie ein blauer Wirbelwind wirkten. Erst an diesem Morgen hatte man ihn in ein Privatzimmer verlegt. Es besaß ein einzelnes, kleines Fenster, das im Moment von blauen Vorhängen verborgen wurde. Neben Ornias’ Bett stand die gewaltige Stimulationseinheit, in der seine verletzte Hand fixiert und zu neuem Wachstum angeregt wurde. An der gegenüberliegenden Wand, und damit direkt in seinem Blickfeld, befand sich ein Porträt der amtierenden sculptorianischen Präsidentin. Das graue, herabhängende Fleisch und die vorstehenden Käferaugen gingen Ornias auf die Nerven. Glaubten die Giclasianer wirklich, es würde die Stimmung der Patienten heben, wenn sie von einer halbtoten Hexe angestarrt wurden?
    »So«, piepste die Schwester mit ihrer schrillen Stimme. Sie strich sich das wurmähnliche Haar hinter die Ohren zurück und lächelte – was ungefähr so aussah wie ein wütender Hund, der sich zum Biß bereit macht.
    »So was?«
    »Sie haben gegessen und Ihre Medikamente eingenommen, und das Zimmer ist hübsch ordentlich. Ich glaube, jetzt sind Sie bereit, Magistrat Mastema zu empfangen.«
    »Natürlich bin ich bereit.«
    Als die Schwester vorhin in sein Zimmer gekommen war, hatte sie ihm erklärt, sie sei in Eile, um alles für den Besuch des Magistraten vorzubereiten. Allerdings konnte sich Ornias beim besten Willen nicht erklären, weshalb Mastema ihn zu sehen wünschte. Hatte das irgend etwas mit seinen Aktivitäten auf Horeb zu tun? Sicher würde man ihm doch keine Vorhaltungen machen, nachdem es ihm gelungen war, Calas zu fangen? Möglich wäre es allerdings schon. Seufzend ließ er sich in sein Kissen zurücksinken.
    Die Tür glitt zur Seite, und zwei Wachen schoben Mastema auf einer Antigravbahre herein. Das Gesicht des Magistrats sah wie eine vertrocknete alte Pflaume aus. Doch in seinen Augen brannte ein unheimliches Feuer.
    Ohne Ornias aus den Augen zu lassen, gab er den Wachen einen Wink. »Laßt uns allein.«
    »Jawohl, Magistrat«, erwiderten die beiden gleichzeitig und eilten aus dem Zimmer. Die Tür schloß sich mit einem dumpfen Laut hinter ihnen.
    Ornias rekelte sich genüßlich und tat so, als wäre er völlig entspannt. »Worüber möchten Sie sich mit mir unterhalten, Magistrat?«
    Mastema neigte seinen Ballonschädel. »Über Ihre Erfahrungen auf Horeb, Gouverneur. Sie werden sicher

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