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Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb

Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb

Titel: Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen M. O'Neal
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hoch und watschelte hinterher. Als sie die Tür erreichten, trat Ari rasch auf den Gang hinaus. »Nun mach schon, Yosef. Beeil dich.«
    Yosef schaute sich in dem Gang um, stellte fest, daß er leer war, und seufzte erleichtert. »Warum bist du denn wie ein Verrückter in diesen Korridor gestürmt? Stell dir vor, es wäre jemand hier gewesen!«
    »Dann hätte ich sie überrascht und entwaffnet, ganz einfach. Sobald wir Waffen haben, können wir machen, was wir wollen. Wir können diese Behälter an strategisch wichtigen Punkten unterbringen, das Schiff übernehmen und die Galaxis befreien. Und wenn wir damit fertig sind, das Universum zu retten, fliegen wir nach Hause und trinken ein Bier.«
    Yosef bedachte ihn mit einem düsteren Blick. Aris wirrer grauer Schopf ließ ihn wie eine zerrupfte Palme im Winter aussehen. »Manchmal glaube ich wirklich, dein Gehirn ist von einem toten Politiker geborgt.«
    Er klopfte Ari auf die Schulter und setzte sich wieder in Bewegung. Seine Gedanken beschäftigten sich mit Mikael. Das alles ergab keinen Sinn. Warum sollte man Mikael gefangennehmen und an Bord eines Schlachtkreuzers schaffen? Warum brachten sie ihn nicht einfach um, wenn sie ihn aus dem Weg haben wollten?
    Ari übernahm die Führung und schlich vorsichtig an der Wand entlang, bis er um die nächste Ecke spähen konnte. »Alles klar. Komm weiter.«
    Er marschierte in den nächsten Korridor. Yosef folgte ihm und rannte direkt in zwei magistratische Corporals, die gerade aus einem Seitengang auftauchten. Die Soldaten blieben stehen und starrten die beiden verdutzt an.
    »Alles klar, was?« zischte Yosef vorwurfsvoll.
    Ari streckte die langen Arme vor und bewegte sich wie ein uralter mechanischer Roboter. »Klaatu barada nikto!« erklärte er.
    Der blonde Soldat mit der flachen Nase flüsterte: »Was ist das denn für eine Sprache, Chuck?«
    Der Braunhaarige schüttelte den Kopf. »Keine Ahnung. He, Sie da, alter Mann, was machen Sie hier? Diese Abteilung gehört zum Sicherheitsbereich des Schiffes. Besucher sind hier nicht erlaubt.«
    Ari stakste weiterhin steifbeinig vorwärts, und Yosef folgte ihm. Was hatte Ari vor? Hoffte er, auf diese Weise nahe genug an die Männer heranzukommen, um sie entwaffnen zu können? Was für eine wahnwitzige Idee!
    Als Ari nur noch zwei Schritte von den verwirrten Soldaten entfernt war, wiederholte er: »Klaatu barada nikto. Das bedeutet ›Bringt mich zu Eurem Führer‹.«
    Chuck legte die Hand auf den Griff seiner Pistole. »Wer seid ihr?«
    Ari klopfte sich stolz auf die Brust. »Ich bin Ari Funk, und das ist Yosef Calas. Wir stammen von Tikkun.«
    »Calas?« Chuck faßte Yosef genauer ins Auge. Mit einer raschen Bewegung zog er die Pistole und deutete damit den Gang hinunter. »Dort entlang, alle beide. Ich bringe euch schon zu unserem Führer, keine Sorge. Vorwärts!«
    Yosef hob die Hände und setzte sich in Bewegung. Ari folgte ihm mit einem breiten Grinsen. »Jetzt haben wir sie. Warte ab, bis wir auf die Brücke kommen.«
    »Du Idiot! Wenn wir erst auf der Brücke sind, bringen sie uns um.«
    Ari klopfte auf seine Brusttasche, wo der Sprengstoffbehälter steckte. »Nicht, solange wir das hier bei uns haben.«
    Hinter ihnen rief Chuck: »Jetzt rechts und dann durch die große Doppeltür.«
    Yosef bog um die Ecke und stöhnte auf, als er die große Tür zum Maschinenraum sah. »Lieber Himmel.«
    »Einen Augenblick!« protestierte Ari, drehte sich um und bedachte die beiden Männer mit einem finsteren Blick. »Ich dachte, wir würden zu jemand Wichtigem gebracht. Wir wollen mit dem Captain sprechen!«
    Chuck runzelte irritiert die Stirn. »Vorwärts, alter Mann. Ich bringe euch zu meinem Führer, dem Chefingenieur.«
    »Bah!« meinte Ari. »Der ist uns nicht gut genug. Wißt ihr überhaupt, wer wir sind?«
    Chuck richtete die Pistole auf Aris Kopf. »Nein, aber das werden wir garantiert herausfinden. Und jetzt vorwärts!«
    Yosef packte Aris Ärmel und zog ihn mit sich. Ari knurrte mürrisch vor sich hin, als sie den runden Raum betraten, der sich nach oben über drei Decks erstreckte. Die einzelnen Schaltstationen hingen wie stählerne Vogelnester an der Wand. Yosef legte den Kopf in den Nacken und zählte die Männer und Frauen in den einzelnen Stationen. Er kam auf insgesamt neunzehn.
    Ein häßlicher Mann mit kurzem, schwarzem Haar und flachen Gesichtszügen richtete sich hinter einer Konsole auf. Seine Uniform wölbte sich über dicken Muskelpaketen. Er verschränkte die Arme

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