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Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb

Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb

Titel: Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen M. O'Neal
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befänden sie sich in einem Raum von erheblichen Ausmaßen. Yosef überlegte, wann er sich schon einmal in einem derart großen Raum befunden hatte, und griff sich dann in plötzlichem Schreck ans Herz. Der Hangar eines Schlachtkreuzers? Nein, das konnte nicht sein. Doch Ari mußte ebenfalls erkannt haben, wo sie sich befanden, denn seine Augen weiteten sich.
    »So«, meinte Nelson seufzend. »Von hier aus kann der Lastenheber die Kiste gut erreichen. Wie wäre es mit einer Essenspause? Die Messe ist schon seit fünfzehn Minuten geöffnet. Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich bin nach der vielen Arbeit halb verhungert.«
    »Essen? Hört sich gut an.«
    »Yo! Savon!« rief Nelson. »Wir machen Mittagspause!«
    Beifällige Stimmen wurden laut. Yosef hörte Schritte, die sich entfernten, und schließlich kehrte Stille im Hangar ein. Er ließ sich wieder gegen die Kistenwand sinken und wischte sich den Schweiß von der Stirn.
    Ari beobachtete ihn aus zusammengekniffenen Augen. »Ich glaube, wir sollen uns als erstes diesen kleinen Mistkerl vorknöpfen. Am liebsten würde ich ihm einen dieser Behälter über den Kopf schlagen.«
    Yosef zuckte die Achseln. Nur Ari konnte wissen, wie sehr ihn das Gespräch über Zadok geschmerzt hatte. »Vergiß den Kerl. Wir sollten besser an Mikael denken. Ich frage mich, wo sie ihn untergebracht haben. In der Brigg?«
    »Wahrscheinlich.« Ari rieb sich über das spitze Kinn. »Oder er befindet sich im Sondierungsraum gleich neben dem Lazarett. Darauf solltest du gefaßt sein, Yosef. Es wäre möglich, daß er nicht so gut … zurecht ist, wenn wir ihn finden.«
    Yosef schloß für einen Moment die Augen. »Dann sollten wir uns beeilen. Vielleicht entdecken wir ihn ja, bevor sie mit der Sondierung angefangen haben.«
    Ari nickte und rückte die Bücher auf seinem Rücken zurecht, bevor er sich halb aufrichtete. Vorsichtig hob er den Deckel der Kiste ein Stück an und schob ihn dann zur Seite, um hinauszuschauen. Schließlich schwang er die langen Beine über den Kistenrand und verschwand. Ein scharfes Knacken ertönte, als er landete. »Lieber Himmel.«
    »Was ist los?« fragte Yosef und rappelte sich auf, um nach draußen zu schauen. Er mußte sich auf die Zehenspitzen stellen, um einen Blick auf Ari zu erhaschen, der flach auf dem Hangarboden lag. Offensichtlich hatte er es nicht geschafft, auf dem Boden des Shuttle-Laderaums zu landen.
    »Hast du dich verletzt?« flüsterte Yosef.
    Ari stöhnte und stemmte sich langsam hoch. »Ich habe mir den Schädel gebrochen!«
    »Gut, dann ist ja kein großer Schaden entstanden.« Yosef hob vorsichtig zwei der fingerlangen Behälter auf und hielt sie in der linken Hand, während er aus der Kiste stieg. Selbst die kleinen Behälter waren mit dem warnenden roten Dreieck gekennzeichnet.
    »Hier«, sagte Yosef und reichte seinem Freund einen der Behälter. »Nimm das und steck es in die Tasche.«
    »In meine Tasche? Warum?« Ari hielt den Behälter mit zwei Fingern fest und beäugte ihn mißtrauisch. »Bist du verrückt? Eine falsche Bewegung, ein Stolpern, und wir sprengen den halben Kreuzer in die Luft.«
    »Genau das ist der Punkt«, meinte Yosef und schob seinen Behälter in die Brusttasche. »Wer würde schon einen Mann angreifen, der so ein Ding in der Hand hält? Aber jetzt komm. Wir müssen hier verschwinden, bevor die Männer zurückkommen.«
    Yosef watschelte quer durch den Hangar in Richtung des Ausgangs. Zwei Jäger ruhten an der gegenüberliegenden Wand, und der Raum davor war mit Kisten, Kartons und Schachteln zugestellt.
    Als sie den Ausgang erreichten, zog Ari Yosef beiseite und spähte erst durch das kleine Fenster, um den Flur hinter der Tür zu inspizieren.
    Yosef blieb ein paar Minuten ruhig stehen, dann aber schöpfte er langsam einen bestimmten Verdacht. »Was ist los? Ist jemand dort draußen?«
    »Ja«, erwiderte Ari. »Eine hübsche Rothaarige. Ich mag diese hautengen Uniformen.«
    »Verschwinde von der Tür!« Yosef zerrte an Aris Ärmel. »Was ist bloß mit dir los? Wir müssen Mikael finden, und du begaffst Frauen!«
    »Du hast keine Ahnung von Spionage. Ich habe nicht gegafft, sondern spioniert. Das ist ein großer Unterschied. Man muß sehr vorsichtig und subtil vorgehen, sonst schnappen sie dich und bearbeiten deine besten Körperteile mit einer Kneifzange.«
    Würdevoll setzte sich Ari in Bewegung, um zur Tür auf der gegenüberliegenden Seite des Hangars zu gehen. Yosef warf in einer hilflosen Geste die Hände

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