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Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb

Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb

Titel: Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen M. O'Neal
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»Gehen wir logisch an die Geschichte heran. Ganz kühl und sachlich. Du erzählst mir, du glaubst, zwei Männer in einem Jäger könnten an dem Dutzend Kreuzer vorbeikommen, die normalerweise über Palaia kreisen, die elektromagnetischen Schutzschirme durchdringen, eine bestimmte Gefangene in dem Irrgarten aus Hunderten von bewachten Regierungsgebäuden ausfindig machen, diese Gefangene entführen, ohne daß es jemand merkt, die Schutzschirme abermals durchdringen – obwohl bereits der erste Durchbruch einen Großalarm ausgelöst hat – und wieder an den Kreuzern vorbeikommen. War es das, oder habe ich etwas vergessen?«
    »Nein, soweit war das korrekt«, meinte Tahn grinsend.
    Rudy rieb sich die Stirn. »Und was habt ihr mit den dreitausend Soldaten vor, die Slothen zu eurem Empfang aufmarschieren lassen wird?«
    »Ich nehme an, da wird uns schon was einfallen.«
    »Ihr zwei seid Idioten!« brüllte Rudy. »Wir wissen nicht einmal, ob Carey überhaupt dort ist, ganz zu schweigen davon, ob sie noch lebt!«
    »Sie ist dort«, stellte Tahn schlicht fest und stützte die Ellbogen auf den Tisch. »Sobald sie erst einmal herausgefunden hatten, wer sie ist, hätte es niemand riskiert, sich den Zorn Slothens zuzuziehen, indem er sie an einen anderen Ort brachte.«
    Rudy biß die Zähne zusammen und wandte sich an Jeremiel. »Paß auf, mein Freund, selbst wenn Carey noch lebt, stehen eure Chancen zehn Millionen zu eins. Du wirfst dein Leben und das von Tahn weg, und zwar genau in dem Augenblick, wo die gamantische Zivilisation euch am dringendsten braucht! Du weißt, daß du viel zu wichtig bist, um diese Mission zu übernehmen. Überlaß diese Sache anderen. Ich könnte mit Leichtigkeit hundert Freiwillige …«
    »Nein«, erwiderte Jeremiel sanft. »Ich würde von niemandem verlangen, sein Leben aufs Spiel zu setzen.«
    »Aber Tahn nimmst du mit? Zumindest …«
    »Er würde es auch nicht schaffen, mich davon abzuhalten.« Cole beugte sich vor. »Sieh mal, Rudy, deine Aufgabe besteht darin, so viele Gamanten wie möglich von Horeb zu holen und nach Shyr zu bringen. Und wenn auf Palaia alles gut läuft, kommen wir eine Woche nach dir auf Shyr an.«
    Kopal starrte Tahn für einen Moment an und wandte sich dann wieder an Baruch. »Bist du wirklich felsenfest dazu entschlossen, Jeremiel? Gibt es keine Möglichkeit, dir die Sache doch noch auszureden?«
    Baruch strich sich über den Bart. »Wenn du die Hashomer kommandierst, Merle die Orphica, Eli die Zilpah und Michel Jaroslav die Hammadi, ist die Flotte in guten Händen.«
    »Und du meinst, dann könntest du dich in aller Ruhe umbringen lassen!«
    »Nein. Nicht, wenn wir Jossel bei uns haben. Keiner der Kreuzer-Captains wird einen einzelnen Jäger als Bedrohung betrachten – und schon gar nicht, wenn Jossels Gesicht auf seinem Schirm auftaucht. Sie wird erzählen, sie wäre gefangengenommen worden, hätte aber entkommen können und wolle jetzt Bericht erstatten. Sie kennt den gültigen Code für die Docks, und sie weiß auch über die Einrichtungen auf Palaia Bescheid. Wir …«
    »So, Jossel soll also der Schlüssel sein!« Rudy schlug mit der Faust auf den Tisch. »Sie ist doch nicht mal ganz bei Trost! Du hast keine Ahnung, wie sie in einer extremen Situation reagiert. Und wenn du Recht hast mit ihrer Programmierung, könntest du direkt in eine Falle laufen, die Slothen schon vor fünfzehn Jahren aufgestellt hat. Du hast keine Ahnung, was sie mit Jossels Gehirn angestellt haben und welchem Zweck diese Veränderung dient! Verlassen kannst du dich jedenfalls nicht auf sie.«
    »Wir glauben, daß wir die Schlüsselworte herausgefunden haben, die als Auslöser dienen, und …«
    »Und was ist, wenn Slothen sich höchstpersönlich ans Funkgerät setzt, um sie zu begrüßen, und dabei den Auslöser aktiviert? Na? Was wollt ihr dann machen?«
    Cole blickte ihn durchdringend an. »Sie wird die ganze Zeit über gefesselt sein …«
    »Ja, und als sie das letzte Mal gefesselt war, hat sie dir die Rippen gebrochen …«
    »Und diesmal werden wir auf alles vorbereitet sein. Wir laufen nicht blind in diese Geschichte hinein, Kopal.«
    Rudy fuhr sich durch das schweißnasse Haar. »Wie wollt ihr von Palaia wieder fortkommen? Selbst wenn sie euch hineinbringen kann …«
    »Jossel wird auch dann noch unsere Geisel sein«, sagte Jeremiel ruhig. »Solange sie lebt, können wir sie als Druckmittel benutzen. Ich glaube nicht, daß Slothen wegen Carey seinen besten Captain opfern wird.

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