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Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb

Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb

Titel: Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen M. O'Neal
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garantiere ich Ihnen, daß die ›Behandlung‹ nicht sehr lange dauern wird.«
    Er lächelte gequält. »Gut.« Damit verließ er das Shuttle und trat über die Gangway in das riesige weiße Dock. Zehn oder zwölf schlanke silberne Jäger waren an der Nordwand aufgereiht. Ansonsten war das Dock leer.
    Moab ließ die Sicherheitssoldaten die Gefangenen in die Mitte nehmen und setzte sich mit dem Trupp in Bewegung. Amirah bildete mit gezogener Pistole die Nachhut. Woloc marschierte steifbeinig neben ihr her. Als sie die große Aufzugkabine betraten, die sie hinab auf die Planetenoberfläche bringen würde, tauschte sie mit Tahn einen kurzen Blick. Er erwiderte ihn kühn, als überlege er bereits, wie er am besten von hier fliehen könnte.
    Der Fahrstuhl hielt, und die Tür glitt auf. Der Geruch von regengetränkter Vegetation und reichem Humusboden trieb mit einer warmen Brise in die Kabine. Draußen sah Amirah die riesige Kugel der blutroten falschen Sonne am Horizont. Sie atmete tief ein, um die Panik niederzuringen, die wie ein wütender Stier in ihr tobte.
    Moab war bereits dabei, die Gefangenen nach draußen zu befördern. »Machen Sie schon, Calas. Immer geradeaus. Der Rest folgt einzeln und in Linie!«
    Amirah wartete, bis die Kabine sich geleert hatte, ehe auch sie ausstieg. Entlang des Landefeldperimeters standen Shuttles und Jäger Seite an Seite. Auf ihren silbernen Schwingen spiegelten sich die kräftigen Farben der untergehenden Sonne wider. Schwerbewaffnete giclasianische Posten hielten vor jedem Gefährt Wache. Amirah warf den blauhäutigen Aliens einen scheelen Blick zu. Normalerweise bestückten die Magistraten ihre Wache mit gleich vielen Mitgliedern all ihrer Völker und Rassen. Warum war das heute nicht so? Was war geschehen? Vertrauten die Magistraten nur noch ihren eigenen Leuten?
    »Captain«, warnte Jason mit leiser Stimme, »Slothen erwartet uns schon. Haben Sie ihn bereits entdeckt?«
    Amirah legte die Hände auf die Pistolenholster und sah sich um. Sie machte Slothen oben auf einem Podium aus, das von unzähligen Wachen umringt war. Der Magistrat grüßte sie mit zwei erhobenen Händen.
    Alles in ihr schrie danach, auf der Stelle von hier zu verschwinden oder die Waffen zu ziehen und wild um sich zu schießen oder sonst irgend etwas zu tun. Doch statt dessen hob sie nur mechanisch eine Hand an die Mütze und salutierte.
    Der Trupp näherte sich rasch dem Podium. Amirahs Sicherheitssoldaten warteten mit den Gefangenen vor dem Aufbau, während sie selbst die Stufen hinaufschritt. Sie hatte das Gefühl, ein Galgenpodest zu betreten. Das Blut rauschte ihr so heftig in den Ohren, daß ihr schwindlig wurde.
    Slothen verbeugte sich vor ihr. Sein blaues Gesicht und der rote Mund zeigten Spuren von Anspannung, und sein Blick huschte immer wieder zu den Satelliten. »Willkommen, Captain Jossel, und meine Glückwünsche. Wir auf Palaia sind Ihnen für die hervorragenden Dienste, die Sie der Regierung erwiesen haben, zu tiefstem Dank verpflichtet.«
    »Danke, Magistrat. Sie haben verlangt, daß wir nach Calas suchen, um festzustellen, ob er die Halskette trug. Nun, Sir, hier ist sie.« Amirah reichte ihm die graue Kugel, die an einer Kette hing. Er nahm sie vorsichtig entgegen, als fürchte er sich vor ihr.
    »Um der Wahrheit die Ehre zu geben, Captain, eigentlich verlangte der Meister-Magistrat Mastema nach dem Stück. Kommen Sie bitte mit, dann kann ich Sie ihm vorstellen.«
    Amirah blinzelte verwirrt. Slothen hatte Mastema aus seinem Ruhegewölbe geholt? Gott der Gerechte! Er trat einen Schritt beiseite und gab den Blick auf einen faltigen alten Giclasianer frei, der auf einem Berg von vielfarbigen Kissen ruhte.
    Amirah näherte sich ihm.
    »Meister, das ist Captain Amirah Jossel«, erklärte Slothen ihm.
    Amirah salutierte. »Ich fühle mich geehrt, Meister.«
    Mastema nahm kaum Notiz von ihr, sondern griff gleich gierig nach der Kette. »Geben Sie schon her!« Slothen reichte ihm das Stück, und der Meister preßte es an seine Brust. »Lassen Sie uns hineingehen, wo es sicherer ist. Calas und Tahn sollen unverzüglich unter die Sonden gelegt werden!« Er schnauzte seine Wächter an, und sie schoben seine Bahre von dem Podest und auf eine Tür zu, die zu einem wuchtigen grauen Gebäude rechts von ihnen führte.
    Amirah registrierte zufrieden, daß sie genau den Korridor betraten, der für ihren Plan wichtig war.
    Slothen schloß zu ihr auf. »Lassen Sie Ihr Sicherheitsteam die Gefangenen bitte dort

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