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Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb

Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb

Titel: Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen M. O'Neal
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ihm ihre zweite Pistole in die Hand. »Können Sie laufen?«
    Seine Finger schlossen sich um den Griff. »Verdammt, ja!«
    Sie half ihm hoch. »Dann nichts wie zu den Türmen.«
    Er lehnte sich gegen sie und hielt sie auf. »Jeremiel, raus mit dir. Nimm Carey und die …«
    Baruch eilte auf ihn zu. »Ich bringe alle anderen hinaus aufs Landefeld. Wenn wir ein paar Jäger in unseren Besitz bringen, können wir vielleicht die Stationstruppen so lange aufhalten, bis ihr in dem Turm seid.«
    »Verdammt noch mal, nein, Jeremiel! Ich will, daß du und Carey …«
    »Halt die Klappe«, befahl Baruch ihm militärisch streng. »Das da draußen muß Rudy sein, und er ist dem Feind zahlenmäßig weit unterlegen. Der Mann kann sich höchstens noch eine halbe Stunde halten. Setz dich endlich in Bewegung, Tahn.« Er stieß ihn gegen die Schulter und kehrte dann zu seiner Frau zurück.
    »Baruch!« rief Woloc ihm hinterher. Jeremiel blieb stehen und drehte sich um. Jason warf ihm seine zweite Pistole zu. »Ich wünsche Ihnen viel Glück!«
    Jeremiel lächelte. »Das kann ich gebrauchen, Lieutenant.«
    Jason rannte mit gezogener Waffe voraus. Amirah folgte ihm mit Cole. Sie mußte ihn stützen.
     
    Arikha lag auf dem Bauch und starrte durch die Lichtschranken auf die grüne Lampe auf dem Nachttisch. Seit die Explosionen aufgehört hatten, flackerte das Licht nicht mehr, schien aber schwächer geworden zu sein, als wäre die Stromversorgung beeinträchtigt worden.
    Vielleicht waren aber auch nur ihre Augen zu müde. Seit drei Tagen hatten sie nichts mehr zu essen bekommen. Schon heute morgen hatte sie sich eigenartig im Kopf gefühlt, und vor ein paar Stunden war daraus ein Gefühl der Euphorie geworden, unter dem sie nichts mehr richtig wahrnehmen konnte. Im Moment hatte sie das Gefühl, auf einem heißen, stürmischen Ozean voller Sonnenstaub zu treiben.
    Arikha blinzelte mehrmals, als eine Frau ihr Zimmer betrat. Sie trug eine Kapuze, aber immer noch waren ihre Schönheit und Anmut zu erkennen. Der Blick der Frau schien alles im Zimmer aufzunehmen. Dann trat sie auf Arikha zu und verwischte mit einer Handbewegung den Staub und den Ozean. »Haben Sie General Ornias gesehen?«
    »Die Wächter …«, krächzte Arikha, »… einige von ihnen haben gesagt, daß … alle Offiziere in den Hörnern Schutz suchten.«
    »Die Hörner?«
    »Ja, Sie wissen doch, die Türme.« Arikha hob matt eine Hand und zeigte auf die Tür, die aus dem Krankenhaus hinausführte.
    Der Frau drehte sich um und verließ sie.
    »Warten Sie doch, bitte. Wo ist die Mashiah? Haben Sie sie gesehen?«
    »Nein.« Die Frau warf einen Blick über die Schulter und leckte sich über die Lippen. »Sie denn?«
    »Ich … ich weiß es nicht. Es könnte sein. Sie ist nämlich hier, müssen Sie wissen.«
    »Ja«, antwortete die Fremde und schien mit sich zu ringen, »das weiß ich.« Sie schwebte zur Tür, drückte auf den Öffnungsknopf und entschwand.
    Ein paar Sekunden später kamen der weibliche Captain und der Lieutenant, die sie früher schon gesehen hatte, herein. Die Frau stützte einen Mann in schwarzer Uniform.
    Die drei blieben stehen. »Rasch!« rief die Frau. »Alle Energiesperren aufheben.«
    »Amirah!« drängte der Lieutenant. »Dazu bleibt uns wirklich keine Zeit!«
    Doch die Frau und der Mann an ihrer Seite liefen an den Zellen entlang, löschten alle Lichtschranken und bewegten sich erst nach der letzten zur Tür hinaus, die zum Landefeld führte.
    Arikha erhob sich müde und schob die Beine über die Bettkante. Jeder Gefangene, der noch genug Kraft besaß, um ihnen zu folgen, schloß sich der merkwürdigen Prozession an, die sich schwankend auf die Tür zu bewegte.
     
    Die ersten Alarmsirenen schrillten in Rudys Ohren, als er sich in seinen Kommandantensessel fallen ließ. Die meisten Offiziere auf der Brücke rappelten sich auf und kehrten an ihre Plätze zurück. Der nächste Energiestrahl kam aus dem Himmel und traf den Achternschild der Hammadi. Das Schiff flog mit solcher Wucht aus der Bahn, daß drei Offiziere die Besinnung verloren und auf den Boden zurückfielen.
    Keuchend rief Rudy: »Boyle, hart Steuerbord! Wir versuchen, in einem weiten Bogen …«
    Sie hing über ihrer Konsole. Blutverklebtes Haar bedeckte ihre Stirn.
    »Boyle?« Er sprang auf und lief zu ihr. Als er sie hochhob, rollte ihr Kopf zur Seite. Boyle war tot.
    Ein eisiges Gefühl fuhr durch seine Seele. Er schob sie aus dem Navigationssessel und nahm selbst dort Platz. »Ernist,

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