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Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb

Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb

Titel: Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen M. O'Neal
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neuen Deckungsmöglichkeiten.
    Kurz bevor Jeremiel und Arikha den rechten Jäger erreichten, fuhr vor ihnen eine Feuerlanze in den Boden. Baruch konnte Carey nur noch an sich reißen und ihr mit seinen Beinen Schutz geben. Er rollte sich über den Boden und versuchte, hinter den Jäger zu gelangen, um sich dort in Sicherheit zu bringen.
    Arikha ließ sich auf den Bauch fallen, zielte mit ihrer Pistole und gab Schuß um Schuß ab. Rote, glühende Fäden jagten über das Landefeld und erzeugten ein sonderbares, furchteinflößendes Muster. Rings um Jeremiel tobte die Schlacht, als er auf die Einstiegskonsole des Jägers zusprang.

 
KAPITEL
55
     
     
    Carey starrte Anapiel wütend an. Er hatte die Tür zum siebenten Kristallpalast geschlossen, sich dagegen gelehnt und ihr so den Zutritt versperrt. Der Engel lächelte sie freundlich, aber unnachgiebig an. Während die Sonne tiefer sank, leuchtete sein Gewand wie geschmolzenes Gold. Zadok hatte stundenlang getobt und gezetert, doch es hatte alles nichts genutzt.
    »Wann wird Epagael uns empfangen?« verlangte Carey zu erfahren. »Gabriel hat gesagt, Michael habe bereits alles für eine Zusammenkunft in die Wege geleitet. Ich muß mit Gott reden und dann rasch wieder nach Hause.«
    Anapiel lachte laut und herzhaft, und dabei wurden seine goldenen Locken durcheinandergeschüttelt. »Rachel hat sich an Dingen zu schaffen gemacht, von denen sie nichts versteht. Du kannst von Glück sagen, wenn du es überhaupt noch bis nach Hause schaffst, Halloway. Und sollte dir dieses Zauberkunststück gelingen, brauchst du noch mehr Glück, um Tahn und Baruch lebend anzutreffen.«
    »Warum?« Alles in Careys Brust hatte sich nach diesen Worten zusammengezogen.
    »Weil beide von den Magistraten gefangengenommen worden sind und zur Zeit auf Palaia festgehalten werden.«
    »Nein … das darf nicht sein …«
    Plötzlich glaubte sie, wie aus weitester Ferne Coles Stimme zu vernehmen. Er schien verzweifelt nach ihr zu rufen. Seine Worte hallten wie Kanonenfeuer in ihrer Seele wider.
    Und aus der Tiefe ihres Leibes erfolgte die Antwort: »Cole!«
    Sie stürmte auf Anapiel los. »Geh mir aus dem Weg, Engel!«
     
    Tahn schmerzte jeder einzelne Muskel im Körper. Er hatte die Arme um die Schultern von Amirah und Woloc gelegt. Die beiden schleppten ihn zu den Türmen und mußten sich durch Scharen von aufgeregten Gamanten kämpfen. Ständig wurden sie gestoßen oder angerempelt, und immer wieder gellten ihnen gebrüllte Befehle in den Ohren. Viele Leute zogen Kinder an der Hand hinter sich her, als sie den steilen Berghang erklommen. Die Doppeltür der unterirdischen Kontrollkammer, die in den Hang eingelassen war, ragte hoch vor ihnen auf.
    Über ihnen jagten Jäger über den Himmel, beschossen sie, flogen einen weiten Bogen und kehrten rasch wieder zurück. Sie richteten eine schreckliche Verheerung unter den Gamanten an. Direkt vor Cole wurden drei Männer mitten im Lauf getroffen. Das Blut, das aus ihren Leibern spritzte, durchnäßte Tahn und Amirah. Sie stieß einen Wutschrei aus und machte sich dann mit doppelten Kräften daran, Cole die letzten Stufen zur Doppeltür hinaufzuzerren.
    Dort angekommen, ließ sie Tahn los und übergab ihn Jason. Sofort versuchte sie, die Tür zu öffnen. Als sie nicht nachgeben wollte, trat Amirah mit dem Stiefel dagegen und brüllte: »Geh auf! Geh endlich auf!« Und als auch das keinen Erfolg zeitigte, richtete sie ihre Waffe auf das Schloß, stellte sie auf höchste Energiestärke ein und drückte ab.
    Teile der Tür zerfetzten, und die Fragmente flogen durch die Luft. Doch das Portal selbst hielt stand. Amirah war außer sich vor Zorn und Enttäuschung. Sie drehte sich zu den beiden Männern um und rief: »Jason, Cole, helft mir! Wir müssen es zusammen versuchen.«
    Woloc stieß Tahn geradezu nach vorn. Cole fiel auf die Knie, zog aber seine Waffe. Zu dritt standen sie nun vor der Doppeltür. Gerade, als sie feuern wollten, hielten sie erstaunt inne. Zwanzig oder dreißig Menschen stellten sich zu ihnen. Jeder hielt ein Gewehr in den Händen, das er auf das widerspenstige Schloß richtete.
    Es dauerte einen Moment, ehe Amirahs Verstand registrierte, daß die Gamanten ihnen zu Hilfe gekommen waren. Sie strahlte voller Stolz und rief: »Bei drei! Alles auf mein Kommando: Eins … zwei … drei!«
    Alle feuerten gleichzeitig. Es dauerte nur wenige Sekunden, bis die Doppeltür zerplatzte … und im nächsten Moment fiel eine halbe Armee Giclasianer wie

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