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Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb

Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb

Titel: Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen M. O'Neal
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Drei dreieckige Jäger standen kaum zwanzig Schritte entfernt. Baruch suchte den Himmel ab. Die Sonne war hinter dem Horizont versunken, und die letzten Strahlen überzogen den Horizont mit blutroten Streifen.
    Er hörte hinter sich ein Geräusch und fuhr herum. Sybil war erschienen. Die Entschlossenheit in ihrem Blick war so groß wie nie zuvor. Er warf noch einen Blick auf das Landefeld, prägte sich die Standorte der Giclasianer ein und winkte Sybil dann zu sich.
    Sie und Mikael näherten sich ihm geduckt und zogen Carey mit sich. Jeremiels Herz schlug schneller. Halloways Kopf hing immer noch schlaff herab, und ihr langes Haar schleifte über den Boden. Als die drei die halbe Strecke hinter sich gebracht hatte, kamen auch die anderen heraus.
    Baruch zeigte auf die drei Schiffe, die unweit der Kisten standen. »Sie beide können doch einen Jäger fliegen, oder?«
    »Ja, Jeremiel.« Sybil leckte sich über die Lippen. »Sagen Sie uns nur, was wir tun sollen.«
    »Wir teilen uns in drei Gruppen zu je fünf Personen. Ich lenke die Wachen ab. Sie laufen dann sofort mit Ihren Teams zu den Gleitern und rennen, als wäre der Teufel persönlich hinter Ihnen her. Sybil, Sie nehmen den Jäger ganz links. Sie, Mikael, den in der Mitte. Ich bemanne dann den rechten.« Seine Miene wurde unvermittelt nachdenklich. »Vielleicht sind sie abgeschlossen. Wenn das der Fall ist, kümmern Sie sich nicht weiter um die Maschinen, sondern kehren ins Gebäude zurück und suchen sich ein Versteck, bis die Schlacht vorüber ist.« Falls das jemals der Fall sein wird. Er zeigte auf die giclasianischen Soldaten am anderen Ende des Landefelds. »Jeder, der eine Waffe trägt, soll auf die Wachen am Südwestrand des Areals feuern. Die Aliens dort sind im Moment die einzigen, die Sie unter Direktbeschuß nehmen können. Sehen Sie sie?«
    »Ja.« Sybil warf einen haßerfüllten Blick auf die Feinde. »Und was passiert dann?«
    Jeremiel lächelte mit einem Selbstvertrauen, das er nicht empfand. »Dann fliegen wir zu den Türmen und vertreiben die magistratischen Jäger. Wir müssen Tahn, Jossel und Woloc ausreichend Zeit verschaffen, in den Hauptkontrollraum der Hilfssteuerung zu gelangen. Habe ich mich klar genug ausgedrückt?«
    »Ja«, knurrte Mikael. »Worauf warten wir noch?«
    Jeremiel strich Carey über die kalte, schlaffe Hand. Sie fühlte sich wie Eis an. »Suchen Sie sich Ihre Teams zusammen. Und sagen Sie denen, die übrigbleiben, daß sie mit mir kommen sollen.«
    Mikael und Sybil krochen zu den anderen zurück und benannten ihre Teams. Nach einer Weile liefen fünf Gamanten geduckt zu Baruch: Vier Männer und eine Frau, die allesamt erschöpft und halbverhungert waren. Angst stand in ihren Augen. Die Frau sah ihn ernst an.
    »Commander Baruch«, flüsterte sie, »ich heiße Arikha Anpin. Ich war eine der Anführerinnen bei den Satelliten-Rebellionen und wurde gefangengenommen. Wozu wollen Sie mich einsetzen? Ich bin eine gute Schützin.«
    »Ich muß meine Frau mitnehmen. Sie ist hilflos, so daß mir nur eine Hand zum Schießen bleibt …«
    »Gut, dann helfe ich Ihnen. Wir nehmen Ihre Frau in die Mitte. Dann haben wir beide eine Hand zum Schießen frei.«
    Schreie durchschnitten die Luft. Die Gamanten, die zu den Türmen unterwegs waren, hatten den Fuß des Berges erreicht und begannen sofort mit der Besteigung. Und hinter ihnen stürmten aus allen Richtungen Giclasianer heran und formierten sich zu geschlossenen Reihen. Jeremiel wußte natürlich nicht, wie es auf der anderen Seite der Höhe aussah, aber ein unangenehmes Gefühl in der Magengrube sagte ihm, daß die magistratischen Truppen auch von dort anrücken mußten.
    Am Himmel lösten sich sechs Jäger aus der Geschwaderformation.
    »Bereit, Arikha?«
    »Bereit.«
    Baruch nahm seine Frau vorsichtig auf und legte sich ihren rechten Arm um die Schultern. Arikha tat auf der linken Seite das gleiche. Carey hing wie ein nasser Sack zwischen ihnen. Jeremiel gab ihr noch rasch einen leisen Kuß auf die Wange.
    Als die Jäger ihre nächste Salve auf das Gelände rings um die Türme abfeuerten, rief Baruch: »Los!« Er zog seine Pistole, schoß um sich und rannte, so rasch es nur ging, zu den abgestellten Schiffen. Careys Füße kratzten über den Boden und erzeugten dabei ein unheimliches Geräusch. Die Giclasianer wurden von dem unerwarteten Beschuß aus der Richtung des Neuro-Gebäudes vollkommen überrascht. Sie liefen wie aufgescheuchte Hühner umher und suchten verzweifelt nach

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