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Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb

Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb

Titel: Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen M. O'Neal
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übernehmen Sie die Hilfswaffen, und machen Sie sie bereit!«
    »Aye, Sir.«
    Jeder, der verfügbar war, bemannte die verlassenen Konsolen. Rudy bemerkte ein paar weiße Punkte, die sich von den Satelliten Vier und Sechs erhoben und nach Palaia flogen. Shuttles? Was hatte Slothen vor? Wollte er seine Bodentruppen für den Fall verstärken, daß die Angreifer die Schilde durchbrachen? Rudy lachte humorlos. Das brauchte sein Gegner wahrhaftig kaum zu befürchten.
    Der nächste Schuß traf die Hammadi am Bug und drehte sie wie ein Kinderspielzeug. Rote Energiestöße tanzten wie Flammen über den Bugschirm.
    Rudy lenkte sein Schiff zurück, flog einen Bogen und steuerte direkt den hintersten Kreuzer der gegnerischen Keilformation an. Angeschlagen von ihrem letzten Treffer, besaß der Gegner nicht mehr genug Manövrierfähigkeit, um einem erneuten Beschuß auszuweichen. Rudy eröffnete das Feuer. Die Schilde des Kreuzers leuchteten violett auf und erloschen.
    Rudy feuerte noch einmal und zog die Hammadi dann zurück. Aufgrund der Fluchtgeschwindigkeit hatte die halbe Crew alle Hände voll damit zu tun, sich an ihrem Platz zu halten. Der Kapitän verfolgte auf seinem Mini-Monitor, wie der Kreuzer zerplatzte. Energetische Feuerzungen leckten an der Hülle entlang, ehe sie zerbarst. Trümmerstücke flogen durch einen Nebel aus plötzlich entweichender Luft.
    »Sir!« rief Luther Calvin. »Es hat den Anschein, als sammelten sie sich zu einem Einkreisungsmanöver!«
    Rudys Kopf flog hoch. Auf dem Bugschirm erschienen aus unterschiedlichen Richtungen fünf Kreuzer und umringten die Hammadi.
    Er unterdrückte den Verzweiflungsschrei, der aus seiner Brust in seine Kehle aufstieg. »Colvin, öffnen Sie einen Kanal an Captain Wells.«
    »Kanal geöffnet, Sir. Sprechen Sie.«
    Rudy sammelte sich für einen Moment. »Merle, für uns ist es vorbei. Nutzen Sie die erste Gelegenheit, das Schlachtfeld zu verlassen. Hauen Sie von hier ab! Haben Sie mich verstanden? Es gibt hier nichts mehr für Sie zu tun …« Seine Stimme verging, während er wieder auf den Bugschirm starrte.
    Die Kreuzer hatten ihre Position eingenommen. Simultan eröffneten sie das Feuer und trafen die Hammadi an mehreren Stellen gleichzeitig.

 
KAPITEL
54
     
     
    Jeremiel übergab Carey Sybil und überschaute dann den Rest seiner zusammengewürfelten Truppe. Mikael, Ari und Yosef sahen ihn entschlossen an und warteten auf seine Befehle. Die neun Gamanten, die ihren Todeszellen entkommen waren, lehnten erschöpft an der Wand. Einige von ihnen hielten Waffen in den schwachen Wänden. Baruch hatte sechs Soldaten erschießen müssen, auf die sie während ihrer Flucht unvermutet in einer der Hallen gestoßen waren. Nun besaßen sie insgesamt siebzehn Schußwaffen, und das auf fünfzehn Personen. Nicht eben viel, aber es mußte reichen.
    Er schob sich aus der Tür, um das Landefeld zu observieren. Überall liefen dort Giclasianer herum, bewachten die Jäger und Shuttles oder errichteten Schanzwerke und andere Befestigungen. Es stank draußen nach verbranntem Brennstoff und Fleisch, und der Boden war übersät mit Leichen, sowohl menschlichen wie auch giclasianischen.
    Jeremiel warf einen Blick in den Himmel. Dutzende von Shuttles schossen durch die Wolken; viele machten Notlandungen in den Hügeln hinter den Stadtgrenzen von Naas. Die Aliens auf dem Landefeld brüllten einander Befehle zu, als die Menschen die Gangways hinabströmten. Erbärmliche, zerlumpte Gestalten. Bei mehr als einem war die Kleidung blutverschmiert, und nur wenige von ihnen trugen Feuerwaffen. Die meisten schwangen Keulen oder hatten sich gar mit Wurfsteinen bewaffnet. Gamanten. Den Göttern sei Dank!
    Jäger der Magistraten sausten über ihnen heran und schickten Salve um Salve in die Hügel. Mehrere Shuttles explodierten, und die meisten Menschen liefen schreiend davon. Aber einige blieben stehen und schossen mit ihren Gewehren auf die Fluggefährte, ehe sie sich zur Flucht wandten. Baruch machte in den wellenförmigen Hügeln, von denen viele vom Beschuß aufgerissen waren, Hunderte von Gamanten aus, die zu den Steuerungstürmen rannten. Erst nach einer Weile wurde ihm bewußt, daß er für sie betete. Für sie und für Tahn.
    Aber er richtete seine Gebete nicht an Epagael. Aktariel, jetzt oder nie. Ich habe immer daran geglaubt, daß Du auf unserer Seite stehst. Jetzt beweise es uns!
    Jeremiel packte seine Pistole, ließ sich auf den Boden nieder und kroch zu einem Stapel umgekippter Kisten.

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