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Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb

Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb

Titel: Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen M. O'Neal
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eine blaue Flutwelle über sie her. Überraschungs- und Schmerzensschreie erfüllten die Abendluft. Cole ließ sich zur Seite fallen und riß Amirah mit sich, als die Gamanten sich den Aliens entgegenwarfen. Ein dichtes Netzwerk von roten Strahlen entstand. Tahn beugte sich über die Frau und trug mit seiner Pistole Tod und Vernichtung in die Reihen der Angreifer. Die Giclasianer konnten dem Beschuß nicht lange standhalten. Ihre Reihen wankten, und endlich wandten sie sich zur Flucht und liefen ins Kontrollzentrum zurück.
    Amirah kroch unter Tahn hervor und rappelte sich auf, als die Gamanten den geschlagenen Feinden hinterherstürmten. Woloc kämpfte sich durch die Menge, um zu ihnen durchzudringen. Amirah packte tapfer Coles Arm und legte ihn sich wieder über die Schulter.
    »Jason, gehen Sie voran. Ich folge Ihnen mit Tahn. Er ist der Experte, was Singularitäts-Manipulationen angeht.«
    »Aye, Captain.«
    Cole krallte seine Finger in Amirahs blutverschmierte Uniform und lief so rasch, wie es ihm nur möglich war.
    Aufgrund ihres Erinnerungsvermögens fanden sie die richtigen Gänge und gelangten tiefer und tiefer in die Anlage. Die Ersatzgeneratoren waren angesprungen und verbreiteten ein geisterhaftes blaues Licht, in dem die drei nicht allzu viel erkennen konnten. Oftmals vibrierte der Boden unter ihren Füßen, wenn wieder eine Granate eingeschlagen war. Dazu kamen die Geräusche von Kampfeslärm, Schreien und rennenden Füßen.
    »Halt!« warnte Jason. »Warten Sie.«
    Tahn lehnte sich erschöpft gegen die Wand. »Was ist denn?« wollte Amirah wissen.
    »Hören Sie es denn nicht?«
    »Nein, ich …«
    Doch Tahn konnte es vernehmen. Irgend etwas rauschte durch die Dunkelheit der Korridore heran. Er packte seine Pistole fester.
    Erstickte Schreie ertönten und wurden immer lauter. Und darüber erklang das schrille, klickende Lachen eines Außerirdischen.
    Amirah fuhr zurück, bis sie Cole erreicht hatte.
    »Zurück«, flüsterte sie ihm ins Ohr. »Sie dürfen uns nicht erwischen.«
    Tahn zwang seinen zerschundenen Körper zurück um die letzte Gangbiegung, die sie passiert hatten. Amirah und Woloc verbargen sich im gegenüberliegenden Korridor. Sie warteten und versuchten, trotz ihres keuchenden Atems zu lauschen.
    Tahn wischte sich über die Stirn. Er konnte sich das merkwürdige Fieber, das ihn vor einer Viertelstunde befallen hatte, nicht erklären. Welche Drogen hatte Creighton ihm während des Wiederbelebungsprozesses verabreicht? Cole hatte das Gefühl, am Rande eines Deliriums zu stehen.
    Schritte kamen näher.
    Drei Giclasianer tauchten plötzlich auf, die eine Frau mit sich führten. Der Anführer trug eine blaue Lampe an seinem Helm. Das ständig auf und ab schwankende Licht ließ die Gestalten und ihre Schatten unheimlich und verzerrt erscheinen. Die Frau war verwundet. Sie hinterließ auf dem grauen Teppichboden eine deutlich sichtbare Blutspur. Offensichtlich hatten die Aliens sie gefoltert, denn ihr Kleid wies Löcher und die Haut darunter Schnitte und Striemen auf. Letztere ähnelten Dreiecken, womit die Giclasianer vermutlich das heilige Symbol der Gamanten hatten verhöhnen wollen.
    »Wir bringen diese Gefangene hinaus aufs Landefeld«, erklärte der Anführer mit mechanischer Stimme. »Dort werden wir sie vor den Augen ihrer dreckigen Kameraden in Stücke schneiden.«
    Die Frau stöhnte und trat nach einem ihrer Wächter. Ein Giclasianer schlug ihr mit voller Wucht ins Gesicht.
    Tahn warf Amirah einen Blick zu. Sie bedeutete Jason, sich weiter zurückzuziehen. Er kroch durch die Dunkelheit tiefer in den Gang.
    Eine halbe Ewigkeit schien zu vergehen, ehe der Anführer um die Ecke bog und sich Amirahs Pistole gegenübersah. Sie hielt ihm die Waffe an den Hals und drückte ab. Sein Kopf zerplatzte. Einer der beiden verbliebenen Aliens schrie, und Amirah rannte aus ihrer Deckung.
    »Kommen Sie!«
    Woloc packte Tahn, und gemeinsam folgten sie ihr. Cole fühlte sich am Rand des Zusammenbruchs. Ihm war furchtbar heiß, und er konnte die Augen kaum noch aufhalten. Ziellos stolperte er vorwärts, und ständig knickten seine Beine ein. Woloc mußte ihn mehr tragen als stützen.
    Plötzlich lief Amirah zu ihnen zurück. »Sie müssen auf den Beinen bleiben! Vor uns sind noch mehr von den Burschen.«
    Unvermittelt griff sie in ihren Stiefel und zog sein Wind-River-Messer heraus. »Hier, für den Fall, daß Sie in ein Handgemenge geraten.«
    Das Gewicht der Waffe schien ihm neue Kraft zu geben.

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