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Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb

Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb

Titel: Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen M. O'Neal
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Sorge an. »Sind sie alle in Sicherheit, Aktariel?«
    »Ja, sie sind alle angelangt. Genau so, wie du es gewollt hast. Ich weiß nicht, was bei deinen Aktionen herauskommen wird, aber darum können wir uns jetzt nicht kümmern.«
    »Ich mußte es wenigstens versuchen«, sagte sie sehr leise.
    »Das ist mir bewußt.«
    Sie hielt ihn fest und legte den Kopf an seine Brust. Doch er löste sich von ihr.
    »Tut mir sehr leid, Rachel, aber wir müssen uns beeilen.«
    Auf dem Schirm blähte Zohar sich so weit auf, bis nichts anderes mehr zu erkennen war.
    »Hörst du es?« fragte sie ihn.
    »Ja, ich höre es.«
    Seit einigen Momenten ertönte eine überirdische Musik. Das Lied des Lichts war von so betörender Schönheit, daß er sich wünschte, ihm nur noch zu lauschen und nie mehr etwas anderes tun zu müssen.
    »Wir müssen in den Schlund«, drängte er nach einer Weile und zeigte auf den Wirbel. Sie traten hinein, blieben stehen und warteten.
    Und endlich zerbrach Palaia, und ihre gewaltige Aufladung vereinigte sich mit der von Zohar.
    Die Ereignishorizonte vergingen in solcher Helligkeit, daß Aktariel sich die Augen bedecken mußte, während Rachel ihr Gesicht an seiner Brust vergrub.
    »Wie lange noch?« fragte sie.
    »Ich weiß es nicht.«
    Die Musik wurde dumpfer und verwandelte sich in ein langgezogenes Heulen. Trotz der Schutzhülle des Wirbels spürte Aktariel den Schrecken, der Epagael vorausging, während er die Station und mit ihm einige tausend Lebewesen verschlang.
    In der allgegenwärtigen Schwärze tauchte ein Licht auf, das sich zu einem leuchtenden Speer ausweitete, der in Zohars Kehle fuhr.
    »Jachin? Der Pfeiler des Lichts?« flüsterte Rachel.
    »Ja. Epagael versucht, das Universum zu reinigen, bevor noch mehr von dem Gift in seinen Körper eindringen kann. Und das bedeutet, daß es Zeit für uns wird.«
    Der Engel nahm sein Mea ab und bedeutete Rachel, es ihm gleichzutun. Dann schloß er die Finger um beide Kugeln und nahm Rachel in die Arme.
    Er bemerkte ein Zittern in seinen Muskeln. Hast du Furcht? fragte er sich verwundert. Oder empfand er nur Trauer über all die kleinen Dinge, die er von nun an vermissen mußte?
    »Bleib immer dicht bei mir«, ermahnte er sie, während er die Meas in die wirbelnde Dunkelheit warf.
    Der Schlund verging in goldenem Strahlen, und Feuer in allen Farben des Regenbogens verschluckten sie, während sie fielen, und fielen und …
    »Aktariel?« rief Rachel.
    »Ich bin hier. Ich bin bei dir.«
     
    … und sie durchstießen die Schatzkammer des Lichts und verschmolzen wie Funken in ihrem ewiglichen Glanz.

 
KAPITEL 60
     
     
    Rudy lachte, als Palaia explodierte. Die Hammadi war schlimm getroffen, doch die magistratischen Kreuzer hatten sie in ihrem Angriff immer weiter von der Station abgedrängt.
    Rudy lag auf der Brücke auf dem Rücken. Umgestürzte Ausrüstung behinderte seine Beine. Bildschirmbruchstücke segelten hinaus ins All.
    Dort, wo früher Palaia gewesen war, zeigten sich jetzt nur noch weiße Funken.
    »Singularitäten der Station«, murmelte er.
    Sie wirbelten durcheinander, und als die beiden Löcher sich zu nahe kamen, flogen weiße Massebänder aus den Funken und verwoben sich, bis ein gigantisches Netz aus ihnen entstanden war.
    Rudy verengte die Augen zu schmalen Schlitzen, um sie vor der Helligkeit zu schützen. So verfolgte er, wie alles …
    … verging.
    Trümmer, magistratische Kreuzer und die wenigen übriggebliebenen Sternensegler trudelten auf die Singularität zu, die sich wie eine pechschwarze Faust am Himmel aufgetan hatte.
    Rudy spürte den Zug an seinem Schiff, und resigniert akzeptierte er sein Schicksal. Er ließ den Blick ein letztes Mal über die Brücke schweifen. Alle tot. Die Konsole umgestürzt. Nur Chaos und Verwüstung.
    Aber das war nicht mehr schlimm. Wichtig war allein, daß Palaia nicht mehr existierte.
    Und mit der Station Jeremiel, Tahn und Merle.
    Er schloß für einen Moment die Augen und fragte sich, wie es wohl sein würde. Würde er es mitbekommen, wie die mächtigen elektrischen Felder des aufgeladenen Lochs jedes einzelne Atom seines Körpers auseinanderreißen würden?
    Als sein Blick auf den Bugschirm fiel, atmete er verblüfft scharf ein. Ein Gebilde wie ein Elefantenrüssel war am Rand der Singularität erschienen und legte sich über einige der zerschossenen Frachter. Sie lösten sich in Nichts auf.
    Dann holte der Rüssel aus und schnellte direkt auf die Hammadi zu.

 
KAPITEL 61
     
     
    Nathan rollte

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