Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb

Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb

Titel: Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen M. O'Neal
Vom Netzwerk:
aus und versuchte, alle Gedanken an ihn beiseite zu schieben. Sie mußte an etwas anderes denken. An die Akademie . Ja, genau, die Akademie und die langweiligen Vorlesungen über die kartographische Erfassung des neuralen Systems. Sie konzentrierte sich auf das Gesicht von Professor Vol, das dünne graue Haar, den Mund …
    »Ist das die Brücke der Zilpah?« erkundigte sich Mundus mit freundlicher Stimme bei Josh.
    »Nein, nein«, stammelte Samuals.
    Carey riß die Augen auf und starrte auf den Schirm, der die Zilpah deutlich wiedergab. Jeremiel saß im Kommandosessel, betrachtete mit ernster Miene den Frontschirm und strich sich dabei nachdenklich über den rotblonden Bart. Joshs Erinnerungen wanderten über die Brücke und konzentrierten sich auf Carey, die an der Navigationskonsole saß und eine Augenbraue hochgezogen hatte.
    Das Moran-System. Vor zwei Monaten. Sie hatten sich in einer Gaswolke verborgen, um …
    »Mundus«, rief Creighton aus dem Beobachtungszimmer. »Frieren Sie diese Szenen ein. Welches Sternsystem ist das?«
    Plötzliche Panik überfiel Carey. Befand sich die Flotte noch immer dort? »Nein, Josh! Nein!« Was hatte Josh ihnen sonst noch verraten? Doch keine Daten über die Mission auf Horeb, oder?
    Samuals stöhnte und warf sich auf der Bahre hin und her. Carey sah, wie er gegen das elektromagnetische Feld ankämpfte.
    »Ganz ruhig, Lieutenant Samuals. Es ist alles in Ordnung. Wir haben diese Szene bereits abgespeichert. Es gibt nichts, was Sie jetzt noch daran ändern könnten. Also entspannen Sie sich.«
    Doch trotz Mundus’ besänftigender Worte kämpfte Josh weiter. Er stieß einen Schrei aus und versuchte, nach Mundus zu schlagen.
    »Ich habe ja gesagt, er ist gefährlich«, zischte Axio.
    Mundus machte eine ärgerliche Handbewegung, und der Anästhesist eilte herbei und führte Josh weitere Drogen zu. Nach wenigen Sekunden erschlaffte Josh und starrte mit leerem Blick zur Decke.
    Carey hielt den Atem an. Er wirkte so bleich, so still. Eine seiner Hände zuckte ein paarmal und rührte sich dann nicht mehr.
    »Na also, Lieutenant. Fühlen Sie sich jetzt besser?« erkundigte sich Mundus.
    Es kam keine Antwort.
    Mundus runzelte die Stirn. »Lieutenant Samuals? Geht es Ihnen jetzt besser?«
    Axios Gesicht erschlaffte, während seine Augen immer größer wurden. »Nein, er kann doch nicht … Ich war zwar in Eile, als ich … aber …« Er eilte rasch zu jener Konsole hinüber, die sämtliche medizinischen Statusanzeigen wiedergab.
    »Das kann einfach nicht sein! So viel habe ich ihm doch gar nicht gegeben!«
    Mundus wirbelte herum und befahl: »Holen Sie sofort ein Revitalisierungsteam her. Schnell!«
    Carey starrte Josh an. Ein gelassener, fast dankbarer Ausdruck zeigte sich auf seinem Gesicht – als hätte er in den letzten Sekunden erkannt, was geschehen war, und die Erlösung von seinen Qualen erleichtert begrüßt.
    Carey warf einen Blick zu Creighton hinüber. Er klopfte verärgert mit dem Ende seines Lichtschreibers gegen die Fensterscheibe. Das leise Klicken erinnerte Carey an das Ticken einer altmodischen Standuhr.
    Unbewußt benutzte sie das Geräusch, um die Sekunden zu zählen. Als sie bei zwanzig angelangt war, stürzten vier giclasianische Techniker in den Raum. Sie schoben eine mobile Revitalisierungseinheit vor sich her, brachten sie über Joshs Körper in Position und schalteten die Energie ein.
    Carey schloß die Augen. Bitte, Epagael, laß ihn sterben. Sei gnädig.
    Sie hörte Mundus’ Anweisungen, hastige Schritte und das Klirren von Instrumenten. Die Sekunden dehnten sich zu einer Unendlichkeit. Und schließlich hörte sie Josh nach Luft schnappen. Erleichtertes Gemurmel wurde unter den Ärzten laut.
    Josh fing an zu weinen, ein leises unterdrücktes Schluchzen.
    Carey blickte die spinnenähnliche Revitalisierungsmaschine an, die Josh fest in ihrem Griff hielt. Ihr wurde klar, daß sie von jetzt an immer hier sein würde, bis Slothen die Informationen besaß, nach denen er suchte.
    Die Magistraten würden es ihnen nicht gestatten, einfach zu sterben.

 
KAPITEL 17
     
     
    Jeremiel saß allein in seiner Kabine und starrte das Blatt an, das vor ihm auf dem schwarzen Tisch lag. Geistesabwesend hob er den Becher mit längst erkaltetem Taza und trank einen Schluck.
     
    Magistratische Flottillen in den Systemen Moran und Tonopah. Überwache alle Bewegungen. Melde mich sobald wie möglich wieder.
    Captain Simeon Lakish
     
    Jeremiel klopfte nachdenklich mit dem Finger auf

Weitere Kostenlose Bücher