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Die Gamnma Option

Titel: Die Gamnma Option Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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einmal wichtig. Mehr müssen Sie nicht wissen.«
    »Der Junge kann Ihnen kaum von Nutzen sein.«
    »Diese Einschätzung überlassen Sie doch bitte mir.«
    »McCracken hat nichts mit Ihnen zu tun!«
    Hassani blieb ganz ruhig. »Ich habe mehr von Ihnen erwartet, Evira. Sie enttäuschen mich. Aber ich will Ihnen noch eine letzte Gelegenheit geben, meine Fragen zu beantworten.«
    »Und dann? Folter? Wahrheitsdrogen?«
    Er wirkte ehrlich beleidigt. »So würde ein Gentleman doch niemals eine Lady behandeln. Aber …«
    Mit diesen Worten drehte sich der General zu der Treppe um und gab seinen Wachen ein Zeichen. Sekunden später traten zwei vor, einen hageren Jungen in ihrer Mitte.
    »Den kennen Sie doch, oder?« sagte Hassani.
    Kourosh wand sich und trat um sich, doch die beiden Soldaten zerrten ihn vor. Seine Lippen waren aufgeplatzt, und sein langes, braunes Haar war vorn vom Blut eines Schnittes auf seiner Stirn gerötet.
    »Nein!« rief Evira.
    Die Wachen blieben neben dem General stehen. »Jetzt werden Sie mir verraten, wo ich Blaine McCrackens Sohn finde, oder?«
    »Ich …«
    Hassani nickte, und ein Wachtposten zog seinen Revolver aus dem Halfter und drückte dem Jungen die Mündung an den Kopf, während der zweite Kourosh festhielt.
    »Ich stelle die Frage noch einmal, und wenn Sie nicht antworten, wird mein Mann abdrücken.«
    »Sie … Tier!«
    »Wo finde ich Blaine McCrackens Sohn?«
    Tausend Gedanken rasten durch Eviras Kopf. Sie befand sich in einer Zwickmühle, aus der sie nicht mehr herauskam; der Tod wäre ihr lieber gewesen als die Wahl, die man von ihr verlangte.
    »Töten Sie statt dessen mich!« bat sie.
    »Aber wer wird mir dann sagen, was ich wissen will?«
    »Ich kann es nicht! Ich kann es einfach nicht!«
    »Wie schade«, sagte Hassani und nickte dem Wachtposten mit dem Revolver zu.
    Der Mann drückte ab.
    »Eine Rückversicherung«, erwiderte Blaine auf Issers Frage, warum sie seinen Tod vortäuschen mußten, bevor sie den O.K.-Corral verlassen konnten. »Bevor wir uns in Jaffa getrennt haben, hat Evira mir versichert, daß sie meinen Sohn von Fett wegholen könne – und damit auch von Rasin. Doch falls es ihr nicht gelungen sei und er noch leben sollte, besteht seine beste Chance, am Leben zu bleiben, darin, daß wir die Nachricht von meinem Tod verbreiten.«
    »Weil Rasin dann keinen Grund mehr hätte, ihn zu töten«, fügte Isser hinzu.
    Blaine nickte. »Diese beiden weiblichen Killer, die mir in Boston auflauerten, haben von Anfang an für ihn gearbeitet. Er hat nur zugelassen, daß Evira mit mir Kontakt aufnimmt, damit ich ihn zu ihr führe. Und das hätte ich auch beinahe getan.«
    »Ja«, erinnerte sich Isser. »Ben-Neser in Jaffa. Sie haben ihm das Leben gerettet.«
    »Und er hat zuerst meins gerettet, ohne es zu wissen.«
    In Washington stiegen sie aus dem kleinen Lear Jet in einen großen um, der sie nach Tel Aviv bringen sollte. Alle notwendigen Vorkehrungen waren getroffen: Niemand bekam Blaine zu Gesicht, so daß die Geschichte, er sei im O.K.-Corral von Holiday und seine Deputies getötet worden, weiterhin Bestand hatte.
    »Unglaublich«, sagte Isser, als sie wieder in der Luft waren. »Die ganze Affäre ist unglaublich. Diese Gamma-Option«, fuhr er in dem Versuch fort, die Zusammenhänge zu klären. »Sie behaupten, es gehe darum, ein ganzes Land zu übernehmen, indem man es einem Virus aussetzt, das ein Enzym enthält, von dem die Bevölkerung augenblicklich abhängig wird?«
    »Um überleben zu können, ja. Doch ›Übernahme‹ ist ein schlechter Begriff. Wir haben es hier mit etwas viel Fürchterlicherem zu tun. Mit einer Invasion, ohne auch nur einen Fuß auf fremden Boden zu setzen. Mit einer Unterwerfung, ohne daß auch nur ein Schuß aus einer konventionellen Waffe abgegeben wird. In ein paar Tagen verwandelt sich ein feindliches Land in ein riesiges Gefangenenlager. Die DNS der gesamten Bevölkerung wurde verändert, und will sie überleben, braucht sie Bachmanns Enzym.«
    »Aber wenn solch eine Technologie schon zur Verfügung steht … warum töten sie statt dessen nicht einfach alle Bewohner des feindlichen Landes?«
    »Zum einen haben wir die Theorie des Indianers dort drüben«, sagte Blaine und deutete auf Wareagle. »Für eine stolze Nation wäre solch ein Schicksal schlimmer als der Tod. Aber neben diesem psychologischen Aspekt gibt es auch noch einen praktischen. Wenn man die Wasservorräte mit einem Gift verseucht, das stark genug ist, um die Menschen zu

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