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Die Gamnma Option

Titel: Die Gamnma Option Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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daß wir noch immer unter Gottes Schutz stehen. Sonst hätten wir nicht bis heute überlebt.«
    »Gottes Hilfe reicht diesmal vielleicht nicht aus. Ich habe ein Szenario der bevorstehenden Ereignisse ausgearbeitet. Vielleicht wäre es besser, die Operation Feuersturm vorzuziehen.«
    Isaac sah ihn nur an, und sein strähniges weißes Haar wurde vom Wind zerzaust.
    »Mein Vorschlag scheint dich nicht zu überraschen.«
    »Ich habe mir schon gedacht, daß du nicht extra hierher gekommen bist, um mit mir über Geschichte zu sprechen.«
    »Wäre es möglich?«
    »Du kanntest die Antwort darauf schon, bevor du hierher gekommen bist, Isser. Du kennst die Logistik. Unsere Leute sind zu weiträumig verteilt und stehen nicht miteinander in Verbindung. Wir alle waren der Meinung, so sei es am sichersten, für den Fall, daß eine Zelle unterwandert werden sollte. Keine Spuren hinterlassen, weißt du noch?«
    »Ja, leider.«
    »Seit einem Jahr nun haben wir alle Planungen auf diesen Tag ausgerichtet. Tausende Menschen sind davon betroffen, Hunderttausende. Wir können Feuersturm nicht vorziehen. Nicht um eine Woche, nicht um einen Tag, nicht einmal um eine Stunde. Wir haben alles festgelegt, als wir diese Komantschen von den Amerikanern bekamen.«
    »Apatschen, Isaac. Sie werden Apaches genannt.«
    »Wie auch immer man sie nennt, ich kann den Zeitplan nicht beschleunigen.«
    »Selbst, wenn das bedeutet, daß Hassanis Armeen uns vernichten?«
    Bevor Isaac antworten konnte, flogen weiße und schwarze Damesteine vom Tisch, gefolgt von dem Spielbrett selbst. Saul versuchte, sich zwischen Abraham und Joshua zu drängen.
    »Man kann nicht immer gewinnen«, sagte der alte Mann zum Leiter des Mossad, »aber man kann stets sein Bestes geben.« Er verzog das Gesicht, als er das zerrissene Spielbrett auf dem Boden sah. »Das Problem ist nur, daß, ganz gleich, was man tut, manchmal niemand gewinnt.«
    Mitternacht war schon vorbei, als Blaine Hank Belgrade unter der zweiten Nummer anrief, die ihm der Verbindungsmann am Ende ihres letzten Gesprächs gegeben hatte.
    »Ich habe deinen Nazi aufgetrieben, McCracken«, sagte Belgrade.
    »Lebt er noch?«
    »Ja und nein.«
    »Der Klang deiner Stimme gefällt mir nicht.«
    »Warte, bis du erst die Einzelheiten kennst. Dr. Hans Bachmann war Gründungsmitglied des Büroklammerklubs, wie man ihn damals nannte. Klingelt da etwas bei dir?«
    »Nazis, die wir vor dem Kriegsende ins Land holen wollten, wurden mit einer Büroklammer an ihrer Akte identifiziert. Richtig?«
    »Ganz genau. Nur kam Bachmann so früh rüber, daß er nicht mal eine Akte hatte. Ich habe nicht die geringste Ahnung, woran er 1945 für uns arbeitete, doch ich konnte zumindest herausfinden, daß seine Spezialität im Dritten Reich die Genforschung war.«
    »Gensplitting, wieder zusammengefügte DNS und so weiter?«
    »Ja. Der Mann war seiner Zeit weit voraus. Zum Glück hielt Hitler nicht viel von seiner Arbeit. Die Nervengase, die andere Nazis entwickelten, waren ihm lieber, und so fand Bachmann kaum ein interessiertes Publikum. Andernfalls …«
    »Du hast mir noch nicht gesagt, ob er noch lebt oder nicht.«
    »Ja, er lebt; zumindest deutet alles, was ich ausgraben konnte, darauf hin. Er ist jetzt über achtzig und in wer weiß was für einem Zustand, aber er lebt. Das Problem ist nur, daß du nicht an ihn herankommst.«
    »Das wollen wir erst mal sehen«, sagte Blaine.
    »Schau, McCracken, das ist sogar für dich eine Nummer zu groß.«
    »Sag mir nur, wo er ist, Hank.«
    »Das ist nicht so einfach. Dir ist klar, daß die Regierung Leuten wie Bachmann nicht erlaubt, ihren Ruhestand in einem luxuriösen Altenheim in Florida zu verbringen. Sie sorgt auf eine andere Art für sie, und ich riskiere Kopf und Kragen, wenn ich auch nur eine Andeutung darüber fallenlasse.«
    »Bislang hast du noch nicht einmal das getan.«
    Hank Belgrade atmete tief ein. »Ältere Mitbürger, die unter die höchste Geheimhaltungsstufe fallen, erfordern eine besondere Obhut. Denk nur mal an all die dunklen Geheimnisse in einem Gehirn, das langsam senil wird, McCracken. Für unsere Feinde würden Weihnachten und Ostern auf einen Tag fallen, wenn sie diese Gehirne ausquetschen könnten.«
    »Also kein Bridge an der warmen Küste Floridas. Was also dann?«
    »Ein luxuriöser Lebensabend in einem höchst geheimen Altersheim, das nur als der O.K.-Corral bekannt ist.«
    »Jetzt sag mir bloß nicht, wenn ich es gefunden habe, soll ich nach Wyatt Earp

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